Wer braucht schon Rettung?

veröffentlicht in Sonntagsblog

Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist. Luk. 19,10

Ist es nicht schön, dass Jesus kam, um uns zu suchen und uns selig, glücklich zu machen?

Man ist versucht, diesen Vers so zu verstehen. Aber ist das wirklich das, was Jesus tat? Was die Lutherübersetzung auch heute noch als selig machen übersetzt, hat nichts mit all den Vorstellungen zu tun, die wir bei dem Wort „selig“ haben mögen. Es bedeutet retten, in Sicherheit bringen, vor Gefahr oder Zerstörung bewahren.

Wen oder was will Er bewahren und retten? Das, was verloren ist. Was bedeutet dieses Verlorensein? Ist es das, wenn wir einen Schlüssel verlieren bzw. verlegen und nicht wieder finden? Wo wir dann die Hoffnung haben, früher oder später doch wieder drüber zu stolpern, weil das Haus ja nichts verliert?

Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, ist schon gerichtet,
(Joh. 3:18a)

Nein, das ist nicht gemeint. Das griechische Wort für das Verlorene oder Verlorengehen ist der Gegensatz zum Gerettetwerden. Es ist das Zerstörtwerden, das Vernichtetwerden.

Nun sagt unser Text, dass Jesus kam, um das zu retten, was vernichtet ist, was zerstört ist.

Ich fühle mich aber weder zerstört, vernichtet noch verloren“ mag da mancher sagen.

Aber das ist nur eine subjektive Aussage, die die objektive Tatsache nicht ungültig machen kann, dass wir alle ohne Jesus Christus schon zum Tod Verurteilte sind und der sicheren Vernichtung entgegengehen. Es ist wie bei in Abwesenheit verurteilten Straftätern, die mit internationalem Strafbefehl gesucht werden: Das Urteil gilt, ob man es anerkennt oder nicht.

Das ist die harte und ernste Realität dieses Verses. Da wird das Angebot der Rettung doch um ein vielfaches dringender.

Und mit vielen anderen Worten legte er Zeugnis ab und ermahnte sie und sagte: Lasst euch retten aus diesem verkehrten Geschlecht!.
(Apg. 2:40):

Dass wir es selbst annehmen - und dass wir, wenn wir es angenommen haben und wissen, dass es nicht nur uns, sondern allen Menschen gilt, es ihnen auch mitteilen.

Denn es ist, wie wenn ein Straftäter, der von seinem Strafbefehl wegläuft, nie von seiner Begnadigung erfährt. Jesus sagt, dass Er gekommen ist das Verlorene zu retten. Seine Rettung besteht in Seinem stellvertretenden Opfer für den Straftäter, sodass der begnadigt werden kann. Dieses Opfer brachte Er vor 2000 Jahren auf Golgatha.

Die Begnadigung wird aber nur für den gültig, der sie auch empfängt, dem sie zugestellt werden kann, der sie auch annimmt. Und da kommen wir ins Spiel. Wir müssen dem Mitmenschen erstens deutlich machen, dass er ein Verurteilter ist und dass er zweitens deshalb die Begnadigung annehmen muss. Wenn er ersteres ablehnt, kann er auch zweiteres nicht machen. Beten wir um die Überführung durch den Heiligen Geist und unsere Bereitschaft zu Überbringern der guten Botschaft zu werden.

Foto von Pixabay / Pexels

Foto von Pixabay: https://www.pexels.com/de-de/foto/orange-rettungsring-an-brauner-wand-gehangt-268959/