Blog

Hier findest du alle wichtigen Neuigkeiten sowie Artikel zu aktuellen Themen.
01. Aug.
2023
"Die Liebe zu Jesus und das Rechenschaft über den Glauben ablegen“ Blog-Post Bild

"Die Liebe zu Jesus und das Rechenschaft über den Glauben ablegen“

veröffentlicht in Monatsbrief von Eugen

Neulich wurde ich aufmerksam auf eine Predigt mit dem übersetzten Titel: „Dieses eine Problem zerstört die Kirchen auf der ganzen Welt“. Das machte mich neugierig. Was steckt dahinter? Der Prediger zeigte auf, wie in den westlichen Nationen die Kirchen sich leeren und ihre Gebäude nun anders genutzt werden, als Pubs, als Kletterhallen, als Geschäfte, Boxhallen, Moscheen usw.

Der Exodus aus den Kirchen ist auch in unserem Land eine nicht mehr zu übersehende Erscheinung. Und unverhohlen wird die Aufkündigung des Staatsvertrages mit den Kirchen gefordert, der einst zwischen den Kirchen und Napoleon geschlossen wurde, und der die Kirchen für deren Enteignung entschädigen sollte.

Dieser Exodus kann auch uns als Freikirchler nicht kalt lassen, denn insgesamt wird die Stimmung in Bezug auf die Kirchen immer distanzierter.

Die Missbrauchsskandale haben sicherlich nicht unwesentlich dazu beigetragen; auch wenn diese ein Spiegel der gesamten Gesellschaft sind, da es diese Skandale in allen gesellschaftlichen Organisationen gab und gibt.

In Amerika verlassen 2/3 der Jugend mit Eintritt ins beginnende Erwachsenenalter, also wenn die Kinder ins College gehen, die Kirchen und den Glauben.1 Für Deutschland fehlen Vergleichszahlen, die Entwicklung ist aber wahrscheinlich ähnlich. Einer der aufgeführten Gründe ist, dass die Jugendlichen die Gemeindemitglieder als richtend empfanden.

Ein weiterer Grund, warum junge Menschen nicht mehr glauben, ist der, dass sie ihre Eltern als solche erlebt haben, die zwar an Jesus glauben, aber wesentliche Teile der Bibel nicht mehr ernst nehmen."

Um welche Teile ging es da?
Um die Genesis, das erste Buch der Bibel.
In der Genesis, dem 1.Buch Mose, finden wir die Begründung, warum und wozu wir hier sind, also um die göttliche Grundlage unseres Seins.

Wie sieht es denn bei uns aus?

Wenn wir uns in unseren Bekanntenkreisen umschauen, können wir, wenn wir im christlichen Umfeld aufgewachsen sind, viele Beispiele sehen, bei denen dies genau so zutrifft.

Die jungen Leute gingen zur Uni, und damit waren sie der materialistisch-evolutionären Weltsicht mit voller Wucht ausgesetzt, die ihren Glauben in Trümmer legte.

Wie konnte das geschehen?

Weil sie nicht gelernt haben ihren Glauben zu rechtfertigen, zu verteidigen, zu begründen.

Aber müssen wir das überhaupt?

Reicht es nicht, dass wir wissen, dass Jesus unser Herr ist und wir eine lebendige Beziehung zu Ihm haben?

Seid aber jederzeit bereit zur Verantwortung jedem gegenüber,
(1.Petr.3:15b)

Petrus schreibt in seinem 1. Brief

K. 3:14 Aber wenn ihr auch leiden solltet um der Gerechtigkeit willen, glückselig ‹seid ihr›! Fürchtet aber nicht ihren Schrecken, seid auch nicht bestürzt, 15 sondern haltet den Herrn, den Christus, in euren Herzen heilig! Seid aber jederzeit bereit zur Verantwortung jedem gegenüber, der Rechenschaft von euch über die Hoffnung in euch fordert, 16 aber mit Sanftmut und Ehrerbietung!

Als Christ alleine zu sein in einer Umgebung, die nichts von Christen hält, ist eine sehr schmerzhafte Erfahrung.

Das merkte ich schon früh in meinem Christsein, als ich während meiner Berufsausbildung in einer einjährigen Fachschule von Zuhause weg war. Eine Lehrerin fragte unvermittelt, wer unter uns Christ ist. Und ich streckte als einziger auf.

Später stellte sich dann heraus, dass noch zwei andere da waren, die sich aber nicht getraut hatten.

Petrus schreibt, dass egal wie die Umstände sind, wir in der Lage sein sollen, Rechenschaft über unseren Glauben abzulegen.

Das Wort, das er gebraucht, bedeutet: wir sollen „Apologie“ betreiben. Überall sonst, wo dieses Wort vorkommt, gebraucht Paulus es in dem Sinne, dass er sich bzw. seinen Glauben verteidigen muss.

Petrus erwartet von seinen Adressaten, dass sie in der Lage sind ihren Glauben zu begründen!

Warum glaube ich, dass Gott der Schöpfer von Himmel und Erde ist?

Wir proklamieren das im Glaubensbekenntnis! Aber die meisten, die dies sprechen, glauben genau das nicht mehr. Und das wird als Heuchelei empfunden!

In unseren Predigten und Lehren in der Regiogemeinde wollen wir immer wieder den Grund, die biblische Grundlage für unseren Glauben legen. Und wie man immer wieder bei allen Themen feststellen kann, finden wir uns immer wieder in der Genesis als der Grundlage für alles.

