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01. März
2023
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"Der Grund für die Passion"

veröffentlicht in Monatsbrief von Eugen

Fastnacht ist vorbei und der närrische Katzenjammer groß. Viele Ehen und Beziehungen sind zerbrochen, Führerscheine weg, Kinder gezeugt und Abtreibungen schon geplant. Seit einem Jahr tobt im Osten Europas ein brutaler Krieg, der schon Hunderttausende das Leben gekostet hat: Verlorene Leben und verlorene Seelen. Das Erdbeben in der Türkei kostete Tausende von Menschen das Leben.

Eine Naturkatastrophe kann man nicht verurteilen. Und dennoch offenbarte sie auf ihre Weise menschliches Versagen und menschliche Schuld. Denn wären die Normen und Bauvorschriften eingehalten worden, wären vermutlich deutlich weniger Menschen unter den neu gebauten Häusern begraben worden.

Alle sind abgewichen, sie sind alle verdorben; da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer.“
(Ps. 14:3)

Unsere Gesellschaft, Krieg und Katastrophen führen uns vor Augen, warum die Passion Christi sein musste:

Im Johannesevangelium heißt es: "Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat." John. 3.16
Dass Leben und damit Seelen verloren gehen, sehen wir in obigen Beispielen.
Das Verlorengehen kann plötzlich geschehen - wie beim Erdbeben, oder vorhersehbar - wie beim Krieg, und unvermeidlich in einer von Gott abgekehrten Gesellschaft.
Aber es passiert! Nur will niemand mehr darüber reden, selbst viele Christen nicht, weil wir niemandem Angst machen wollen.
Weshalb wir uns dann möglicherweise Allversöhnungstheologien nach dem Muster "die Liebe siegt", zurechtschustern.
Aber Jesus ist gekommen, hat gelitten, ist gestorben und auferstanden, damit es einen Ausweg aus der realen Gefahr "des Verlorengehens" gibt.
In einem Weihnachtslied heißt es:
"Welt ging verloren, Christ ist geboren!"
Das ist das Evangelium in einem Satz.
Die Welt und damit die Menschen auf ihr oder in ihr, gingen verloren, als Adam und Eva, der Stimme der Schlange gehorchend, Gott und Sein Wort verwarfen.
Ihre Herrschaftsrechte über die Welt gingen verloren.
Ihre Gottesebenbildlichkeit ging verloren.
Ihre Gottesfreundschaft ging verloren.
Ihr Zugang zum ewigen Leben ging verloren, sie wurden sterblich.
Ihr innerer Kompass und ihr Weg gingen verloren.

Jesus kam und starb für uns als unser Weg, damit wir wieder ewiges Leben haben können, damit Er uns wieder Freunde nennen kann, damit wir in dieser Freundschaft wieder in Sein Bild verwandelt werden können, um mit Ihm zusammen zu herrschen. Zunächst über unseren Körper (und die in uns wohnende Sünde) und unser Leben und dann auch über eine neue Erde.

Jesu stellvertretendes Leiden und Sterben ergibt nur Sinn, wenn es einen Grund dafür gibt! Und den nennt uns Gottes Wort:

Jes 53: 4 „ unsere Leiden — er hat ‹sie› getragen, und unsere Schmerzen — er hat sie auf sich geladen. Wir aber, wir hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt. 5 Doch er war durchbohrt um unserer Vergehen willen, zerschlagen um unserer Sünden willen. Die Strafe lag auf ihm zu unserm Frieden, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden.“

In einer Zeit, in der viele der Dinge, die die Bibel als Sünde bezeichnet, „veredelte Kulturgüter“ werden, will niemand mehr über die Sünde reden. Ja - man redet über Sünde: ein Kuchenstück zu viel, bei der Eissorte zu heftig zugelangt zu haben, die Umweltsünde, die Klimasünde, Rassismus als Sünde etc. Aber das ist bestenfalls ein kleiner Teil dessen, was unsere gefallene menschliche Natur an verwerflichem Verhalten hervorbringt. Die Hässlichkeit der Sünde ist nirgends so deutlich zu sehen wie in einer übersättigten, vom Wohlstand verführten, sich selbst als Hochkultur verstehenden, aber in Dekadenz und Zerfall befindlichen Gesellschaft. Daneben wird dies nur noch im Krieg, der den Gegner entmenschlicht und alle Beteiligten enthemmt, so offensichtlich.

Ja, Jesu Tod am Kreuz hat auch Heilung für unsere Krankheit und Schmerzen ermöglicht. Aber unser Jesajatext sagt es klar und deutlich.

„Doch er war durchbohrt um unserer Vergehen willen, zerschlagen um unserer Sünden willen. Die Strafe lag auf ihm zu unserm Frieden,“

Das Schlimmste in dieser Welt ist nicht unsere physische und psychische Krankheit. Es ist unsere geistliche Krankheit, unsere Verdorbenheit durch die Abkehr von Gott. Wenn wir irgendetwas in dieser Welt verändert sehen möchten, dann kann das nur durch erneuerte Herzen geschehen, die sich von Gewalt, Habgier, Neid, Stolz, Missgunst, Gier, Egoismus, etc. abwenden können und nach Gottes Ordnungen leben wollen. Und diese erneuerten Herzen entstehen nur durch das stellvertretende Leiden und Sterben Jesu und die Kraft Seiner Auferstehung.

