Gott sieht!

veröffentlicht in Monatsbrief

Das ist die Jahreslosung 2023 Eine Jahreslosung, mit der sich wahrscheinlich jeder identifizieren kann. Denn wer wünschte sich nicht, dass der lebendige Gott ihn sieht, seine Situation, seine Umstände, sein Woher und Wohin.

Am Beginn eines neuen Jahres es mit einem Gott zu tun zu haben, der sieht, hört, mitbekommt, was einen bewegt, das ist wahrhaftig kaum zu überbieten.

Vorausgesetzt, man kann mit dem Konzept von einem persönlichen Gott etwas anfangen, was ja in unserer Zeit nicht mehr selbstverständlich ist.

Da das Bodenpersonal Gottes fast alles Mögliche getan hat, um sich und seinen Chef in Misskredit zu bringen, sind immer weniger Menschen in der Lage mit Gott etwas anzufangen.

Derjenige, der es dennoch wagt sich darauf einzulassen, wird feststellen, wie facettenreich allein diese Erfahrung der Hagar vor dreitausend Jahren ist.

Sie war eine ägyptische Sklavin, die sich in einer den heutige Leihmüttern ähnlichen Situation befand. Sie sollte, für ihre Herrin Sarai, ein Kind von Abram empfangen, das aber dann offiziell als Sarais Kind gelten würde. Nachdem sie tatsächlich von Abram schwanger wird, steigt ihr das etwas zu Kopf.

Ihre Herrin bringt sie etwas unsanft auf den Boden, und das führt zu Hagars Flucht.

In dieser Situation begegnet ihr der Engel Gottes. Im Alten Testament bedeutete dies oft Gott selbst in der Gestalt eines Engels.

Gott, Jahweh, begegnet ihr, der ägyptischen Sklavin, die weggelaufen war, die ein Kind in sich trug, das aus dem Unglauben, ihrer Herrin und ihres Herrn heraus, gezeugt worden war.

Und dennoch war sie Gott wichtig, war Ihm auch das Kind in ihr wichtig, sodass Er es segnete, ihm aber auch eine schwierige Zukunft voraussagte.

Es geht nicht nur um Hagar

Es geht nicht nur um eine "missbrauchte Frau". Es geht um die, die - wie Paulus es ausdrückt - nicht zu den ursprünglich Erwählten gehören, die nicht Gottes Volk sind, aber durch Christus, durch den Glauben an Ihn, auch zu Seinem Volk dazugetan werden.

Wir mögen selbstverschuldet in Situationen sein, die wir uns so nicht vorgestellt haben. Gott sieht uns. Wir mögen durch andere in diese Situationen hineingekommen sein, auch das weiß Gott.

Wir mögen im Vertrauen auf Gottes Verheißungen falsche Schlüsse gezogen und Entscheidungen getroffen haben, die so nicht richtig waren und müssen nun die Konsequenzen tragen. Auch das sieht Gott. Und Er sieht diejenigen, welche die Folgen unserer Entscheidungen ausbaden müssen.

Die Geschichte Hagars zeigt, dass Gott ein gnädiger und fürsorglicher Gott ist, der uns auch im Elend einer gefallenen Welt nicht alleine lässt.

Hagar geht zurück, bringt ihr Kind zur Welt, nur um später zu erleben, dass sie mit dem Kind weggeschickt wird, als ihre Herrin Sarai – nun Sarah – ihr eigenes Kind bekommen hat. Nun scheint sie und ihr Kind obsolet zu sein. Und Gott sieht auch das und kümmert sich auch wieder um Hagar und ihren Sohn.

Ich habe gesehen das Leiden meines Volkes, das in Ägypten ist, und habe sein Seufzen gehört und bin herabgekommen, es zu erretten.«“
(Apg 7:34 )

Manchmal scheint das Leben so ungerecht zu sein. Man fühlt sich nur noch ausgenutzt, missbraucht, gering geachtet, weggeworfen.

Das passiert oft, wenn man als Arbeitnehmer ein gewisses Alter erreicht hat, in dem man nicht mehr so leistungsfähig ist und dann aussortiert wird, frühzeitig, vor Erreichen der Rente. Und dann bekommt man keinen Job mehr, wird ausrangiert wie eine alte Lok auf dem Abstellgleis.