Unser Verständnis von Mann und Frau ist begründet in der Genesis.

Unser Verständnis vom Zustand des Menschen, seine Gefallenheit, ist begründet in der Genesis. Ja sogar das Evangelium vom gekommenen Erlöser ist begründet in der Genesis.

Und Jesus selbst verweist immer wieder auf die Genesis, als die alles konstituierende Geschichte.

Nicht umsonst ist diese Geschichte die Umstrittenste. Wenn das Fundament weg ist, fällt das Gebäude darauf zusammen.

Daher ist es wichtig, wie wir uns selbst und auch unseren Kindern Rechenschaft ablegen darüber, was wir glauben.

Können wir unseren Glauben an den Schöpfer des Himmels und der Erde biblisch und mit sachlichen Argumenten begründen?

Wann haben wir uns zuletzt mit dem Thema Schöpfung auseinandergesetzt, ein Buch darüber gelesen, Vorträge gehört?

In unserer Gesellschaft hören wir nichts von Schöpfung, nur von Evolution. Was setzen wir dagegen?

Wissen wir, welch fundamentale Rolle der christliche Glaube für die westliche Welt hat?

Wir haben in unserem Grundgesetz Artikel 1

Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

Warum findet sich dieser Artikel in unserer Verfassung?

Weil der christliche Glaube durch die Genesis deutlich macht, dass alle Menschen nicht nur im Bild Gottes geschaffen wurden, sondern alle Menschen auch in gleicher Weise Zugang zum Heil in Jesus Christus haben.

Allein aus diesem Glauben heraus alleine konnte die Idee von der Würde des Menschen kommen, die allen Menschen gleichermaßen gehört und zu ihrem Menschsein gehört.

Weil wir alle in die Lage versetzen wollen ihren Glauben zu begründen, zu verteidigen und darin festzustehen, ist uns die Kinder- und Jugendarbeit so wichtig, mit der wir uns im September-Family-Meeting beschäftigen wollen. Unseren Kindern gesunde und stabile Grundlagen für ihr Leben zu geben muss eine unserer Prioritäten sein.

Daher müssen wir uns selbst, die die Kinder lehren, fit machen in der Auseinandersetzung mit den Themen, die unseren Glauben in Frage stellen und unterminieren wollen. Daher wollen wir uns im kommenden Jahr mit den entsprechenden Themen intensiver befassen, in dem wir uns fachlich versierte Personen zu den unterschiedlichen Themen einladen.

Denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig für Gott ...“
(2.Kor.10:4a)

Und wir werden auch die Reihe „Verstehst du was du liest?“ im neuen Jahr fortsetzen bzw. für die, die neu einsteigen wollen, wieder beginnen. Denn sie soll uns für den Umgang mit dem Wort Gottes befähigen, sodass wir das Schwert des Geistes richtig handhaben können, mit dem wir „Festungen schleifen“ und „Gedankengebäude niederreißen, die sich gegen die Gotteserkenntnis auftürmen“ (Vgl. 2Kor.10:5)

Lasst euch begeistern und zurüsten, sodass wir alle Rechenschaft über unseren Glauben geben können und der Geist Gottes in uns einen Schatz an Wahrheit deponieren und dann auch gebrauchen kann, mit denen wir dies tun können.

Also wie wärs mal mit einer Lektüre über die Schöpfung in den Ferien?

Übrigens: unsere Bücherei hat einiges zu diesem Thema vorrätig …

1https://research.lifeway.com/2019/01/15/most-teenagers-drop-out-of-church-as-young-adults/

 

 

Foto von Frans van Heerden: https://www.pexels.com/de-de/foto/foto-von-schloss-unter-wolken-1022698/

Weiterlesen
01. Juli
2023
"Mehr als Platzhalter" Blog-Post Bild

"Mehr als Platzhalter"

veröffentlicht in Monatsbrief von Eugen

Ein Platzhalter ist „eine Person, die für eine andere einen Platz freihält“. Mancher kommt sich in seinem Leben gelegentlich so vor. Er oder sie hat einen Platz inne, den eigentlich jemand anderes einnehmen soll, der aber noch nicht da ist, noch nicht gefunden ist, noch gesucht werden muss. Das erlebt man manchmal bei den großen Fußballclubs die einen „Startrainer“ verpflichten wollen, aber ein „Interimstrainer“ (oft ein Trainerassistent) soll den Betrieb am Laufen halten. Fühlst du dich als Platzhalter?

Es ist ein komisches Gefühl und man weiß, dass man ein Ablaufdatum hat. Irgendwann wird man an der Stelle nicht mehr benötigt, muss einen anderen Platz einnehmen / ausfüllen, vielleicht wieder als Platzhalter. Ein undankbarer Job ist das, oder nicht?

Wie ist das in der Gemeinde, im Reich Gottes, bei Gott?

Gibt es dort auch Platzhalter?

Werden wir dort auch nur hin und hergeschoben von denen, die das Sagen haben?

Nehmen wir die Bibel ernst, dann hat jeder Mensch, den Gott rettet, einen besonderen Platz bei Ihm in Seinem Reich, an Seinem Leib, in Seiner Gemeinde. Einen Platz, den nur er einnehmen kann.

Manches am menschlichen Körper ist redundant, also mehrfach vorhanden, wie z.B. die Keimdrüsen, die Nieren, die Augen und Ohren, die Extremitäten. Offensichtlich ist dies so, weil wir die entweder mindestens einmal als lebenswichtiges Organ brauchen oder aber, weil sie nur paarweise richtig gut funktionieren. Aber selbst diese paarweise vorhandenen sind oft spiegelbildlich, also nicht austauschbar.