Und wenn er gekommen ist, wird er die Welt überführen von Sünde und von Gerechtigkeit und von Gericht.“
(Joh.16:8 )

Jesus kündigte an, dass der kommende (und inzwischen gekommene) Heilige Geist die Menschen überführen würde von Sünde, Gerechtigkeit und Gericht. (Joh. 16:8 )

Aber wen gebraucht der Heilige Geist denn dazu?

Uns, Jesu Jünger, diejenigen, die selbst die erlösende Botschaft empfangen haben und ihre Wirksamkeit erlebt haben!

Manchmal kommt es mir vor, als ob wir alle wie Mose wären. Wir haben die umwerfendste Begegnung mit dem allmächtigen Gott und bekommen die beste Nachricht: „Gott will die Menschen retten durch Jesus“ und wir stehen wie Mose beim brennenden Dornbusch und sagen zu Gott: „Ich kann nicht reden, ich kann nicht gehen, sende, wen du senden willst - nur nicht mich.“

Manche Menschen wissen, dass sie eigentlich Erlösung brauchen: Erlösung von ihren Süchten, Abhängigkeiten, Verhaltensweisen, Charaktereigenschaften. Manche sehen die Gitterstäbe ihres Gefängnisses aus Festlegungen, Zwängen, destruktiven Beziehungen. Und manche erkennen auch, dass das nicht normal ist. Und sie sehnen sich nach Freiheit. Andere glauben der Lüge, dass das normal ist, weil niemand kommt, der ihnen die Wahrheit sagt, dass dieses Gefängnis auch ein Gefängnis der Sünde ist und nur verlassen werden kann, wenn man Jesus an seine Stelle treten lässt. Wenn man zulässt, dass Er für unsere Sünde gestorben ist, dass Er unsere Schuld getragen hat.

Wenn wir die Kraft des Evangeliums neu entfesselt sehen wollen, dann brauchen wir eine Erneuerung unseres Sinnes, sodass wir wieder in der Lage sind, von Sünde und ihrer verheerend destruktiven Wirkung zu sprechen und den Ausweg aus Sünde und Verlorenheit aufzuzeigen.

Alles redet über die Erweckung in Asbury, Kentucky. Was ist dort passiert?

„Am Mittwoch, dem 8. Februar 2023, blieb eine Handvoll Studenten nach einem regulären Gottesdienst in der Kapelle. Die Präsidentin der Studentenschaft, Alison Perfater, war eine von ihnen und erzählte Tucker Carlson, dass sich "die Atmosphäre verändert" habe, nachdem ein Kommilitone beschlossen hatte, der kleinen Gruppe offen einige seiner Sünden zu beichten.“

Müssen wir jetzt alle unsere Sünden öffentlich beichten?

Wenn uns Gott dazu leitet, ja. Ansonsten wäre es ein guter Anfang Sünde und die Vergebung in Jesus Christus wieder so ernst zu nehmen, wie Gott das tut.

 

Foto von cottonbro studio: https://www.pexels.com/de-de/foto/mann-sitzung-kirche-kreuz-9588479/

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01. Jan.
2023
Gott sieht! Blog-Post Bild

Gott sieht!

veröffentlicht in Monatsbrief von Eugen

Das ist die Jahreslosung 2023 Eine Jahreslosung, mit der sich wahrscheinlich jeder identifizieren kann. Denn wer wünschte sich nicht, dass der lebendige Gott ihn sieht, seine Situation, seine Umstände, sein Woher und Wohin.

Am Beginn eines neuen Jahres es mit einem Gott zu tun zu haben, der sieht, hört, mitbekommt, was einen bewegt, das ist wahrhaftig kaum zu überbieten.

Vorausgesetzt, man kann mit dem Konzept von einem persönlichen Gott etwas anfangen, was ja in unserer Zeit nicht mehr selbstverständlich ist.

Da das Bodenpersonal Gottes fast alles Mögliche getan hat, um sich und seinen Chef in Misskredit zu bringen, sind immer weniger Menschen in der Lage mit Gott etwas anzufangen.

Derjenige, der es dennoch wagt sich darauf einzulassen, wird feststellen, wie facettenreich allein diese Erfahrung der Hagar vor dreitausend Jahren ist.

Sie war eine ägyptische Sklavin, die sich in einer den heutige Leihmüttern ähnlichen Situation befand. Sie sollte, für ihre Herrin Sarai, ein Kind von Abram empfangen, das aber dann offiziell als Sarais Kind gelten würde. Nachdem sie tatsächlich von Abram schwanger wird, steigt ihr das etwas zu Kopf.

Ihre Herrin bringt sie etwas unsanft auf den Boden, und das führt zu Hagars Flucht.

In dieser Situation begegnet ihr der Engel Gottes. Im Alten Testament bedeutete dies oft Gott selbst in der Gestalt eines Engels.

Gott, Jahweh, begegnet ihr, der ägyptischen Sklavin, die weggelaufen war, die ein Kind in sich trug, das aus dem Unglauben, ihrer Herrin und ihres Herrn heraus, gezeugt worden war.

Und dennoch war sie Gott wichtig, war Ihm auch das Kind in ihr wichtig, sodass Er es segnete, ihm aber auch eine schwierige Zukunft voraussagte.

