Die ganze Geschichte

veröffentlicht in Sonntagsblog

Tut kund seine Herrlichkeit unter den Nationen, unter allen Völkern seine Wunder. Psalm 96,3 Paulus schreibt: Betet für uns, auf dass Gott uns eine Tür für das Wort auftue. Kolosser 4,3

Manchmal lesen wir Texte und meinen sie zu verstehen. Dazu gehört sicherlich obiger Text. Und dann schaut man ihn doch etwas genauer an und stellt fest: da steckt mehr drin als man dachte. „Kundtun“ ist tatsächlich etwas antiquiert, man würde umgangssprachlich eher „erzählen“ sagen. Und da beginnt das Grübeln. Wie im Deutschen ist das entsprechende hebräische Wort mit dem Zählen verbunden. Die hier gebrauchte Form hat den Aspekt des wieder Zählens. Zählen hat zunächst mit Zahlen, mit einem nacheinander Zählen zu tun. Und darum geht es auch beim Erzählen. Man erzählt eine Geschichte von Anfang an bis zu ihrem Schluss, alles was nacheinander passierte.

Nun habe auch ich mich entschlossen, allem von Grund auf sorgfältig nachzugehen, um es … der Reihe nach aufzuschreiben.
(Luk.1:3)

Das Erzählen hat auch den Aspekt, dass man nichts auslässt, sonst stimmt ja die Zahl nicht.

Wenn wir also von Gottes Herrlichkeit, Seiner Größe, Seiner Wichtigkeit erzählen und wie wunderbar Er ist, dann hat das immer mit der Erzählung einer Geschichte zu tun. Deshalb hat Er sich auch in der Geschichte offenbart, hat mit einzelnen und dann mit Seinem Volk Geschichte geschrieben, und deshalb ist Er immer noch in der Geschichte aktiv.

Seine größte Geschichte ist Seine zunächst verborgen und dann in Jesus Christus ans Tageslicht gebrachte Heilsgeschichte. Die Heilsgeschichte kann auf keinen Teil davon verzichten. Es ist die Geschichte der wunderbaren vollkommenen Schöpfung, die der Rebell Luzifer in seinen Fall hineinzog, die er verdarb und damit Gottes Plan in Gang setzte, der wiederum darin gipfelte, dass Gott Seinen Sohn zum stellvertretenden Opfer für die gefallene Menschheit machte, dass dieser starb, der Sünde und dem Tod die Macht nahm und am dritten Tag auferstand, um dann nach fünfzig Tagen in den Himmel zu fahren um dort bis zu Seiner Wiederkunft zu herrschen.

Nimmt man einen Teil der Geschichte heraus oder stellt sie um, ergibt sie keinen Sinn mehr.

Denn das Wort vom Kreuz ist denen, die verlorengehen, Torheit; uns aber, die wir errettet werden, ist es Gottes Kraft
(1.Kor. 1:18)

Unsere Aufgabe und Herausforderung ist es, diese Geschichte genau so zu erzählen wie es Gott gefallen hat, sie geschehen und aufschreiben zu lassen. Dass wir das können und auch damit Gehör finden braucht die Mitwirkung unseres Gottes, der allein uns zu den offenen Herzenstüren führen kann, die diese Erzählung aufnehmen.

Also beten wir um diese offenen Türen, beten wir, dass wir diese offenen Türen finden und versuchen wir nicht mit einem angepassten Evangelium Türen zu öffnen, die sich trotz all unserer Anpassung, trotz all unserer Toleranz für alles und jedes, trotz unseres Liebeswerbens nicht öffnen wollen.

Wir tun dem Evangelium, dem Herrn dieses Evangeliums und den Menschen, denen es dienen soll, dann einen Gefallen, wenn wir uns vom Heiligen Geist zu den offenen Türen leiten lassen.

Foto von Mike B / Pexels