Das Wort Gottes vergleicht die Gemeinde mit dem Leib, bei dem Jesus das Haupt ist, von dem aus dieser Leib zusammengefügt wird (vgl. Kol. 2:9).
Jesus Christus ist als das Haupt des Leibes der Platzanweiser für jeden von uns.

Er stellt uns an den Platz, für den Er uns von Ewigkeit her schon geschaffen hat. Wenn wir auf Ihn hören und auf die, die Er an Seinem Leib gebraucht, um ihn zu lenken und zu leiten, dann werden wir immer an einem Platz sein, an dem wir Seinen Willen tun können.

"Wandelt würdig der Berufung, mit der ihr berufen worden seid, 2 mit aller Demut und Sanftmut, mit Langmut, einander in Liebe ertragend! 3 Befleißigt euch, die Einheit des Geistes zu bewahren durch das Band des Friedens..."
(Eph.4:1-3)

Manchmal scheint es, dass wir nichts tun können, nicht wirklich nützlich sein können, weil wir krank, schwach, völlig vereinnahmt von alltäglichen Dingen sind, die wir nicht einfach auf die Seite stellen können. Und dann fühlen wir uns selbst im Gottesdienst wie „Platzhalter“, wir sitzen auf einem Platz und können nichts beitragen, weil wir meinen, nichts zu geben zu haben.

Aber selbst in dieser Situtation sind wir eben nicht nur Platzhalter, Platzeinnehmer.

Wir sind da und feiern mit und zeigen den Mitbrüdern und -schwestern, dass wir mit ihnen unterwegs sind und es auch sein wollen. Wir ermutigen einander allein schon dadurch, dass wir da sind, wir einander gegenseitig versichern: „Du bist nicht alleine, ihr seid nicht alleine. Ich mag nicht viel können, aber dabei sein und im Stillen beten kann ich immer noch.“

Damit alle mitkommen können, bedarf es der gegenseitigen Rücksichtnahme. Wir sind eine Gemeinde, die fast alle Alterstgruppen umfasst, was ein besonderes Vorrecht ist und dem Willen unseres Herrn absolut entspricht. (Die Altersgruppe der 15-20 Jährigen fehlst uns allerdings, was ein Gebetsanliegen ist.) Das stellt uns alle aber auch vor die Aufgabe, auf die jeweils andere Altersgruppe einzugehen.

Zum Beispiel hören ältere Geschwister oft nicht mehr ganz so gut. Daher wollen wir die Akustik der Halle verbessern. Aber davon profitieren werden letztlich alle. Manchmal sind sie auch nicht mehr so stressresistent, wie die jüngeren Geschwister.

Und Gott sei Dank haben wir viele Kinder, die Leben in die Bude bringen, die die Zukunft der Gemeinde sind, deren geistliche Versorgung und Beheimatung uns beschäftigt und letztlich unser aller Aufgabe sein muss, will diese Gemeinde eine Zukunft haben. Die jüngere Generation die Leitung und Verantwortung übernimmt, ist in der Hauptsache aus unserer Gemeinde oder der Jugendarbeit einer anderen hervorgegangen.

Das sind 2 Themenfelder mit denen wir uns als Älteste und Ressortleiter schon beschäftigt haben. Das Thema Kinder und Jugend soll in einem Meeting direkt angegangen werden.

Mit dem Mehrgenerationenthema wollen wir uns in der nächsten Zeit in der Leiterschaft beschäftigen und wir wollen dann gemeinsam mit ihnen und euch allen für die Zukunft Lösungen finden, die es allen Gemeindegliedern ermöglicht, ihren Platz in der Gemeinde wahrzunehmen, sich nicht ausgeschlossen zu fühlen und zur Unterstützung aller dabei sein zu können.

Damit keiner das Gefühl hat „nur Platzhalter“ und damit austauschbar zu sein, sondern dass er unverzichtbares lebendiges Glied am Leib Jesu von Jesus an seinen Platz gesetzt ist.“

 

 

Photo: Regiogemeinde ev.Freikirche Weil am Rhein e.V.

Weiterlesen
01. Juni
2023
"Wie viel darf es mich kosten?" Blog-Post Bild

"Wie viel darf es mich kosten?"

veröffentlicht in Monatsbrief von Eugen

Da wird an der Ehe nicht gearbeitet, keine Therapie gemacht, weil es etwas kostet. Da werden im Restaurant teure Gerichte bestellt, weil man sich das gönnt.

Die Entscheidung, ob wir etwas ausgeben, investieren, opfern, hängt immer davon ab, wie wertvoll uns das ist, um was es geht.

Neulich haben wir im Ältestentreff von Mitchristen gehört, denen ihr Glaube ihr Leben, einen Teil ihres Körpers oder ihrer Familie wert war, weil sie aus einer Religion ohne Hoffnung heraus gerettet wurden.

Wie viel darf uns unser Glaube an Jesus kosten? Diese Frage stellt sich angesichts solcher Schicksale.

Wir wollen in Zukunft in unseren Gebetszeiten auch diese Schicksale mittragen. Aber ist das alles?

Wie viel darf mich mein Glaube, dich dein Glaube, kosten, wie viel Selbstüberwindung, Selbstverleugnung und Hingabe sind du und ich bereit einzusetzen?