Es geht nicht nur um Hagar

Es geht nicht nur um eine "missbrauchte Frau". Es geht um die, die - wie Paulus es ausdrückt - nicht zu den ursprünglich Erwählten gehören, die nicht Gottes Volk sind, aber durch Christus, durch den Glauben an Ihn, auch zu Seinem Volk dazugetan werden.

Wir mögen selbstverschuldet in Situationen sein, die wir uns so nicht vorgestellt haben. Gott sieht uns. Wir mögen durch andere in diese Situationen hineingekommen sein, auch das weiß Gott.

Wir mögen im Vertrauen auf Gottes Verheißungen falsche Schlüsse gezogen und Entscheidungen getroffen haben, die so nicht richtig waren und müssen nun die Konsequenzen tragen. Auch das sieht Gott. Und Er sieht diejenigen, welche die Folgen unserer Entscheidungen ausbaden müssen.

Die Geschichte Hagars zeigt, dass Gott ein gnädiger und fürsorglicher Gott ist, der uns auch im Elend einer gefallenen Welt nicht alleine lässt.

Hagar geht zurück, bringt ihr Kind zur Welt, nur um später zu erleben, dass sie mit dem Kind weggeschickt wird, als ihre Herrin Sarai – nun Sarah – ihr eigenes Kind bekommen hat. Nun scheint sie und ihr Kind obsolet zu sein. Und Gott sieht auch das und kümmert sich auch wieder um Hagar und ihren Sohn.

Ich habe gesehen das Leiden meines Volkes, das in Ägypten ist, und habe sein Seufzen gehört und bin herabgekommen, es zu erretten.«“
(Apg 7:34 )

Manchmal scheint das Leben so ungerecht zu sein. Man fühlt sich nur noch ausgenutzt, missbraucht, gering geachtet, weggeworfen.

Das passiert oft, wenn man als Arbeitnehmer ein gewisses Alter erreicht hat, in dem man nicht mehr so leistungsfähig ist und dann aussortiert wird, frühzeitig, vor Erreichen der Rente. Und dann bekommt man keinen Job mehr, wird ausrangiert wie eine alte Lok auf dem Abstellgleis.

Aber Gott sieht alles und Er weiß auch darüber Bescheid.

Gott sieht unsere Zukunft

Er weiß es schon, ehe es passiert.Deshalb kann Er sagen: „Und es soll geschehen: Ehe sie rufen, will ich antworten; wenn sie noch reden, will ich hören.“ (Jes 65:24)

Unser Gott ist ein Gott der souverän ist und die Zukunft kennt. Er weiß nicht nur, wie die Zukunft aussieht, die wir gestalten. Nein, Er ist derjenige, der aktiv die Zukunft gestaltet, der einen Plan hat, den er mit uns, ohne uns, trotz uns verfolgt und auch umsetzt.

Deshalb kann Er, egal was uns passieren mag, durch eigenes oder fremdes Verschulden, einen Weg bahnen, eine Zukunft geben.

Deshalb können wir frohgemut in die Zukunft des neuen Jahres gehen, auch wenn wir noch nicht wissen, was es bringen wird, Gott wird von nichts, was passiert, überrascht werden. Dessen dürfen wir sicher sein. Er sieht nicht nur uns, Er sieht alles, Er weiß alles, kennt alle nur erdenklichen Möglichkeiten und reagiert souverän darauf.

Gott, der Sohn, regiert im Himmel mit der ganzen Macht, die Ihm gegeben ist, als Haupt über alles für die Gemeinde.

Und es soll geschehen: Ehe sie rufen, will ich antworten; wenn sie noch reden, will ich hören.“
(Jes. 65:24)

Wenn es einen Ort gibt im Universum, an dem wir sicher sind, dann in der Gemeinde Gottes, wo Gott regiert, wo Sein Wille getan wird. Diese Einschränkung müssen wir machen, denn wir wissen, dass auch die Gemeinde, die wir erleben, nicht vollkommen ist, da unvollkommene Menschen darin sind und Sünde in unser Leben und das Leben der Gemeinde hineinkriechen will.

Deshalb müssen wir uns nicht nur Gottes wohlwollenden, gütigen, fürsorglichen Sehens bewusst sein, sondern auch Seines aufmerksamen, beurteilenden und strafenden Sehens.

Die Briefe an die sieben Gemeinden in der Offenbarung zeigen uns dies deutlich genug. Wer sie nachlesen will, findet sie in Offenbarung 2 und 3.

Das neue Jahr

Wir haben in diesem Jahr als Gemeinde wieder einiges vor. Wir wollen uns dem Thema Jüngerschaft konkret zuwenden. Wir dürfen damit rechnen, dass das nicht ohne Gegenwehr des Feindes Gottes geschehen wird. Deshalb möchten wir euch alle einladen mit uns im Gebet festzustehen, aufeinander zu achten. Wir möchten uns mit den Augen Gottes, der sieht, leiten lassen, mit Seinen Augen sehen und mit Seinen Ohren hören, was Sein Wille ist und was wir wie tun sollen.

Wir sind uns bewusst, dass wir von unserem souveränen Gott total abhängig sind in allem, was wir vorhaben.

Wir sind uns bewusst, dass wir ohne Ihn nichts tun können. Denn wenn Jesus, als Er auf der Erde war, sagen musste „Ich kann nur tun, was ich den Vater tun sehe“, dann gilt das für uns umso mehr.

