Heilsamer Zerbruch

veröffentlicht in Sonntagsblog

Erfreue mich wieder mit deiner Hilfe, und mit einem willigen Geist rüste mich aus. Psalm 51,14 Leidet jemand unter euch, der bete; ist jemand guten Mutes, der singe Psalmen. Jakobus 5,13

In unserem Jakobusvers lädt der Bruder Jesu, Jakobus, seine Leser zu dem ein, was David in seinem Psalm macht. Der Psalm 51 ist wahrscheinlich einer der bekanntesten Psalmen, weil er in einer Situation gebetet wird, die dem Bibelleser nur zu bekannt ist. David hatte die Ehe von Uria und Bathseba gebrochen, indem er letztere zu sich kommen ließ um mit ihr zu schlafen. Den Ehebruch und die daraus resultierende Schwangerschaft gelang ihm aber nicht zu vertuschen, so ließ er Uria zu einem Himmelfahrtskommando abkommandieren, aus dem dieser nicht zurück kam.

den Geist deiner Heiligkeit nimm nicht von mir! “
(Ps 51:13b)

Das ist die Vorgeschichte zum Psalm 51, in dem David vor Gott liegt und Ihn um Vergebung und Wiederherstellung bittet.

Viermal spricht er vom Geist. Dreimal ist nicht der Heilige Geist gemeint, sondern sein eigener, denn er schreibt:

„12 Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz, und erneuere in mir einen festen Geist! 13 Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und den Geist deiner Heiligkeit nimm nicht von mir! 14 Laß mir wiederkehren die Freude deines Heils, und stütze mich mit einem willigen Geist!“ Er unterscheidet klar zwischen dem „Geist deiner Heiligkeit“ und seinem eigenen Geist, um dessen Befestigung und Willigkeit er bittet.
Warum bittet er um einen festen und willigen Geist? Weil er einen völligen Zusammenbruch erlebt hat, wovon er im letzten Vers spricht: „19 Die Opfer Gottes sind ein zerbrochener Geist; ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten.“
In diesem Zustand befand er sich, nachdem Nathan ihn mit seiner Schuld konfrontiert hatte – wahrscheinlich auch schon vorher. Aber er wollte es sich nicht eingestehen. Erst die direkte Konfrontation ließ ihn aus seinem Selbstbetrug aufwachen und sich seiner Schuld stellen und Buße tun.
Immer wieder macht die Bibel eines deutlich: Es gibt keine Buße, keine Umkehr und keine Wiederherstellung ohne Zerbruch. Unser Selbstbetrug muss zerbrechen, unser Stolz pulverisiert werden, damit wir erkennen, wer wir wirklich sind. Wenn das nicht der Fall ist, wenn wir nicht erkennen, dass wir Sünder sind, dann kehren wir nicht wirklich um.

und er wird euch einen anderen Beistand (Tröster = Heiliger Geist) geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit“
(Joh. 14:16)

David ist ein gottesfürchtiger Mann und dennoch hat er so sehr daneben gelangt. Deshalb bittet er Gott, dass dieser den Heiligen Geist nicht von ihm nimmt, wie dies bei seinem Vorgänger Saul der Fall war. Und Gott ist so gnädig und entspricht seiner Bitte. Als wiedergeborene Christen haben wir die Zusage von Jesus, dass Sein Heiliger Geist in Ewigkeit bei uns sein wird. Was uns aber in Bezug auf unser Leben und den Umgang mit Sünde nicht nachlässig und leichtfertig sein lassen sollte. Denn auch wir können noch sündigen. Weshalb wir dem neu in uns geschaffenen Geist, dem wiedergeborenen Wesen, so viel Raum wie möglich unserem Leben geben sollen, damit es in uns herrschen und sich auswirken kann.

 

Foto von Skitterphoto: https://www.pexels.com/de-de/foto/ausrustung-beruhrungsempfindlicher-bildschirm-bildschirm-digital-1388947/