Das fängt schon beim Frühgebet am Dienstagmorgen an, zu dem ich mich überwinden muss, was mir nicht immer leicht fällt. Aber damit kann es anfangen, sich selbst zu überwinden. Es kann sich fortsetzen in der Bereitschaft sein Gesicht, sein Ansehen, seinen Stolz, seine Existenz zu riskieren, wenn man Jesus konsequent nachfolgt – also überall da, wo es weh tut. Darf es weh tun?
Klingt für manchen jetzt schon gesetzlich und manipulativ.
Jesus, die Gnade in Person, sagt den Menschen:
Matt 16:24-26 Dann sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn jemand mir nachkommen will, verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf und folge mir nach! 25 Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, wird es finden. 26 Denn was wird es einem Menschen nützen, wenn er die ganze Welt gewönne, aber sein Leben einbüßte? Oder was wird ein Mensch als Lösegeld geben für sein Leben?
Ich wünsche Euch einen nachdenklichen Juni

 

 

 

Foto von Kyle Roxas: https://www.pexels.com/de-de/foto/gekochtes-gericht-auf-keramikplatten-2122294/

Weiterlesen
01. Mai
2023
"Gebet um Erweckung!?" Blog-Post Bild

"Gebet um Erweckung!?"

veröffentlicht in Monatsbrief von Eugen

Im letzten Gemeindebrief haben wir das Thema Erweckung kurz angesprochen, und dass wir darum beten wollen. Aber weshalb sollen wir das überhaupt? Nur weil es jemand sagt? Was ist die biblische Grundlage dafür? Haben wir uns für dieses Jahr nicht das Thema „Jüngerschaft“ auf die Fahne geschrieben? Haben wir dann nicht zu viele Baustellen? Und was meinen wir eigentlich, wenn wir von Erweckung sprechen? In seinem Buch „Erweckung“ schreibt Mark Stibbe:

In seinem Buch „Erweckung“ schreibt Mark Stibbe:

 

"Was ist Erweckung?

Nach Gebet, Diskussion und Forschung bin ich zu dem Schluss gekommen, dass eine Erweckung folgendermaßen verstanden werden kann: Erweckung ist eine von Gott verordnete Zeit, in der der Heilige Geist die Kirche dazu erweckt, die Verlorenen zu evangelisieren, und die Verlorenen dazu, dass sie Jesus Christus dringend brauchen.

Eines der wichtigsten Merkmale der Erweckung ist, dass sie nicht auf die Kirche beschränkt ist (wie die Erneuerung). Sie erfasst ebenso die Welt. Das charakteristische Merkmal der Erweckung ist in der Tat die Art und Weise, in der der Heilige Geist Tausende von Ungläubigen zu einer tiefen Überzeugung von der Sünde bringt.

"So tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden ausgetilgt werden, damit Zeiten der Erquickung kommen vom Angesicht des Herrn und er den euch vorausbestimmten Jesus Christus sende!“
(Apg. 3:19-20)

Erweckungen sind daher eine Manifestation der Macht Gottes sowohl in der Gesellschaft als auch in der KircheSie treten auf, wenn Gott mit großer Kraft durch eine Region fegt und dabei Gläubige und Ungläubige von der Persönlichkeit Jesu Christi berührt werden. Erweckungen können also nicht auf der Erde bewirkt werden; sie müssen vom Himmel herabkommen.

Warum schickt Gott Erweckung?

In Matthäus 9 wird die Antwort auf diese Frage in Vers 36 gegeben: "Als Jesus die Volksmenge sah, hatte er Mitleid mit ihr; denn sie waren bedrängt und hilflos wie Schafe ohne Hirten, wie Schafe, die keinen Hirten haben.' Der Hauptgrund, warum Gott eine Erweckung schickt, ist Sein Mitgefühl für verlorene Menschen. Wie der Apostel Petrus es ausdrückte: "Der Herr ... ist geduldig mit euch und will nicht, dass jemand verloren geht, sondern dass ihr alle zur Buße kommt" (2 Petrus 3:9)

Was ist der Zweck der Erweckung?

All dies weist auf den Hauptzweck der Erweckung hin, nämlich die Errettung der Sünder. Der Zweck der Erweckung hat mit dem großen Auftrag zu tun, alle Völker zu Jüngern zu machen. Erweckungen sind eines der Mittel, mit denen Gott Seinen Plan vorantreibt, das Evangelium in allen Völkern vor der Wiederkunft Seines Sohnes zu verkünden. Sie sind untrennbar mit dem Voranschreiten des Reiches Gottes zwischen der ersten und zweiten Ankunft Jesu Christi verbunden. Aus diesem Grund finden Erweckungen vor allem dort statt, wo die Kirche zu einer schwachen Minderheit geworden ist. Wie Arthur Wallis es einmal formulierte, sind Erweckungen Gottes Mittel, um dem geistlichen Niedergang entgegenzuwirken und um geistliche Aufbrüche zu schaffen.

Wann kommt Erweckung vor?

Wir kennen weder das Datum, an dem sie kommen wird, noch die Orte, die sie berühren wird. Der Wind des Geistes ist ein Geheimnis, wie Jesus erklärte (Johannes 3,8). Und doch wird von uns paradoxerweise erwartet, dass wir für etwas Unerwartetes bereit sind. Wir sollen auf die Zeichen der Erweckung achten. Was sind die Anzeichen für eine bevorstehende Erweckung?

Das, was am häufigsten vor einer echten Erweckung zu beobachten ist, ist eine radikal verstärkte Bewegung der Fürbitte, motiviert durch eine tiefe Erwartung der Erweckung, die aus prophetischen Worten entsteht.

