"Ewigkeit in unseren Herzen"

veröffentlicht in Monatsbrief

Als wir Ältesten uns über den Inhalt des Juli-Gemeindebriefes unterhielten, war gerade einer der eindrucksvollsten Regenbogen zu sehen, den ich in letzter Zeit gesehen habe. Die Regenbogenfarben sind ja im Moment durch die EM wieder in aller Munde, seien sie doch ein Zeichen für Weltoffenheit und Toleranz.

Aber halt mal!

Wofür steht der Regenbogen denn eigentlich?

Ist er nicht das Zeichen für Gottes Bund mit den Menschen nach der Sintflut?

Zentrales Element dieses Bundes war, dass eine solche Flut wie die gewesene nicht mehr kommen würde.1

Insofern ist der Regenbogen die Erinnerung an diese Flut und an das Versprechen, dass ein solches Gericht, das eine gottlose Welt (wie die unsere) richtete, nicht noch einmal in dieser Form kommen wird.

Alles hat er schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt, ...
(Pred. 3:11a)

Der Entschluss Gottes für diesen Bund fällt in Kapitel 8 und Gott sagt da: „Nicht noch einmal will ich den Erdboden verfluchen wegen des Menschen; denn das Sinnen des menschlichen Herzens ist böse von seiner Jugend an; und nicht noch einmal will ich alles Lebendige schlagen, wie ich getan habe. Von nun an, alle Tage der Erde, sollen nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“(V21+22)

Wird der heilige Gott nach diesem Entschluss Sünde, Gottlosigkeit, Rebellion, der Menschen dann ungestraft und ungesühnt sein lassen?

Nein, Er hat Seinen Sohn Jesus Christus unsere Strafe erleiden lassen und jeder, der Ihn als stellvertretendes Opfer für sich annimmt, wird nicht mehr den Zorn Gottes erleben, sondern wird erlöst und in die Gemeinschaft mit Gott hineingenommen, um mit Ihm in Ewigkeit zu leben.

Die himmlische Perspektive

Als Christen haben wir diese Perspektive, die uns in allem, was wir hier erleben, sowohl an Schönem als auch an Unschönem, die Dinge in ihrer wirklichen Bedeutung erkennen lassen.

Was sind all die Reichtümer dieser Welt wert, was ist Gesundheit bis ins allerhöchste Alter wert, was ist der Erfolg bis an die Spitze der Menschheit wert, wenn wir doch vergänglich und ohne diese ewige Perspektive leben und am Ende nichts aus diesem Leben mitnehmen können?

Jesus sagt es auf seine Weise:

Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele? Oder was kann der Mensch geben, womit er seine Seele auslöse?“2

Bei aller Besorgnis um die Umwelt, unsere Gesundheit und unsere Existenz ist die Sorge um unsere Seele sowohl in der Gesellschaft als auch in der Gemeinde Jesu oft zu kurz gekommen.

Die Gesundheit unserer Seele hängt zuallererst von unserer Beziehung zu unserem Schöpfer und Erlöser Jesus Christus ab.

Der inwendige Mensch

Unser inwendiger Mensch ist für Ihn das allerwichtigste, denn unser Körper zerfällt, schwindet dahin und stirbt schlussendlich, es sei denn Jesus kommt davor wieder und verwandelt unseren vergänglichen Leib in einen unvergänglichen.

Wir möchten eines klarstellen: wir haben kein gestörtes, feindliches Verhältnis zu unserem Körper. Wir sehen nur der Realität ins Auge. Jeder, der sich selbst nüchtern anschaut, muss seine Hinfälligkeit und Endlichkeit erkennen.

Was also hindert uns - jeden von uns - dem, was wirklich nicht vergehen soll, mehr Aufmerksamkeit zu widmen, sowohl im eigenen wie auch im Leben der anderen?

Unsere Berufung und Bestimmung als Christen ist fruchtbar zu sein und uns zu mehren. Der Missionsauftrag ist eigentlich der Schöpfungsauftrag, nur in anderen Worten. Als der Mensch noch nicht gefallen war, sollte er als Gottes Repräsentant, als Träger Seines Abbildes, die Erde bevölkern. Nach dem Fall und Verlust dieser Ebenbildlichkeit ist es der Auftrag an die Nachfolger Jesu, die Menschen mit der guten Nachricht zu erreichen, dass sie ihre Gottebenbildlichkeit wieder bekommen können durch das Erlösungswerk Jesu.

Dadurch wird die Welt wieder bevölkert mit Trägern von Gottes Abbild.

Aber das ist nicht alles. Sie werden in ihrer Gesamtheit am Ende der Zeit die Braut Christi sein, die Frau, das Volk, die Gemeinde Gottes, in der Er wohnen wird, ohne Trennung, ohne Sünde, ohne Verunreinigung, ohne Tod, Krankheit, Traurigkeit, Schmerz, Leid.

Die Welt sehnt sich und arbeitet für etwas, was sie ohne den lebendigen Gott nicht haben wird und haben kann: Sie sehnt sich nach all dem, was der Gemeinde Jesu für die Ewigkeit verheißen ist. Aber sie will es hier und jetzt und ohne Gott und wird es nie erleben.

Wenn wir also mit diesem Bewusstsein und dieser Perspektive leben, welche Konsequenzen ergeben sich dann?

