Licht in der Dunkelheit
veröffentlicht in Sonntagsblog von Eugen
... ja, er spricht: Es ist zu wenig, dass du mein Knecht bist, um die Stämme Jakobs aufzurichten und die Bewahrten Israels zurückzubringen. So mache ich dich ‹auch› zum Licht der Nationen, ‹dass› mein Heil reiche bis an die Enden der Erde. (Jes. 49:6)
Sowohl Juden als auch manche Christen, wollen die Gottesknecht-Stellen von Jesaja lieber auf das Volk Israel angewendet wissen, da es ja in der Geschichte so viel gelitten hat.
Aber wenn man diese Stellen mit etwas klarem Verstand anschaut, dann wird deutlich dass das Volk Israel (wie auch immer es benannt wird – Israel - Stämme Jakobs – Juda- etc.) etwas anderes ist, als der Knecht, der zum Wohl des Volkes handelt, und dem, zum Wohl des Volkes, etwas verheißen wird.
Zwei mal wird ihm verheißen, dass er das Licht der Nationen sein soll.
»Ich, der HERR, ich habe dich in Gerechtigkeit gerufen und ergreife dich bei der Hand. Und ich behüte dich und mache dich zum Bund des Volkes, zum Licht der Nationen«
Jes. 42:6
Der Knecht Gottes ist das Licht der Völker, so wie es dann auch von Paulus den Menschen in Perea, insbesondere den dortigen Juden entgegengeschleudert wird, die ihren Messias auch dort ablehnen. Ihnen zuerst wurde er verkündigt. Aber nachdem sie den „Erfolg der Predigt des Paulus“ sahen, wurden sie auf ihn und seine Botschaft eifersüchtig und stellten sich ihr entgegen.
Selten sind es sachliche Gründe, die uns Jesus als den Sohn Gottes und unseren Erlöser ablehnen lassen. Die Gründe sind viel subtiler und persönlicher. Eifersucht, Verlustangst, Neid, sind die menschlichen Regungen, die in der Vergangenheit zu viel Zwiespalt geführt haben, auch unter Christen.
Aber wenn Jesus das Licht der Welt, in diese finsteren Niederungen der menschlichen Eitelkeiten und Verletztheiten hineinleuchten kann, dann kann „Aufklärung“, Zurechtbringung und Heilung passieren. Und Menschen beginnen Jesus als den zu sehen, der er ist. Das Licht, das in die Dunkelheit der menschlichen Gefallenheit und Verirrung gekommen ist um aus dieser Dunkelheit und Verirrung hinaus zum ewigen Licht des Reiches Gottes zu führen.
Aber zuerst offenbart es den Schmutz, die Sünde, die Gebundenheit, die Verwahrlosung der von Gott abgefallenen menschlichen Existenz, die sich zwar hinter einem Hochglanzimage zu verbergen weiß, aber im Innern verfault.
Die Waldenser, die im 12 Jahrhundert entstanden, hatten das Motto „Lux lucet in tenebris „Das Licht leuchtet in der Finsternis““. Das Wappen der Waldenser ist geziert mit dieser Aufschrift, einem Leuchter der auf einem Buch - der Bibel - steht, und umgeben ist von 7 Sternen. Den Sternen aus Offenbarung 1 welche die 7 Engel der 7 Gemeinden darstellen sollen – den Gemeinden die unter der Bedrängnis der damaligen Finsternis litten.
Jesus das Licht der Welt wurde Fleisch und litt in diesem Fleisch für uns, damit wir nicht mehr für unsere Schuld, die Sündenstrafe erleiden müssen. Gottes Geschichte mit dem Volk des Alten und neuen Bundes wurde Buch. Ein Buch, das als Licht in diese Welt leuchtet, wann immer das Licht das in ihm verkündigt ist, gepredigt wird.
Die Waldenser haben schon vor der Aufklärung „Licht in die Dunkelheit gebracht“ wie viele Gruppen von Christen, die wie sie verfolgt worden sind, vor ihnen und nach ihnen.
Die Aufklärung, die für sich in Anspruch nahm, die Menschen aus der Selbstverschuldeten Unmündigkeit hinauszuführen, aus dem „dunklen Mittelalter“, in das helle Licht der Vernunft, scheint von ihren Nachfahren vergessen worden zu sein. Nicht mehr der Streit der Ideen und Gedanken, sondern der streng konforme, politisch korrekte Meinungskorridor richtet sich in unseren Zeiten auf, und viele Zeitgenossen lassen sich in diesen Meinungskorridor hineinpferchen.
Lassen wir das Licht wieder scheinen, das Licht der Wahrheit Gottes, die wirklich frei macht. Lassen wir Jesus das Fleisch und Mensch gewordene Licht leuchten und reden wir von ihm in dieser Zeit unverschämt, mutig, zuversichtlich, damit es in einer finster werdenden Welt wieder licht wird.
Bild: https://de.wikipedia.org/wiki/Waldenser#/media/Datei:Waldenser-Wappen.jpgWeiterlesen