Was sollten wir tun?

Bedeutet dies, dass wir bei der Vorbereitung auf eine Erweckung überhaupt keine Rolle zu spielen haben? Die Antwort lautet "Nein".

In der Tat ist es von entscheidender Bedeutung, weder in eine hypercalvinistische Haltung zu verfallen, die besagt: "Überlasst alles Gott", noch in eine hyperarminianische Haltung, die besagt: "Es liegt alles an uns".

In Matthäus 9,38 sagt Jesus als Antwort auf die Ernte zu seinen Jüngern: "Bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in sein Erntefeld aussende". Es ist klar, dass wir die Verantwortung haben, für die Ernte bereit zu sein. Wir können die Ernte nicht herbeiführen, aber wir können sie vorbereiten. Wie Jesus in Matthäus 9,38 sagt, ist das Mindeste, was wir tun können, den Herrn der Ernte um Arbeiter zu bitten.

Die Erntefelder

Als Jesus die bedrängten und hilflosen Menschenmassen sah, die wie Schafe ohne Hirten waren, beschrieb Er diese Situation mit der Metapher der Ernte. An diesem bestimmten Ort, zu dieser bestimmten Zeit waren die Felder bereit. Jesus bezog sich nicht auf die ganze Welt, sondern auf das Land Israel und das jüdische Volk, das dort lebte. Wir wissen das aus den Anweisungen Jesu in Matthäus 10:5-6: "Geht nicht zu den Heiden und betretet keine Stadt der Samariter. Geht vielmehr zu den verlorenen Schafen Israels".

"Bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in sein Erntefeld aussende".
(Matthäus 9,38

Bei den "verlorenen Schafen Israels" handelt es sich eindeutig um dieselben Menschen, die Jesus ein paar Verse zuvor als "bedrängt und hilflos" beschreibt (Matthäus 10:6). Dies zeigt, worauf ich in diesem Kapitel hingewiesen habe: dass eine Erweckung eine geistliche Ernte ist und dass die Zeit und der Ort für eine solche Erntezeit vom Herrn bestimmt wird.

Das Geheimnis der Erweckung

Eine Erweckung hingegen ist eine plötzliche, souveräne und übernatürliche Heimsuchung durch Gott.

Eine Erweckung ist wie die Ausgießung des Geistes am Pfingsttag (Apostelgeschichte 2), ein mächtiger Wirbelsturm vom Himmel, der in kürzester Zeit Tausende in das Reich Gottes mitreißt. Eine Erweckung ist also etwas Außergewöhnliches und etwas Geheimnisvolles. Menschen können eine Erweckung genauso wenig erschaffen, herstellen oder inszenieren wie einen Tornado. Erweckungen sind in erster Linie Heimsuchungen des Heiligen Geistes, bei denen ganze Ortschaften von der Persönlichkeit Jesu Christi beeinflusst werden. Wie Tornados kommen Erweckungen plötzlich und kraftvoll. Niemand weiß, wo sie beginnen, wohin sie sich bewegen oder wie lange sie andauern werden.

Die Auswirkung von Erweckung

In seinem Aufsatz über die Erweckung auf den Hebriden in den Jahren 1949-52 beschreibt Owen Murphy die Erweckung wie folgt:

Wenn die Menschen auf den Straßen Angst haben, ihren Mund zu öffnen und gottlose Worte auszusprechen, damit nicht das Gericht Gottes über sie hereinbricht; wenn Sünder, die von der Gegenwart Gottes überwältigt sind, auf den Straßen zittern und um Gnade flehen; wenn der Heilige Geist ohne besondere Versammlungen und aufsehenerregende Werbung mit ÜBERMÄSSIGER KRAFT über Städte und Dörfer hinwegfegt und die Menschen im Einfluss einer furchteinflößenden ÜBERFÜHRUNG hält; wenn 'jeder Laden zur Kanzel, jedes Herz zum Altar, jedes Haus zum Heiligtum' wird und die Menschen sanft vor Gott wandeln - DIES IST ERWECKUNG! "

Das Jahrzehnt der Erweckungen

In den Jahren zwischen 1900 und 1910 (bekannt als "das Jahrzehnt der Erweckung") brachen überall auf der Welt Erweckungen aus. Doch die tatsächliche Richtung der Bewegungen des Geistes in diesem Jahrzehnt ist sehr rätselhaft.

Die ersten Berichte kamen ausgerechnet aus Japan. In Tokio begann im Oktober 1900 eine Gebetsbewegung, gefolgt von taikyo dendo - "aggressiver Evangelisation". Mitte 1901 sprach man bereits vom japanischen Pfingstfest.

In Armenien (Südtürkei) gab es zwischen 1900 und 1901 eine große Erweckung. Die Erweckung begann in der Gegend von Aintab und breitete sich auf alle armenischen Gebiete an der Südostküste aus. Tausende wurden bekehrt.

Im Jahr 1903 gab es die ersten Erweckungen des Geistes in Korea. Im neuen Jahr 1907 kam es bei einer Missionsversammlung zu einer großen Erweckung, und die Delegierten trugen die Fackel mit großem Erfolg in ihre Gemeinden zurück (bis heute sichtbar).

Gleichzeitig gab es während des gesamten Jahrzehnts in Südamerika Zeichen der Erweckung. ...

In Australien und Neuseeland kam es zu spontanen Erweckungen. ...

In Indonesien gab es auf der Insel Nias eine siebenjährige Erweckung, die als "große Umkehr" bezeichnet wird. In ganz Indonesien stieg die Zahl der evangelikalen Christen allein in diesem einen Jahrzehnt von 100.000 auf 300.000.

