Glaube ist persönlich und freiwillig

veröffentlicht in Sonntagsblog

Und als sie auf der Straße dahinfuhren, kamen sie an ein Wasser. Da sprach der Kämmerer: Siehe, da ist Wasser; was hindert's, dass ich mich taufen lasse? Apostelgeschichte 8,36

Worum geht’s?

Ein Reisender, der von Jerusalem nach Hause fährt, liest in seiner Kutsche laut im Alten Testament. Der Evangelist Philippus hört das und fragt ihn, ob er versteht, was er liest. Der so Angesprochene lädt ihn ein, es ihm zu erklären und spricht mit ihm über das Evangelium von Jesus Christus, und unser obiger Vers ist die Folge davon.

Er will getauft werden. Offensichtlich hatte Philippus in der Erklärung auch die Taufe erwähnt, als das was folgt, wenn man an Jesus glaubt. Und der Reisende will sich als Folge seines Glaubens nun taufen lassen.

Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden!
(Apg 2:38)

Was wir nicht lesen ist, dass Philippus den Mann drängt, überredet oder zwingt sich taufen zu lassen.

Der Bibel sind Zwangsbekehrungen oder durch Vergünstigungen oder Geschenke manipulierte Bekehrungen völlig fremd.

Warum?

Weil man eine Herzensüberzeugung nicht durch Zwang oder Manipulation bekommen kann. (Wer sich zu alttestamentlicher Zeit dem Volk Gottes anschließen wollte, musste sich der Beschneidung unterziehen und das Gesetz halten.) Und weil die Bibel völlig klar ist, spätestens im neuen Testament, dass an Gott glauben zu können und zu glauben, dass Jesus Christus, der Sohn Gottes, für unsere Sünden gestorben ist, tot war und wieder auferstanden ist, durch nichts erzwungen werden kann, sondern selbst ein Geschenk Gottes ist.

Es mag sein, dass in der Geschichte der Kirchen es zu Zwangsbekehrungen kam. Aber diese sind nicht durch die Bibel zu rechtfertigen. Selbst im alten Testament war es ein Vorrecht zum Volk Gottes zu gehören. Und im neuen Testament ist es dies noch mehr, da es ein geistlicher Prozess ist, der völlig von Gott ausgehen muss. Niemand kann die Wiedergeburt in sich oder anderen bewirken.

Wir bitten an Christi statt: Lasst euch mit Gott versöhnen!
(2.Kor. 5:20b)

Das ist der fundamentale Unterschied zwischen dem biblischen Glauben an Jesus Christus und allen anderen Religionen. Wir können nur von dem Heilsangebot Gottes in Jesus Christus erzählen, so klar und unverfälscht wie es uns möglich ist. Alles andere muss der dreieinige Gott machen, der alleine die Herzen kennt.

Es mag sinnvoll sein die Argumente derer zu kennen, die nicht an den dreieinigen Gott glauben und nicht durch Jesus Christus mit dem Vater versöhnt sein wollen.

Möglicherweise sind die Argumente auch vordergründig und dahinter sind Verletzungen, vielleicht sogar durch wohlmeinende Christen. Und wir können darauf eingehen, können vielleicht sogar stellvertretend für diese um Verzeihung bitten. Aber am Ende des Tages ist es eine Entscheidung, die allein zwischen dem einzelnen Menschen und Gott stattfindet, die es zu respektieren gilt, egal wie sie ausfällt.

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