Sinnt auf das, was droben ist, nicht auf das, was auf der Erde ist!
(Kol. 3:2)

Paulus zeigt die Konsequenzen auf:

„Wenn ihr nun mit dem Christus auferweckt worden seid, so sucht, was droben ist, wo der Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes! Sinnt auf das, was droben ist, nicht auf das, was auf der Erde ist! Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit dem Christus in Gott.“3

Dieser Text sagt denen, die Jesus als Herrn und Erlöser haben, wer sie sind, wo sie sind, und wie ihr Denken und damit ihr Handeln sein soll:

Wir sind für diese Welt tot. Wir sind verborgen in Christus, und der ist im Himmel. Unsere Existenz im Himmel hat schon begonnen, weshalb unser Bürgerrecht auch im Himmel ist.4

Unsere Loyalität gehört dem himmlischen Reich, unsere Hoffnung ist auf dem himmlischen Reich und unsere Sicherheit ist das himmlische Reich.

Werte des himmlischen Reiches

Deshalb sind auch die Werte des himmlischen Reiches für uns absolut verbindlich, wie unterschieden sie auch von denen dieser Welt sein mögen.

Unser Verhalten soll von diesen Werten, von denen unser Denken geformt ist, geleitet werden.

Die praktische Auswirkung ist:

Tötet nun eure Glieder, die auf der Erde sind: Unzucht, Unreinheit, Leidenschaft, böse Begierde und Habsucht, die Götzendienst ist!“5

Paulus spricht hier von diesen Dingen als von Gliedern, Teilen unseres Leibes. Jesus sagte einmal, wenn dein Auge dir Ärgernis schafft, reiß es aus oder wenn dein Arm dir Ärgernis schafft, hau ihn ab. Paulus sagt wir sollen diese Glieder töten, das meint dasselbe wie es Jesus ausgedrückt hatte. Wenn in unserem Leben etwas ist, was nicht zu unserem Stand als Gotteskind gehört, sollen wir rücksichtslos dagegen vorgehen, es abhauen, es töten, sterben lassen, ihm die Existenzberechtigung verweigern.

Um was es geht, hat Paulus schon gesagt.

In Gal. 5:19-21 sagt er, was noch dazu gehört: „Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung, Götzendienst, Zauberei, Feindschaften, Streit, Eifersucht, Zornausbrüche, Selbstsüchteleien, Zwistigkeiten, Parteiungen, Neidereien, Trinkgelage, Völlereien“. Was diese Dinge sind, muss man sicherlich nicht noch erklären.

Er sagt, dass das ein fleischliches, irdisches, unerlöstes Verhalten ist, und dass diesem Verhalten in unserem Leben der Kampf anzusagen ist.

Im klaren Gegensatz zu den aufgeführten Dingen ist dann das, was uns aus unserem tiefsten Inneren prägen sollte:

Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit. Gegen diese ist das Gesetz nicht ‹gerichtet›. Die aber dem Christus Jesus angehören, haben das Fleisch samt den Leidenschaften und Begierden gekreuzigt. Wenn wir durch den Geist leben, so lasst uns durch den Geist wandeln!“6

Leben der himmlischen Werte

Ihr Lieben, lasst uns um Jesu und Seines himmlischen Reiches Willen dem Heiligen Geist in unserem Leben Raum geben, damit Er Seine Früchte in uns wachsen lassen kann.

Lasst uns miteinander so umgehen, wie es diese Früchte in uns bewirken wollen.

Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit.
(Gal 5:22+23)

Wir haben die Hilfe des Heiligen Geistes in unserem Leben und müssen es nicht aus uns selbst produzieren. Aber wir müssen dem Heiligen Geist erlauben, sie in uns hervorzubringen.

Wenn wir in Situationen sind, wo Liebe, Geduld, Freundlichkeit, Langmut, Sanftmut etc. gefordert sind, dann lasst uns jegliches Aufbegehren ablegen und die Situationen nutzen, damit der Heilige Geist sie gebrauchen kann, um uns wachsen zu lassen.

Wenn wir diese Welt mit dem Evangelium erreichen wollen, dann muss es sich bei uns anfangen auszuwirken. Wir sind Jesu Brief an diese Welt und er soll klar und deutlich lesbar sein. In uns soll Seine Auferstehungskraft erkennbar sein, die auch den Menschen um uns zeigen kann, dass auch für sie Hoffnung besteht.

Lassen wir nicht zu, dass gegenwärtige gesellschaftliche Umwälzungen, Krisen und Gefahren uns entzweien und uns zerstreuen. Lassen wir nicht zu, dass die Liebe in uns füreinander erkaltet und wir in Hader und Feindschaft gegeneinander enden. Geben wir dem Teufel keinen Raum, Missverständnisse zu säen, uns gegenseitig zu verletzen und uns die Verletzungen vorzuhalten. Leben wir die Kraft der Auferstehung aus, in dem wir immer und immer wieder einander verzeihen und immer wieder das Beste füreinander wollen und das auch dem anderen zugestehen.

Leben wir ganz praktisch die Dankbarkeit füreinander aus, in dem wir auf das schauen, was der andere in seinem besten Bemühen versucht ins Reich Gottes beizusteuern. Freuen wir uns über jeden Fortschritt, den der andere macht und ermutigen ihn, so gut wir können. Dann werden wir ganz praktisch verändert und immer mehr zu diesem von der Ewigkeit geprägten gut lesbaren Brief Jesu an die Welt.

1 1.Mose 9:11-17

2 Math. 16:26

3 Kol 3:1-3

4 Phil. 2:20

5 Kol 3:5

6 Gal. 5: 22-25