In Südafrika gab es eine Erweckung (zwischen 1902 und 1903, in den Kriegsgefangenenlagern des Burenkrieges).

Diese Erweckung wirkte sich auch auf die Kirche in Indien aus. Im Jahr 1905 brach dort eine Erweckung aus und die christliche Bevölkerung nahm um siebzig Prozent zu.

Die walisische Erweckung löste auch in Skandinavien große Aufbrüche im Geist aus. Die Erweckung brach in Norwegen aus, und auch Schweden, Dänemark und Finnland waren teilweise davon betroffen.

In Birma wuchs die Kirche infolge der Erweckung im Jahr 1905 dramatisch. Bis zu diesem Jahr hatten die Baptisten im Durchschnitt 200 Neubekehrte pro Jahr. Im Jahr 1905 nahmen sie 3.113 neue Gläubige als Mitglieder auf!

In ganz Amerika brach ab Ende 1904 eine Erweckung aus. In der Asuza Street in Los Angeles begann 1906 eine gewaltige Erweckung.“

(Ende der Zitate)

 

Und wir

Wir sind davon überzeugt, dass wir als gesamte Regiogemeinde die Sehnsucht haben, dass Menschen gerettet werden. Menschen, die uns lieb sind, die wir kennen und die wir nicht verloren gehen sehen wollen. Und Menschen, die wir nicht kennen, die vielen Tausend Menschen um uns herum in Weil am Rhein, in Eimeldingen, Efringen-Kirchen, Mappach, Kandern, Hauingen, Tumringen, und allen Orten dazwischen.

Das ist das Wort des HERRN an Serubbabel: Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der HERR Zebaoth.“
(Sach.4:6 )

Und wir wissen wahrscheinlich alle, dass wenn Gott nicht den Himmel öffnet und Sein Wasser des Geistes auf das durstige Land gießt, nichts passieren wird. Wir werden vielleicht mit unseren Anstrengungen Einzelne zum Glauben führen. Aber das, was wir hier gelesen haben, wird nicht passieren. Wir sind absolut auf Gottes souveränes Handeln in unserem Land angewiesen.

Wenn die Zahl der Evangelikalen positiv geschätzt bei 2 Millionen liegt dann, sind das 2.4% der Bevölkerung. Stibbe schreibt, dass Gott Erweckung bringt, besonders in Gegenden, wo Seine Gemeinde in der Minderheit ist. Das „qualifiziert“ unser Land für Erweckung. Und aus der Geschichte der Erweckungen wissen wir, dass diese auch in Situationen kommen, die von einem moralisch ethischen Tiefstand gekennzeichnet sind.

Gott war Ninive gnädig, einer Stadt, in der die Menschen nicht mehr wussten „links und rechts zu unterscheiden“, denen jeglicher geistlicher Kompass verloren gegangen war. Und sollte Er da an unserem Land vorbeigehen?

Sind wir bereit für Erweckung?

Stibbe schreibt dazu:

„Wie am Pfingsttag kommen Erweckungen mit einem Geräusch, das wie ein heftiger Wind weht (Apostelgeschichte 2,2). Solche Demonstrationen der Kraft des Geistes schaffen Szenen heiliger Verwüstung, wenn die Menschen zittern, beben, fallen, schwanken, sich verbeugen, jammern und schreien - ähnlich wie wir es in der Natur sehen, wenn ein Tornado erscheint. Erweckung ist also ein Phänomen von ungeheurer geistlicher Kraft. Sie ist eine furchterregende Erinnerung an das Gericht Gottes, die wiederum zu einer wunderschönen Darstellung Seiner Barmherzigkeit führt.
Während die Bekehrung von Sündern beim normalen Fortschreiten des Reiches Gottes in aller Stille vor sich geht, ist bei einer Erweckung das Gegenteil der Fall. Die Menschen sind vom Heiligen Geist so überwältigt, dass ihre Reaktionen oft laut und außergewöhnlich sind. Ihre Reaktion umfasst in der Tat ihre ganze Persönlichkeit. ...

Haslam stellte fest, dass die Kraft des Geistes bei seinen Zuhörern freigesetzt wurde, wenn er das Evangelium unverfälscht und mutig predigte. Sein Lieblingsthema waren die drei Rs:

R-uin. Wir sind durch den Sündenfall ruiniert worden.

R-ettung. Wir sind durch das Kreuz errettet worden;

R-egeneration. Wir müssen wiedergeboren werden.

Als er Christus und nicht die Kirche predigte, waren die Auswirkungen auf seine Zuhörer oft sehr offensichtlich. Der Lärm von Menschen, die den Herrn um Gnade anflehen, die laut über ihre Verderbtheit weinen, die lachen und sich freuen, wenn sie gerettet sind, begleitete oft seine Predigten.“

Manche verbinden mit dem „Torontosegen“ ihre Erinnerungen und nicht bei allen sind sie positiv.

Denn ich werde Wasser gießen auf das durstige und Bäche auf das trockene Land. Ich werde meinen Geist ausgießen auf deine Nachkommen und meinen Segen auf deine Sprößlinge.“
(Jes.44:3)

Sind wir bereit, diese auf die Seite zu legen und neu offen zu sein für alles, was Gott unter uns tun will?

Dann lasst uns um Erweckung beten in dem Bewusstsein, dass Gott auf unsere Bereitschaft für Erweckung wartet. Lasst uns darum beten, dass wir bereit sind auch die Erfüllung unserer Gebete zu werden.

