Ein Schillern das niemand sieht!
veröffentlicht in Sonntagsblog
Wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. Johannes 1,14b
Unter Herrlichkeit stellen wir uns etwas Strahlendes, Schillerndes vor, wie man es bei den Hochzeiten und Krönungen von Königen sieht.
Manches an Schillern verblasst dann, wie man bei dem norwegischen Königshaus sehen kann, wenn die Schatten des Alltags auf die Situationen fallen.
Johannes spricht in Johannes 1 von einer Herrlichkeit, die nur schwer zu verstehen ist. Er sagt, und ich zitiere den vollständigen Vers:
»Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns, und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.«
Wann haben die Menschen diese Herrlichkeit gesehen?
Als der Stern von Bethlehem über dem Haus erschien, in dem die drei Magier den kleinen Jesus besuchten? Oder die Herrlichkeit, welche die drei Jünger Johannes, Jakobus und Petrus sahen, als sie mit Jesus auf dem Berg waren und die in Jesus wohnende göttliche Herrlichkeit und Fülle für kurze Zeit sichtbar wurde?
In Bethlehem waren die Jünger noch nicht dabei, möglicherweise noch nicht mal geboren.
Johannes spricht davon so, als ob alle Ihn in dieser Weise gesehen haben und er definiert die Herrlichkeit auch noch: Eine Herrlichkeit voller Gnade und Wahrheit. Das kennzeichnete diese Herrlichkeit, diesen Glanz dieses Schillern.
Leider haben viele diese Herrlichkeit nicht gesehen. Sie sahen nur das, was vor Augen war und was sie sehen wollten. Einen der nicht ihre Universität durchlaufen hatte und dennoch das Volk lehrte. Einer der keinen berühmten Namen als seinen Lehrer nennen konnte und der doch allen damaligen Lehrern widersprach, der unerschrocken und kraftvoll sagen konnte: „Ich aber sage euch…“
Eine Herrlichkeit, die bis zur letzten Konsequenz den Willen des himmlischen Vaters erfüllte und leidend und sterbend und damit der ganzen Menschheit dienend am Kreuz hing.
Das sind die Wertigkeiten des Himmels. Herrlichkeit ist nicht die Pracht der Diademe und der Reichtum den die Roben zur Schau stellen. Herrlichkeit ist die sichtbar gewordene und ausgelebte Gnade in Leben und Gestalt des menschgewordenen Gottessohnes.
»Denn eben habe ich bewiesen, dass alle Menschen — ob Juden oder Nichtjuden — unter der Herrschaft der Sünde leben.«
Römer 3:9b
Was die Herrlichkeit voller Wahrheit angeht, sind es nicht bahnbrechende neuen Erkenntnisse, welche eine völlig neue Epoche der menschlichen Entwicklung einleiten, die das Tor zu den Sternen oder Universen öffnet.
Die gnädige und damit herrliche Wahrheit ist diejenige: Der Mensch ist Sünder und bedarf der Erlösung.
Wahrscheinlich sehnen sich die meisten Menschen danach, nicht so sein zu müssen wie sie sind. Da knüpft ja die ganze Verführung der T.r.a.n.s.i.d.e.o.l.g.i.e an. Und die Menschen meinen, dass das Ausbrechen aus der „Norm“ aus der „Rolle“ ihnen Erlösung bringt. Dabei brauchen sie Befreiung von ihrer Sündennatur. Aber das soll und darf den Menschen nicht mehr verkündigt werden. „Der Mensch ist gut und zum Guten fähig“ wurde uns seit der Aufklärung eingetrichtert.
Jesus kam, um diese ewige Lüge zu überwinden und den Hilflosen und Geschundenen aus seinem Kerker zu befreien. Auch den, der in der Falle von gegenwärtigen Ideologien gefangen ist und nicht weiß, wie er da wieder herauskommen kann.
Seien wir um Gotteswillen so gnädig und bringen die Herrlichkeit der Gnade und Wahrheit, die in Jesus sichtbar geworden ist zu den Menschen in ihren jeweiligen persönlichen Kerkern.
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