Ja, wir leben von den gemachten Erfahrungen und die sind auch wichtig. Aber die beständigste Erfahrung, die ein Christ, wenn er das wirklich sein will, machen wird, ist die, dass er ohne Jesus nichts tun kann, zumindest nichts was bleibenden Wert hat.

Daher lasst uns uns ausrichten auf den Gott der uns, jeden einzelnen von uns, sieht, und auch in diesem Jahr Ihn suchen, Ihm gehorsam folgen, Ihm mit Freude und all unserer Liebe dienen, mit allem was wir haben und sind. Dann brauchen wir uns auch in diesem neuen Jahr vor nichts und niemandem fürchten. Denn dann sind wir ganz nah bei Gott, in dessen Nähe sich der, der in der Welt sein Unwesen treibt, nicht aufhalten kann.

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01. Dez.
2022
"Ein Ort, an dem man sich wärmen kann“ Blog-Post Bild

"Ein Ort, an dem man sich wärmen kann“

veröffentlicht in Monatsbrief von Eugen

In einer Zeit des Gebets kam mir der Gedanke, was diese Welt braucht. Und in der Vorbereitung auf den Winter beschäftigte viele Politiker das Anliegen, für die Notleidenden Orte einzurichten, an denen sie sich aufwärmen können, Hallen, die beheizt werden, wo sie, wenn nötig auch die Nacht verbringen können, um nicht in ihren ungeheizten Wohnungen zu erfrieren.

Menschliche Wärme

An Weihnachten kommt normalerweise die Familie zusammen und man genießt es, die menschliche Nähe und Wärme zu erleben.
Wir haben in der Corona-Zeit erlebt, wie das Klima zwischen den Menschen frostig bis bitter kalt geworden ist, und das leider auch zwischen Christen. Fast jede Gemeinde hat dies erlebt, zu unser aller Erschrecken.
Nun ist es so, dass in Krisenzeiten viel geleistet wird, man aber selten alles richtig macht.
Der frühere Gesundheitsminister Spahn sagte im Frühsommer 2020, dass eine Zeit kommen wird, wo wir uns vieles zu verzeihen haben werden. Inzwischen, so scheint es, haben wir wieder einen gewissen Grad der Normalität erreicht, sodass das Nachdenken darüber, was wir uns zu verzeihen haben, beginnen könnte. Aber mancher tut sich schwer dabei.
Und so bleibt eine Restkälte, die nicht mehr weggehen wird. Und sollte es, was Gott verhüten möge, zu Gas- und Stromknappheit kommen, wird mit Sicherheit die Kälte nicht nur in den Wohnungen, sondern auch in den Herzen zunehmen.
Gemeinde könnte, ja sollte ein Ort sein, an dem von menschlicher Kälte nichts zu spüren ist, wo doch die Liebe Gottes durch den heiligen Geist in unsere Herzen ausgegossen ist.
Kälte zieht ein, wo nicht vergeben wird, man den Anderen nicht höher achtet als sich selbst und ihn nicht annimmt, wie er ist. Wo das Ich wichtiger ist als das Wir.

Ein Ort der Wärme

Jesus, dessen Geburtstag wir bald wieder feiern, kam um in einer dunklen, kalten, herzlosen Welt ein Licht und ein Feuer anzuzünden. Und Er wurde angekündigt als der, der mit Feuer und mit dem Hl. Geist taufen würde.

Wenn wir Jesus als Herrn haben und die Taufe mit dem hl. Geist erlebt haben, dann sollten, ja müssen wir in der Lage sein, gemeinsam als Regiogemeinde Weil einen Ort zu schaffen, an dem Menschen nicht nur einen warmen Ort, sondern einen Ort der menschlichen Wärme vorfinden, einen Ort finden, der zu ihrer Heimat, zu ihrer Familie werden kann.

Die kommende Kälte

Denn sind wir realistisch: Das Klima in der Welt mag wärmer werden, aber das Klima in den Menschen und zwischen den Menschen wird mit Sicherheit nicht wärmer, wenn die Mittel, die Ressourcen und die Räume, in denen man leben kann, immer knapper werden.

Bin ich ein Pessimist, wenn ich das so schreibe?

Nein, denn das ist es, was Jesus über die Zeit, die vor den Jüngern lag, sagte, dass die Liebe in vielen erkalten würde, es also zwischen den Menschen frostiger würde.

Jesus sagt dies im Zusammenhang mit Seiner Endzeitrede und Er sagt: „ ...und weil die Gesetzlosigkeit überhandnimmt, wird die Liebe der meisten erkalten;“ (Math. 24:12)

Nun könnte man sagen: Aber wir leben doch nicht in einer Gesetzlosigkeit. Wenn Gott von Gesetztlosigkeit redet, dann meint Er ein Situation, in der das Gesetz, das Er in die Herzen der Menschen geschrieben hat, und das Er im Detail dann Seinem Volk gab, keine Gültigkeit haben wird.

Es geht also nicht um irgendein Gesetz, sondern um Sein Gesetz, Sein universal geltendes Gesetz.

Die Liebe sei ungeheuchelt! Verabscheut das Böse, haltet fest am Guten!“ (Röm. 12:9)

Es ist nicht zu übersehen, dass die biblische Werte und Ordnungen so wie sie über Jahrtausende unsere Kultur und Lebensweise geprägt haben, binnen weniger Jahrzehnte verschwunden sein werden.