 

Foto von Ralph W. lambrecht: https://www.pexels.com/de-de/foto/blitz-und-tornado-schlagen-dorf-1446076/

Weiterlesen
01. Apr.
2023
"Das Zeichen des Jona" Blog-Post Bild

"Das Zeichen des Jona"

veröffentlicht in Monatsbrief von Eugen

Jeder liebt Ostern, selbst wenn man es nur als Frühlingsfest feiert mit den Osterhasen und Ostereiern. Aber der Ostertag ist mehr als das: Es ist der Tag der Auferstehung Jesu! Auch das ist noch ein fröhliches Fest, ist es doch das "Bild" für die Menschen von der Hoffnung auf Neues, was ja auch gut zum Frühling und dem Wiedererwachen der Natur passt. Aber bei Ostern, dem Auferstehungsfest, geht es auch um mehr als eine jährlich wiederkehrenden Ermutigung zur Hoffnung!

Es geht um die einmalig gekommene Hoffnung für die Menschen. Jesus erwacht nicht aus dem Winterschlaf -

Nein:

Er erwacht aus dem amtlich festgestellten Tod; und zwar nach drei Tagen.

Das war das Zeichen, von dem Jesus sprach, als Er den Juden auf ihre Zeichenforderung antwortete, Er nannte es „das Zeichen des Jona“.

Was war das Zeichen des Jona?

Jona war drei Tage im Bauch eines Fisches, bevor er von diesem an der Küste des östlichen Mittelmeeres ausgespuckt wurde.

Er war mit Sicherheit kein schöner Anblick.

Er ging viele Tage lang Richtung Osten, um dann der assyrischen Hauptstadt Ninive das Gericht zu predigen.

Und von Jona sagt dann Jesus:

Denn wie Jona den Niniviten ein Zeichen war, so wird es auch der Sohn des Menschen diesem Geschlecht sein.“
((Lk 11;30)

Als die Menschen von Ninive Jona sahen, mussten sie den Eindruck bekommen, dass diesem Mann etwas Schreckliches passiert war. Er hat ihnen mit Sicherheit nicht von seinen drei Tagen im Magen des Fisches berichtet, seinem Überlebenskampf in dessen Inneren. Aber er trug die Auswirkungen an seinem Leib.

Wie sonst wäre er ein Zeichen für die Niniviten gewesen? Sein Äußeres mag seiner Botschaft zusätzlich eine deutliche Betonung gegeben haben.

Als ich mich mit Jona beschäftigte, stellte ich mir die Frage: „Was war die Absicht Gottes mit Ninive?“

„Wollte Er es richten?“

„Oder wollte Er es retten?“

Was wäre gewesen, wenn Er Jona nicht geschickt hätte, um zu warnen?

Und ich kam zum Ergebnis, dass Er die Menschen der Stadt auf alle Fälle retten wollte und sie deshalb gewarnt hat. Aber wie die Geschichte zeigt, hatte die Stadt keine dauerhafte Existenz, ihre Buße und Umkehr war nicht von Dauer. Sie wurde Jahre später dennoch, 612 v.Chr., Opfer des Gerichts, das die Propheten Nahum und Zephanja nach Jona prophezeit haben.

Jesus spricht davon, dass Seinem Volk kein anderes Zeichen als das Zeichen Jonas gegeben würde.

Wir denken, die Juden waren zeichensüchtig. Vielleicht waren sie das.

Aber sie suchten berechtigterweise nach einem Zeichen, denn Gott hatte es ihnen in Jesaja 66:19 verheißen. "Ich richte unter ihnen ein Zeichen auf."

An anderer Stelle ist von einem Feldzeichen die Rede.

Das Zeichen Jonas aber war für sie in gewisser Weise verstörend, denn sie wollten ja einen Messias, der sie wieder groß und mächtig machen würde, der ihnen gegen die Fremdbeherrschung half. Und statt dessen nimmt Jesus dieses Zeichen, das den Heiden von Ninive zur Umkehr und Busse verhalf.

Jesu Verweis auf Jona ist auch ein Verweis auf das Gericht, das allen Menschen droht und das kommen wird, ob sie daran glauben oder nicht.

Aus diesem Grund war Er ja für die Menschen ans Kreuz gegangen. Das war Sein dringlichstes Anliegen: uns vor Gericht und Strafe zu retten. Da es aber keinen anderen Weg gab, der uns wirksam davor bewahren konnte, machte es dieses ultimative Opfer des Gottessohnes notwendig.

So wie Jona seine Zeichen von den drei Tagen im Fisch an seinem Leib trug, so trug Jesus Seine Zeichen Seines Leidens, um sie dann Seinen Jüngern zu zeigen, als Beweis dafür, dass Er eben wirklich der gekreuzigte und auferstandene Herr war.

Für Christen gibt es kein Ostern ohne Gründonnerstag und Karfreitag. Wer das drohende Gericht, vor dem uns Jesu Tod rettete, wegstreicht oder klein macht, macht Jesu Opfer nichtig oder klein.

Das ganze Evangelium beinhaltet die Botschaft von Gericht und Gnade. Ansonsten ist es nur die Hälfte und dann ist es nicht das Evangelium Jesu Christi.

Gottes Gericht wurde an Jesus erfüllt!

Für alle Menschen?

Nein!

Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, ‹der› hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tod in das Leben übergegangen.“ (
Joh. 5:24)

Jesu Worten zu glauben und dem, der Ihn gesandt hat, bedeutet das Heil in Jesus Christus anzunehmen.

