Gastfrei
veröffentlicht in Sonntagsblog
Wenn du ein Mahl machst, so lade Arme, Verkrüppelte, Lahme und Blinde ein, dann wirst du selig sein, denn sie haben nichts, um es dir zu vergelten. Lukas 14,13-14
Hier ist nicht die Rede von einer normalen Mahlzeit, zu der wir diese Menschengruppen einladen sollen. Nein, es geht um ein Festmahl, ein Bankett.
„Ihr aber, Brüder, werdet nicht müde, Gutes zu tun!“
(2.Thess 3:13)
Ein Bankett macht man ja nicht alle Tage und auch nicht aus einem nichtigen Anlass. Dementsprechend hat man Gäste, die zu diesem Anlass gehören, die dabei sein müssen. Aber dann sind da noch diejenigen, die man, weil es schon mal ein Fest ist, auch noch dazu einlädt, weil man sie aufgrund von Freundschaften gerne dabei haben will. Das ist der Hintergrund dieser Aufforderung Jesu. Und Er sagt auch, um was es Ihm geht: Es sollen Gäste eingeladen werden, für die es wirklich etwas Besonderes ist, weil sie diese Einladung nie erwidern werden können. Das sind die außergewöhnlichen Events, aber sie könnten ja auch ein Anlass für uns sein, zu tun, was Jesus uns hier sagt.
Manchmal passiert es uns ja: Wir laden ein, immer wieder, immer wieder andere. Aber wir selbst werden nicht eingeladen. Und wir denken uns: „Warum wird das nicht erwidert?“ Vielleicht hoffte man durch die Einladungen und die Zeiten, die man miteinander verbrachte, eine gegenseitige Beziehung aufzubauen, die den Wunsch weckt diese Beziehung auf Gegenseitigkeit auszuleben. Und …
Nun kann man sich enttäuscht in sein Schneckenhaus zurückziehen und denken: „Dann will ich auch nicht mehr.“
Oder man kann sich sagen: „Gut, dann habe ich die Zeit frei andere einzuladen, die es vielleicht noch dringender brauchen und die es nicht erwidern können.“ Sei dies von ihrer Wohn- und Lebenssituation her, sei dies, dass sie sich nicht Zutrauen ein „passendes Essen“ zuzubereiten oder dass sie schlicht die Mittel nicht haben.
Also gilt das, was ich gerade geschrieben habe, nur für diejenigen, die halt keine Gegeneinladung bekommen? Nein, natürlich nicht! Es gilt für alle, welche die Möglichkeit haben durch die ihnen geschenkten Lebensumstände anderen mit Gastfreundschaft zu dienen.
„Seid gastfrei gegeneinander ohne Murren!“
(Luke 14:9)
Es gab Zeiten, da hatten wir fast jeden Sonntag Gäste, und wenn mal keine da waren, dann war das fast schon enttäuschend für unsere Kinder.
Die Zeiten können sich auch ändern, dass man das einmal nicht mehr so leben kann, wie man es gewohnt war. Sei dies aufgrund von Überlastung, Krankheit, schwieriger Lebensumstände etc.
Dann brauchen wir Verständnis und Mittragen. Und manchmal eine Einladung, so wir sie annehmen können.
Lasst uns unsere Häuser und Wohnungen aufmachen und offen halten, um den Segen, den wir empfangen haben, mit andern zu teilen, damit es in dieser Welt etwas wärmer wird.
Foto von Nicole Michalou : https://www.pexels.com/de-de/foto/familientreffen-zu-weihnachten-5764892/