Der Wert des Lebens, die Keimzelle der Gesellschaft, die Familie mit Mann und Frau als sich entsprechende Garanten der menschlichen Fortexistenz, wird mit allen Mitteln bekämpft. Durch den Verlusst des absoluten Wahrheitsbegriffes ist es möglich beliebige menschliche Lebensentwürfe zu leben und nicht nur Toleranz sondern Akzeptanz einzufordern.

Die Konsequenz all dessen werden nicht glücklichere, sondern kaputtere Menschen sein, die als Opfer einer wie ein eisiger Orkan über sie hinwegfegenden Kulturrevolution verweist zurückbleiben werden.

Unsere Berufung

Die mit Weihnachten gefeierte Ankunft des Messias sollte, wollte und muss diesem Elend begegnen. Wir sind der Leib dieses Messias, dieses von Gott mit dem Heiligen Geist getauften und mit Heiligem Geist taufenden HERRN Jesus Christus.

In der Bruderliebe seid herzlich zueinander, in Ehrerbietung einer dem anderen vorangehend; im Fleiß nicht säumig, brennend im Geist; dem Herrn dienend.“
(Röm. 12:10-11)

Wir sind berufen, das Feuer des Heiligen Geistes, das reinigt, aber auch wärmt, mit uns in unsere Umwelt zu tragen.

Wir sind berufen, in einer uns selbst hingebenden Weise, Gottes Liebe, die er so verschwenderisch in unser Leben ausgegossen hat, in das Leben unserer Mitmenschen fließen zu lassen. Denn das ist die einzige Realität, die die Finsternis und die Kälte dieser Welt überwinden kann, weil sie diese in Jesus Christus schon überwunden hat.

Wenn es irgend möglich ist, dann lasst uns Weihnachten 2022 zum Anlass nehmen, unsere Wohnungen und Häuser für einander, für unsere Bekannten, auch die schrägen, die schwierigen, die anspruchsvollen oder die die es nicht erwidern können zu öffnen.

Lasst uns die Liebe Gottes anfangen zu praktizieren, indem wir alles, was wir zu verzeihen haben, verzeihen, dass keine bittere Wurzel aufwächst und uns unfähig zum Lieben macht.

Lasst uns, wo wir effektiv schuldig geworden sind, um Verzeihung bitten und Versöhnung suchen.

Lasst uns dem Anderen Gutes tun, ohne es zurückzuerwarten (wenn das alle tun, dann wird jeder beschenkt).

Wenn es uns als Gemeinde braucht, dann jetzt umso mehr, umso stärker, umso leidenschaftlicher, umso brennender im Geist.

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01. Okt.
2022
"Feststehen“ Blog-Post Bild

"Feststehen“

veröffentlicht in Monatsbrief von Eugen

Am 31.10. wollen wir uns gemeinsam wieder mal an eine der wesentlichen Errungenschaften für uns evangelische Christen erinnern – an die Reformation vor 505 Jahren. Einer der Kernwerte der Reformation war und ist das „sola scriptura – allein die Schrift“. Damit war gemeint, dass allein die Schrift für Glauben und Leben als Maßstab gelten sollte im Unterschied zu allen anderen menschlichen Meinungen, Konzil- und Papstbeschlüssen. Heute müsste man hinzufügen „im Unterschied zu allen Äußerungen des Zeitgeistes und der dadurch angestoßenen kulturellen und gesellschaftlichen Veränderungen.“

Neulich hatten wir als Leiter der Relatinalmissiongemeinden in Deutschland ein Treffen mit Maurice, in dem er uns allen anhand von Epheser 6:10+11 ans Herz legte festzustehen. Er sagte uns, dass wir fest stehen sollten auf dem Wort Gottes und den Bekenntnissen der alten Kirche.

Er erinnerte daran, dass die Waffenrüstung Gottes mit ihren sechs Teilen nur eine (Verteidigungs-) Waffe hat: das Schwert des Geistes, das Wort Gottes. Wenn wir erlauben, dass diese Waffe stumpf wird, dann geben wir unsere Fähigkeit auf uns zu verteidigen. Nun stellt sich die Frage: Ist diese Waffe in unseren Händen scharf oder stumpf?

Wie sehr beschäftigen wir uns selbst mit dem Wort Gottes, dessen Verfügbarmachung für alle Menschen eine direkte Auswirkung der Reformation war?

Denn in der Reformation wurden auch Anstrengungen unternommen, dass Schulen eingerichtet wurden, damit die Menschen lesen und schreiben lernen konnten, um das alles entscheidende Wort Gottes selbst lesen und hören zu können.
Wenn Maurice uns auffordert im Wort und in den Bekenntnissen fest zu stehen, was bedeutet das für uns als Regiogemeinde?
Wie viel Zeit geben wir dem Wort Gottes, Glauben und Leben zu bestimmen?
Wir haben im Gottesdienst vom 04.09. über Jüngerschaft gesprochen und darüber, dass es Aufgabe der Jünger ist, alles, was Jesus uns anvertraut hat in Seinem Wort, zu bewahren, in dem Sinne, dass wir es in seiner gesamthaften Gültigkeit bewahren.

Jeder von uns hat täglich 24 Stunden zur Verfügung. Wie viel dieser Zeit verbringen wir im Wort Gottes?

