Er sorgt für uns!

veröffentlicht in Sonntagsblog

Eines jeden Wege liegen offen vor dem HERRN und er hat acht auf aller Menschen Gänge. Sprüche 5,21 Maria sprach: Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast. Lukas 1,38

Dieser Vers hat, was in den Sprüchen nicht so oft vorkommt, einen Kontext, der es wert ist beachtet zu werden; besonders dann, wenn man sich den Text etwas genauer anschaut. Natürlich ist diese Aussage allgemein gültig. Hier aber ist sie getätigt in einem Zusammenhang, der den Adressaten davor warnen soll, die Ehe zu verlassen und sich mit einem anderen Partner einzulassen. Gott sieht alle unsere Wege, auch die verborgenen, die geheimen, von denen wir denken, dass nur wir davon wissen. Dass er acht hat auf aller Menschen Gänge, meint mehr als das deutsche Wort heute vermuten lässt.

Habt diese Gesinnung in euch, die auch in Christus Jesus , der in Gestalt Gottes war
(Phil 2:5+6a)

Das hebräische Wort bedeutet so viel wie Schanze, Pfad, Umzingelung, Wagenspur.
Das macht etwas über die Natur dieser Gänge deutlich: Es sind die Dinge, in denen wir schon eingefahren sind, in denen wir auch irgendwie schon gefangen sind, unser Verhalten nicht mehr so leicht ändern können. Gott sieht, wie wir da hineingeraten sind wie in einen Sumpf, wie wir uns von der Sünde einfangen ließen. Und Gott sagt: Er sieht es, Er weiß, was wir tun und nicht mehr lassen können. Aber wenn Er uns das sagt, dann will Er uns Seine Hand hinstrecken und uns heraushelfen. Das tut Er in Seinem Sohn Jesus Christus. Der fand in Maria einen Menschen, der nicht für sich selbst leben wollte, sondern für Gott. Einen Menschen, der bereit war sich ganz in den Dienst Gottes zu stellen, auch wenn dies bedeutete, als eine Entehrte dazustehen, die unverheiratet schwanger wird und noch nicht mal sagen kann, wer der Vater des Kindes ist. Denn „die Geschichte, die sie zu erzählen hat,“ würde ihr sowieso niemand glauben.
Wenn wir Gott gehorchen, werden wir also manchmal nicht vor Schaden bewahrt, sondern sogar scheinbar in ihn hineingeführt, wie bei Maria, die ja nicht wusste, wie das herauskommen würde, als sie sagte: „Ich bin des HERRN Magd, mir geschehe wie du gesagt hast.“

Aber er machte sich selbst zu nichts und nahm Knechtsgestalt an, indem er den Menschen gleich geworden ist“
(Phil. 2:7)

Und dennoch tat sie es, weil sie offensichtlich in diesem Moment den Glauben geschenkt bekam, Gott ganz zu vertrauen, wenn Er sie erwählt hatte den Messias zur Welt zu bringen, dass Er dann auch für sie sorgen würde.

Und das ist letztlich auch unsere Zuversicht, dass wenn uns Gott beruft, Ihm ganz zu gehören und ganz zu dienen, dass Er dann auch für uns sorgen wird, egal wie die Umstände sein werden.

Wir dürfen wissen, Gottes Willen zu tun, aus einer lebendigen Beziehung zu Ihm heraus, wird uns nie alleine dastehen lassen. Unser HERR und Gott wird sich zu uns stellen.

Deshalb sagt der Hebräerbrief in Kap. 12: „Darum auch wir: Weil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, lasst uns ablegen alles, was uns beschwert, und die Sünde, die uns umstrickt. Lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist, und aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens.“

 

Photo von Pexels / Baryslau Shoot