Seelenruhe

veröffentlicht in Sonntagsblog

Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Matthäus 11,28

Diesem recht bekannten Vers geht ein anderer, weniger bekannter voraus. Jesus sagt in Math. 11:27 „Alles ist mir übergeben worden von meinem Vater; und niemand erkennt den Sohn als nur der Vater, noch erkennt jemand den Vater als nur der Sohn, und der, dem der Sohn ‹ihn› offenbaren will.“

Da der Geist Gottes bei der Abfassung der Evangelien wie der ganzen Heiligen Schrift nichts dem Zufall überlassen hat, können wir davon ausgehen, dass der unmittelbare Kontext unseres obigen Verses ebenso kein Zufall ist. Der Heilige Geist wollte, dass wir den Zusammenhang sehen.

Aber auf den will ich blicken: auf den Elenden und den, der zerschlagenen Geistes ist und der da zittert vor meinem Wort
(Jes. 66:2b)

Jesus sagt einerseits, dass wir, um Ihn zu erkennen, Offenbarung brauchen. Eine Offenbarung, die nur Er geben kann. Und andererseits fordert Er seine Zuhörer auf zu Ihm zu kommen. Dieser Schritt wird entscheiden ob Offenbarung geschieht. Ist dieser Schritt menschliches Werk oder göttliches Wirken.

Es ist der Schritt des Menschen, der in seinem Herzen erkannt hat, dass er Hilfe braucht und ohne die ihm angebotene Hilfe unter seiner Last zerbrechen wird. Es ist ein demütiges Herz, ein zerbrochenes Herz, ein Herz, das sich nicht mehr im Stolz aufbäumt und göttliche Hilfe ablehnt. Es ist ein Herz, an dem der Geist Gottes schon wirkt, das diesen Schritt dann tut und sagt: „Ich bin mühselig und beladen, und ich werde meine Last nicht los. Ich kann mich nicht selbst davon befreien. Hilf mir.“

Und nun kommt das für uns verwirrende. Jesus sagt: „Willst du deine Last, das, was dich quält, loswerden, komm zu Mir in Mein Joch (V.29), hilf Mir Meine Last zu tragen, zu ziehen und vorwärtszubringen.“

Christsein, mit Jesus leben, bedeutet von den eigenen irdischen Lasten und Sünden befreit zu werden, um mit Jesus Seine göttliche Reichsgotteslast zu tragen, zu ziehen, Sein Anliegen zu meinem zu machen. Und das schon fast groteske ist: Dann werden wir für unsere Seele Ruhe finden.

Kehre zurück, meine Seele, zu deiner Ruhe! Denn der HERR hat dir Gutes erwiesen..
(Ps 116:7):

Dieses Prinzip findet sich immer und immer wieder: Trachtet zuerst nach Gottes Reich und alles andere wird euch hinzugefügt werden.(vgl. Math. 6:33) Ihr kümmert euch um das, was Gottes Anliegen ist und er kümmert sich um eure Bedürfnisse. (vgl. Luk 22:35)

Ihr setzt alle eure Erwartung und Hoffnung in Gott, ihr lebt für ihn und er wird dafür sorgen, dass ihr keinen Mangel habt. (vgl. Math. 6:34)

Menschlich gesehen mag das alles keinen Sinn machen. Aber wenn es einen Gott gibt, warum geben wir ihm nicht eine Chance sich uns zu offenbaren?

Foto von Ata Ebem / Pexels

Foto von Ata Ebem: https://www.pexels.com/de-de/foto/meer-gras-pflanze-grun-10863298/

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