Wie viel davon lassen wir uns durch Internet, Rundfunk, Fernsehen, Zeitungen, Zeitschriften, Bücher, Arbeit, Schule, Studium, Freunde, Familie prägen? Denn alles, was wir aufnehmen, prägt uns in der einen oder anderen Weise.

Wenn wir über Jüngerschaft reden, dann reden wir zunächst einmal über Jüngerschaft in der Gemeinde. Wem hören wir in der Gemeinde zu?

Oder hören wir überhaupt in der Gemeinde jemandem zu? Sind wir vielleicht nur noch in den youtubechanneln aller möglichen Lehrer unterwegs?

10 Schließlich: Werdet stark im Herrn und in der Macht seiner Stärke! 11 Zieht die ganze Waffenrüstung Gottes an, damit ihr gegen die Listen des Teufels bestehen könnt!“
(Eph. 10+11)

Als Älteste dieser Gemeinde wollen wir sowohl den Auftrag Jesu, den Er uns im Missionsbefehl gegeben hat, als auch die Ermahnung von Maurice, den uns Jesus als apostolischen Leiter gegeben hat, ernst nehmen.

Wir wollen, soweit es an uns liegt, sicher stellen, dass wir alle gemeinsam feststehen auf dem Wort Gottes.

Wie können wir das besser tun in einer Zeit, in der wir als örtliche Leiter in einem immer größer werdenden Konkurrenzkampf mit den lauten Stimmen des Internets stehen?

Wie können wir das tun in einer Zeit, in der wir scheinbar mit einer immer kürzer werdenden Aufmerksamkeitsspanne der Zuhörer in den Gottesdiensten kämpfen und in der wir gegen die spezialeffektüberladene Unterhaltungsindustrie antreten?

Wie können wir das, wenn allerorten die biblischen Werte aufgegeben oder aber so verfremdet werden, dass sie kaum noch als solche erkannt werden können?

Wie können wir feststehen, selbst wenn wir zunehmend in den öffentlichen Blickpunkt geraten, wenn wir an den biblischen Werten festhalten entgegen dem Zeitgeist und den von ihm beeinflussten Gesetzen?

Da gab ich sie dahin in die Verstocktheit ihres Herzens. Sie wandelten nach ihren Ratschlägen.“
(Ps 81:13)

Psalm 81 ist ein Psalm, den der Lobpreisleiter Asaph geschrieben hat. Asaph wurde von David eingesetzt und hat sehr wahrscheinlich auch noch in der Zeit seines Sohnes Salomo gedient.

Salomos Regierungszeit war gekennzeichnet von einem unglaublichen Aufstieg, einer Ausdehnung des Reiches Israel über seine Grenzen hinaus, mit vielen Vasallen und Bündnissen in die ganze damalige Welt. Das Ergebnis: Es wurde zur Handelsdrehscheibe im Nahen Osten und unermesslicher Reichtum häufte sich an. Dies war der menschlich klugen Politik Salomos geschuldet. Aber diese Politik führte zum Niedergang dieses lokalen Großreiches nach Salomos Tod. Was war die Ursache? Salomos unglaubliche Vielweiberei und die damit verbundene Vielgötterei. Denn jede seiner Frauen, durch die er sich mit ausländischen Herrschern verband, brachte ihren Gott mit, dem auch Salomo diente.

Salomos Bündnis- und Multikultipolitik machte sein Reich groß - und brachte es auch zu Fall. Denn der Gott Israels, der Gott der Bibel, ließ es Salomo nicht durchgehen, dass dieser durch sein Verhalten das Volk zum Götzendienst verführte und Gottes universalen Anspruch auf Sein Volk und die Welt negiert wurde.

Asaphs Psalm hat 4 Teile:

V2-8: Die Aufforderung Gott zu loben und anzubeten, und warum man dies tun soll.

V.9-11: Ermahnung bei Ihm, dem Gott ihrer Befreiung und ihres Heils zu bleiben.

V.12-13: Die Feststellung, dass das Volk sich nicht ermahnen ließ und Gott sie dahin gegeben hat in ihre eigene Entscheidung. [vgl. Römer 1)

V.14-17: Gottes Sehnsucht danach, dass es umkehrte und Er es mit Seinem ganzen ewigen Reichtum segnen könnte.

Gott hatte sie also in die Verstocktheit ihres Herzens dahingegeben und sie mussten nach ihrem eigenen Rat leben und die Konsequenzen kamen dann über alle - auch über die Frommen.

Asaph verfasst den Psalm möglicherweise in dieser Zeit und lässt ihn im Gottesdienst singen, um das Volk, das noch in den Gottesdienst geht, an Gottes Anspruch und Absicht zu erinnern.

Asaph bleibt standhaft bei seinem Gott und dessen Wort, auch wenn der Mainstream sich davon abgewandt hat, auch wenn die dunklen Wolken am geistlichen Horizont schon heraufziehen.

Wer die Entwicklungen der letzten Jahre anschaut, der stellt fest, wie sich das "Dahingegebensein in den eigenen Rat" auch bei uns immer katastrophaler auswirkt.

Die Situation, in der sich die westliche Welt befindet, ist nicht durch den Ukraine-Krieg entstanden. Der Ukraine-Krieg hat das Fass, das sich gefüllt hatte, nur zum Überlaufen gebracht.

Was ist die Antwort auf diese Krise, in der sich unsere Welt befindet?