In einer Predigt habe ich einen Prediger sinngemäß sagen hören, dass die Kirche die maximale Drohkulisse aufgebaut hat, nämlich die der ewigen Strafe und Verdammnis, um die Leute zu moralisch richtigem Handeln zu bewegen.

Jesus spricht in Math. 25 vom Gericht und am Schluss des Kapitels sagt Er:

V 46 „Und diese werden hingehen zur ewigen Strafe, die Gerechten aber in das ewige Leben.“ Sechsunddreißig mal spricht Jesus vom Gericht und gerichtet werden.

Manchmal geschehen besonders grauenhafte Dinge durch Menschen. Dann hört man manche Menschen sagen: „Wenn es einen gerechten Gott gäbe, dann dürfte dieser Mensch nicht ungeschoren davon kommen.“

Und ja: es gibt einen gerechten Gott, einen gerechten Richter, der keine Sünde ungesühnt lässt. Der Gerechtigkeit bringen wird. Jesus ist dieser gerechte Richter. Er hat das Recht zu richten, denn Er hat zuvor die Strafe für die Sünden der Welt getragen und bietet jedem Menschen an, dass dieser Tausch auch für ihn gelten kann.

Aber wir müssen in diesen Tausch einwilligen, wir müssen Ihm alle erlauben unsere Strafe zu bezahlen!

Tun wir das nicht, ist Er ein unbarmherziger Richter für jeden, der Ihn ablehnt.

Hebr. 9:27 „Und wie es den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht, 28 so wird auch der Christus, nachdem er einmal geopfert worden ist, um vieler Sünden zu tragen, zum zweiten Male ohne Sünde denen zum Heil erscheinen, die ihn erwarten.“

Wenn wir Jesus zu unserem Heil erwarten, dann werden wir Ihn als einen gnädigen wohlwollenden Richter erleben, wenn wir vor Ihm stehen.

2.Kor.5:10 „Denn wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi, damit jeder seinen Lohn empfange für das, was er getan hat bei Lebzeiten, es sei gut oder böse.“

Taten haben immer Konsequenzen schon in dieser Welt. Unser ganzer Alltag ist von diesem Prinzip durchzogen. Dass sich die Gründe für Konsequenzen ändern, liegt an den sich verschiebenden Wertmaßstäben. Warum aber sollte das Prinzip bei unserem Schöpfer und Richter anders sein?

Es werden diese Menschen, denen wir ein gerechtes hartes Gerichtsurteil wünschen, ihren Richter haben, und sie werden ihr Urteil empfangen.

Aber es werden auch alle die, die meinen, nicht so böse wie diese gewesen zu sein, ihren Richter haben! Und sie werden erstaunt sein, was Er ihnen zu sagen hat, wenn Er ihnen nicht als Freund, sondern als Fremder begegnet, weil Er sie tatsächlich nicht kennt, da sie nie Seinen für sie stellvertretend erlittenen Tod angenommen haben.

„Da siehst du’s, ihr Christen droht immer mit dem Gericht!“ Mag da manch einer sagen.

Das ist keine Drohkulisse, es ist die biblische Realität davon, dass unser Leben Konsequenzen hat. Und wir sollten sie so ernst nehmen wie sie Jesus, der Vater und der Heilige Geist ernst nahmen, die den Rettungsplan für uns ersonnen haben, Jesus für uns leiden und sterben zu lassen.

Die Passion Jesu befreit uns von dem Urteil, das schon feststeht. Die Auferstehung Jesu ermöglicht uns in der Kraft dieser Auferstehung zu leben und ein Leben zum Wohlgefallen Gottes zu leben.

Der dreieinige Gott will nicht den Tod des Gottlosen, deshalb hat Er ihm einen Weg der Erlösung geschaffen. Aber betritt der Gottlose nicht diesen Weg, wird er das erleben, was Gott Adam und Eva gesagt hatte: „Ihr werdet gewiss sterben.“

Wenn wir den Tod der Gottlosen nicht wollen, dann lasst uns für sie beten, um sie im Gebet ringen, darum ringen, dass Gott uns bei ihnen offene Herzen vorfinden lässt, damit wir ihnen den Weg zum Leben zeigen können und sie ewiges Leben bekommen. Bei unserem Leiter- und Mitarbeiterwochenende hat uns Gott besonders das Gebet wieder aufs Herz gelegt.

Wir sind sicher, dass gebetet wird, wenn sich die Einzelnen in ihren Kleingruppen treffen. Aber wir brauchen auch das Gebet als ganze Gemeinde, in dem wir mal die persönlichen Anliegen bei Seite legend für unsere verlorenen Mitmenschen beten, in dem wir um Erweckung in unserer Gemeinde beginnend und weit darüber hinaus gehend beten.

Bitte mich, so will ich dir Völker zum Erbe geben und der Welt Enden zum Eigentum.“
(Ps.2:8)

Ich war mal in einer Gemeinde, in der mir ein Ältester sagte: „Du brauchst nicht um Erweckung in der Gemeinde beten, wir sind erweckt.“ Ich glaube, eine Gemeinde sollte nie aufhören, um Erweckung zu beten und dass diese bei ihr beginnt, bis wirkliche Erweckung kommt. Eine Erweckung, in der Scharen von Menschen gerettet werden, von neuem geboren werden und das kommende Gericht nicht mehr zu fürchten haben.

 

Foto: Youtube screenshot

Weiterlesen