Realität der Wiedergeburt

veröffentlicht in Sonntagsblog

Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. 1.Petrus 1,3

Wenn man sich z.B. mit christlicher Psychologie etwas befasst, stellt man fest, dass das Thema Wiedergeburt, keine wirkliche Bedeutung hat.

Denn ihr seid wiedergeboren nicht aus vergänglichem Samen, sondern aus unvergänglichem durch das lebendige und bleibende Wort Gottes.
(1.Petr.1:23)

Sie kommt einfach nicht darin vor. Wenn es nicht nur ein theologischer Begriff, sondern eine geistliche Wirklichkeit ist, die jetzt schon ihre Auswirkungen hat, dann sollte man doch auch in diesen Bereichen davon reden und ausgehen. Die Frage der Wiedergeburt hat auch scheinbar keinen Einfluss auf die Lehre von der biblischen Anthropologie, also der biblischen Lehre vom Menschen. Denn man findet kaum Anhaltspunkte dafür, wenn es zum Beispiel um die Frage des freien oder unfreien Willens geht. Für die einen gibt es kategorisch den freien Willen und für die anderen kategorisch den unfreien.

Es ist doch durchaus denkbar, und sogar sehr wahrscheinlich, dass der Mensch vor dem Sündenfall einen freien Willen hatte, diesen aber im Sündenfall einbüßte, und ihn erst wiedererlangt in der Wiedergeburt. Dann hätte die Wiedergeburt, die durch die Auferstehung Jesu von den Toten erst möglich gemacht wurde, eine jetzt schon erlebbare Auswirkung, besonders auch, wenn wir dann in die Seelsorge hinein gehen.

Jeder, der von Gott stammt, sündigt nicht, sondern wer aus Gott gezeugt ist, hütet sich und der Böse tastet ihn nicht an.
(1.Joh.. 5:18)

Indem Gott uns von neuem zeugt und gebiert, haben wir also hier schon eine neue Lebenswirklichkeit, die uns befähigt Dinge zu tun, die wir vorher nicht konnten. Wir können „nein“ sagen zu Versuchung und Sünde. Wir können das, was unser Körper, unsere irdische Existenz von uns will, beherrschen und auch „nein“ dazu sagen. Denn unser Körper, unser Leib ist noch nicht so erneuert wie unser inwendiger Mensch, der aber auch noch wachsen muss. Der Leib muss noch erlöst werden. Was er will, ist nicht objektiv das Richtige. Paulus beschreibt in Gal. 5:19ff was die Werke, das Verlangen des alten Menschen ist. Aber er sagt auch in den Versen 22+23 was die Auswirkung des neuen Lebens durch den Heiligen Geist sein sollten. Und dann sagt er: V.25 „Wenn wir im Geist leben, lasst uns auch im Geist wandeln!“ Man könnte es auch anders formulieren: Wenn wir tatsächlich von neuem geboren, wiedergeboren sind, dann lasst uns auch in der Realität dieser Tatsache leben.

 

Foto von RAVI RAYMOND von Pexels