Es ist dieselbe wie die, die wir auch in unserem Psalm sehen und die sich in der Geschichte Israels immer wieder findet.

Umkehr zum Gott der Bibel!

Unterordnung unter Seinen Anspruch, der allein wahre und lebendige Gott zu sein und unter Seinen Willen, der sich in Seiner Selbstoffenbarung als einzig wahren Erlöser zeigt.

Maurice verglich in seiner Botschaft die Situation der westlichen Welt mit dem Verhalten des jüngeren Bruders im Gleichnis vom verlorenen Sohn. Die westliche Welt hat Gott für tot erklärt und sich von Ihm abgewandt. Der Westen wird lernen, was es heißt, den Gott der Bibel zu verlassen und im Elend zu landen.

Was ist die Aufgabe von uns Christen?

Maurice sagte, dass wir die Rolle des Vaters haben, der da, wo ihn der Sohn verlassen hatte, wartete bis der Sohn zurückkam. Wenn wir den Platz verlassen und dem Sohn hinterherlaufen, dann wird er keinen Ort haben, wohin er zurückkommen kann. Unsere Aufgabe ist es also festzustehen auf dem Wort Gottes und den Bekenntnissen der alten Kirche und nicht dem Zeitgeist hinterherzulaufen, dem Mainstream, der Versuchung zu sein wie alle anderen.

 
Foto von life._.kor: https://www.pexels.com/de-de/foto/mann-strand-wald-see-13504670/

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01. Sep.
2022
Jüngerschaft Blog-Post Bild

Jüngerschaft

veröffentlicht in Monatsbrief von Eugen

Wir haben festgestellt, dass das Thema Jüngerschaft in der Regiogemeinde Weil über eine gewisse Zeit in Vergessenheit geraten ist und daher wollen wir uns damit in der nächsten Zeit befassen.

Warum ist Jüngerschaft so wichtig?

Thomas schreibt dazu:

Als ich frisch zum Glauben gekommen bin, hatte ich jemanden, mit dem ich mich über alles austauschen konnte.
Ich überflutete ihn mit Fragen. Ich vertraute ihm, dass er es für sich behält und dass es keine dummen Fragen gab.
Er konnte mir aus seinem Erfahrungsschatz mitteilen, passende Bibelstellen sagen oder Bücher empfehlen.
Mit der Zeit lernte er auch mich immer besser kennen und konnte mich auf Dinge aufmerksam machen. Sicher auch mit Unterstützung des Heiligen Geistes. Er forderte mich auf, Geistesgaben auszuprobieren und zeigte mir, wie man betet.

Er war wie ein großer Bruder für mich.
Und wurde wie ein Teil seiner Familie. Dort durfte ich miterleben, wie ein christliches Ehepaar miteinander umgeht und Kinder erzieht.“

Wie sah das bei Eugen aus?

Ich  war knapp 15, als mich Jesus rettete und mein Leben mit ihm begann. Auf einer Freizeit, die der Pfarrervertreter (Jugendreferent) unseres Dorfes mitorganisiert hatte, war das geschehen. Nun nahm er mich zu allen möglichen Schulungen, Wochenenden etc. mit um mich mit anderen Christen meines Alters und darüber zusammenzubringen. Er startete mit seiner Frau, mir und einer anderen jungen Frau, einen Hauskreis und so wuchs ich in die neue Gemeinschaft hinein, die bald, obwohl in der Landeskirche angesiedelt, als Sekte verschrieen war.

Und als er die Volksmenge samt seinen Jüngern herzugerufen hatte, sprach er zu ihnen: Wenn jemand mir nachkommen will, verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf und folge mir nach!“
(Mark 8:34)

Aber ich lernte hier, was es heißt, Christ zu sein, täglich in der Bibel zu lesen, „Stille Zeit“ zu machen und zu beten. Bald wurde ich mit Aufgaben im Kindergottesdienst betraut, sollte eine Jungschar beginnen und später einen Jugendkreis leiten. Ich lernte durch das, was ich bei dem Jugendreferenten sah, Verantwortung zu übernehmen, zu organisieren und Hand anzulegen, wenn es z. B. darum ging Bezirksjugendtreffen zu organisieren. Es fühlte sich gut an, dass jemand einem etwas zutraute und auch sein Leben mit einem teilte, selbst wenn dieser andere deutlich älter war als man selbst.“

 

Jürgen schrieb zum Thema Jüngerschaft:

Wenn ich an Jüngerschaft denke, dann fallen mir zuerst die 12 Jünger ein, mit denen Jesus ganz direkt und viel unterwegs war. Natürlich waren da auch die weiteren Nachfolger, die er hatte, aber eben – an diese denke ich zuerst. Jesus lud sie einfach ein, mit ihm mitzulaufen – nicht als Mitläufer, sondern um von ihm zu lernen und es nachzumachen, was er ihnen vormacht. Das war eine Lebensgemeinschaft über ein paar Jahre. Jesus war mit ihnen völlig transparent. Als ich als Teenager zum ersten Mal von Jüngerschaft hörte, da ging es um das gemeinsame Durcharbeiten eines Heftes, in dem ich als junger Christ lernte, was es heißt, als Christ zu leben. Das war auch gut, aber heute sehe ich das eher als Teil einer Jüngerschaftsbeziehung, wenn auch einen wichtigen. Aber eigentlich wünsche ich mir Jüngerschaftsbeziehungen, in denen wir von anderen Gemeindegeschwistern lernen, indem wir ihnen in ihren Lebenssituationen über die Schulter blicken dürfen und so von ihrer Lebenserfahrung, ihrer geistlichen Reife, ihrer Weisheit profitieren. Jüngerschaft als „Mitlaufen“ in diesem Sinne. Und umgekehrt gibt uns Jesus klar den Auftrag, Jünger zu machen. Dass er das tut, zeigt mir auch, dass er das jedem von uns Jüngern zutraut. Wir haben alle etwas weiterzugeben. Wir fühlen uns nicht immer so, aber als Jünger Jesu haben wir seinen Geist in uns und wir wachsen seit unserer Bekehrung unaufhaltsam und sein Geist macht uns immer Jesus-ähnlicher. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir alle vieles weiterzugeben haben und dass wir selbst viel Segen erleben, wenn wir anfangen, das auch zu tun. Wir entdecken plötzlich viel klarer, was Jesus alles schon in uns getan hat und das ermutigt nicht nur die, die uns nachfolgen, sondern auch uns selbst.

Das möchte ich für mich und für uns alle sehen und erleben.“

 

David hätte gerne etwas dazu geschrieben, aber er war mit der KiwoH und der nächsten Predigt beschäftigt, wird sich aber in der Predigt am 4.9. noch dazu äußern.

Wie soll Jüngerschaft also aussehen?

In unseren Beiträgen haben wir schon etwas von dem angedeutet, was Jüngerschaft bedeutet. Jesus hatte etwas, was er seinen Jüngern weiter geben wollte. Er teilte es ihnen dadurch mit, dass Er Sein Leben und Seine Gedanken und Handeln mit ihnen teilte, sie mit hineinnahm.

Denn ich habe euch ein Beispiel gegeben, dass auch ihr tut, wie ich euch getan habe.“
(John 13:15)

Jemandes Jünger sein bedeutet also von jemandem, der erfahrener ist, mehr weiß, mehr kennt und versteht, als man selbst, lernt durch Zusehen, Zuhören und dann Praktizieren des Gelernten.

Manchmal geschieht das unwillkürlich. Spätestens dann wird uns dies klar, wenn wir in einer Situation sind, in der wir uns überlegen: „Wie hätte wohl „Soundso“ das gemacht?“ Und dann erinnert man sich an die Worte und die Art und Weise wie „Soundso“ es machte und weil man eine Hilfe, eine Anleitung braucht, macht man es so wie „Soundso“ es machte und macht seine eigenen Erfahrungen damit.

Manches können wir übernehmen und manches nicht.

Warum?

Weil wir unterschiedlich sind in unserem Charakter und unserer Begabung. Es so wie „Soundso“ zu machen, würde uns nicht entsprechen, es würde nicht zu uns passen und da müssen wir das Prinzip verstehen und nicht einfach kopieren. Das ist dann die angewandte Lehre.

Mir ist das sehr oft so am Anfang meines Dienstes in der Regiogemeinde mit meinem Vorgänger ergangen. Bis ich dann meinen eigenen Weg fand, Dinge zu tun und anzugehen.

Wie Jürgen es schon erwähnt hat, haben wir alle etwas an andere weiterzugeben. Besonders dann, wenn wir es mit Menschen zu tun haben, die noch nicht so lange im Glauben sind, oder gerade an der Schwelle, sich für den Glauben zu öffnen. Wir können sie anleiten, ihnen vorangehen.

Wenn wir also andere zu Jünger machen, wie Jesus uns das aufträgt, dann beginnen wir mit denen, die Jesus noch nicht kennen. Wir nehmen sie in ein Leben des Glaubens hinein und wenn sie Schritte des Glaubens tun und ihr Leben für Jesus öffnen, dann leiten wir sie in diesem neuen Leben weiter. Denn wir haben schon manches gelernt, was sie noch nicht wissen.

Das ist nicht arrogant oder besserwisserisch, es ist biblisch.

Und wenn wir schon Christen sind, dann gibt es möglicherweise Dinge, die wir noch nicht wissen, die wir lernen möchten, worin wir wachsen möchten, und wir bitte Menschen, die uns voraus sind, uns mitzunehmen und lernen von ihnen.

Wir haben beide Arten, wie es zur Jüngerschaft im Leben Jesu kam. Da waren die Jünger, die Jesus berief und da waren die, die zu Ihm kamen und Ihn baten Teil Seines Lebens werden zu dürfen.

Das bedeutete für Jesus, was Jürgen schon ansprach, dass Er Sein Leben völlig transparent vor Seinen Jüngern lebte und das würde es auch in der Gemeinde bedeuten.

Wir würden unser Leben, unsere Familien, unsere Häuser / Wohnungen füreinander öffnen und unser Leben, unseren Dienst, unser Arbeiten miteinander teilen.

Dazu möchten wir euch einladen.

Wenn ihr denkt, dass ihr jemandem etwas weiter geben könnt dann ruft ihn in die Jüngerschaft. Wenn ihr denkt, dass ihr in einem Bereich von jemandem etwas lernen wollt, dann fragt ihn: Darf ich bei dir lernen. Und dann lasst uns auf die Reise gehen und Jünger Jesu werden, die Jünger machen, die Jünger machen, die Jünger machen, die …

 

Foto von freebibleimages.org

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