Aber Gott sieht alles und Er weiß auch darüber Bescheid.

Gott sieht unsere Zukunft

Er weiß es schon, ehe es passiert.Deshalb kann Er sagen: „Und es soll geschehen: Ehe sie rufen, will ich antworten; wenn sie noch reden, will ich hören.“ (Jes 65:24)

Unser Gott ist ein Gott der souverän ist und die Zukunft kennt. Er weiß nicht nur, wie die Zukunft aussieht, die wir gestalten. Nein, Er ist derjenige, der aktiv die Zukunft gestaltet, der einen Plan hat, den er mit uns, ohne uns, trotz uns verfolgt und auch umsetzt.

Deshalb kann Er, egal was uns passieren mag, durch eigenes oder fremdes Verschulden, einen Weg bahnen, eine Zukunft geben.

Deshalb können wir frohgemut in die Zukunft des neuen Jahres gehen, auch wenn wir noch nicht wissen, was es bringen wird, Gott wird von nichts, was passiert, überrascht werden. Dessen dürfen wir sicher sein. Er sieht nicht nur uns, Er sieht alles, Er weiß alles, kennt alle nur erdenklichen Möglichkeiten und reagiert souverän darauf.

Gott, der Sohn, regiert im Himmel mit der ganzen Macht, die Ihm gegeben ist, als Haupt über alles für die Gemeinde.

Und es soll geschehen: Ehe sie rufen, will ich antworten; wenn sie noch reden, will ich hören.“
(Jes. 65:24)

Wenn es einen Ort gibt im Universum, an dem wir sicher sind, dann in der Gemeinde Gottes, wo Gott regiert, wo Sein Wille getan wird. Diese Einschränkung müssen wir machen, denn wir wissen, dass auch die Gemeinde, die wir erleben, nicht vollkommen ist, da unvollkommene Menschen darin sind und Sünde in unser Leben und das Leben der Gemeinde hineinkriechen will.

Deshalb müssen wir uns nicht nur Gottes wohlwollenden, gütigen, fürsorglichen Sehens bewusst sein, sondern auch Seines aufmerksamen, beurteilenden und strafenden Sehens.

Die Briefe an die sieben Gemeinden in der Offenbarung zeigen uns dies deutlich genug. Wer sie nachlesen will, findet sie in Offenbarung 2 und 3.

Das neue Jahr

Wir haben in diesem Jahr als Gemeinde wieder einiges vor. Wir wollen uns dem Thema Jüngerschaft konkret zuwenden. Wir dürfen damit rechnen, dass das nicht ohne Gegenwehr des Feindes Gottes geschehen wird. Deshalb möchten wir euch alle einladen mit uns im Gebet festzustehen, aufeinander zu achten. Wir möchten uns mit den Augen Gottes, der sieht, leiten lassen, mit Seinen Augen sehen und mit Seinen Ohren hören, was Sein Wille ist und was wir wie tun sollen.

Wir sind uns bewusst, dass wir von unserem souveränen Gott total abhängig sind in allem, was wir vorhaben.

Wir sind uns bewusst, dass wir ohne Ihn nichts tun können. Denn wenn Jesus, als Er auf der Erde war, sagen musste „Ich kann nur tun, was ich den Vater tun sehe“, dann gilt das für uns umso mehr.

Ja, wir leben von den gemachten Erfahrungen und die sind auch wichtig. Aber die beständigste Erfahrung, die ein Christ, wenn er das wirklich sein will, machen wird, ist die, dass er ohne Jesus nichts tun kann, zumindest nichts was bleibenden Wert hat.

Daher lasst uns uns ausrichten auf den Gott der uns, jeden einzelnen von uns, sieht, und auch in diesem Jahr Ihn suchen, Ihm gehorsam folgen, Ihm mit Freude und all unserer Liebe dienen, mit allem was wir haben und sind. Dann brauchen wir uns auch in diesem neuen Jahr vor nichts und niemandem fürchten. Denn dann sind wir ganz nah bei Gott, in dessen Nähe sich der, der in der Welt sein Unwesen treibt, nicht aufhalten kann.