Frei von Bitterkeit

veröffentlicht in Sonntagsblog

Josef sprach zu seinen Brüdern: Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen, aber Gott gedachte es gut zu machen. 1.Mose 50,20

Wenn alles gut geht und wir Erfolg haben, dann ist es unsere Leistung. Wenn es schief geht und unser Leben nicht gelingt, dann sind es die Anderen.
Oder um es ökonomisch zu sagen: Gewinne werden privatisiert und Verluste werden vergesellschaftet. Die Anderen sollen dafür bezahlen.
Josef hätte genügend Grund gehabt auf seine Brüder wütend zu sein und sich an ihnen zu rächen, sie für sein Missgeschick zahlen zu lassen.
Aber obwohl er zunächst eine verzogene Wohlstandsgöre gewesen zu sein scheint, hat er doch eine Gottesbeziehung, die ihn in allem Ungemach des als Sklave verkauft Werdens nicht bitter werden lässt. Am Ende kann er sagen: All das was ihr mir an Bösen zugedacht hattet, hat Gott in Segen verwandelt.
Gott kann aus unserem Mist Dünger machen und das gilt für jeden Menschen.
Denn eines ist sicher. Wir sind immer in Gottes Gesichtsfeld. Und es kann und wird uns alles zum Guten mitwirken, wenn wir Gott lieben.

»Auf Gott — sein Wort rühme ich — auf Gott vertraue ich, ich werde mich nicht fürchten; was sollte Fleisch mir tun?«
Ps. 56:5


Im englischen gibt es eine Redewendung für schwierige Situationen:
„It either breaks you or makes you!“
Entweder es zerbricht dich oder es formt dich. Und wir haben es in der Hand was es sein wird. Wenn wir uns mit aller Macht gegen das Schwere sträuben, dann bricht es uns. Wenn wir es zulassen, wenn wir uns hineinbegeben, dann ist es die Form, in die wir hineingepresst werden und wir werden zu dem Werkzeug in Gottes Hand, welches er gebrauchen kann.
Joseph ließ zu, dass er in der Fremde, im Haus Potiphars und im königlichen Gefängnis gleichermaßen von Gott geformt wurde, um dann das Werkzeug in Gottes Hand zu werden, das sowohl die Ägypter als auch seine eigene Familie vor einer Hungersnot bewahrte.


»Seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus an euch.«
1.Thess 5:18


Du kannst über deine Kindheit, deine Familie, deine Lehre, dein Studium, deine Freunde oder Nichtfreunde, deine Lehrer, Ausbilder, Nachbarn usw. klagen und ihnen die Schuld an deinem Leben geben. Oder du kannst anfangen das zu erkennen, was Gott in diesem bisherigen Leben in dein Leben hineingeformt hat und dich als diese Form, dieses Werkzeug gebrauchen lassen und darin aufgehen, deine Berufung und Bestimmung zu leben.
 

Foto von Tetyana Kovyrina: https://www.pexels.com/de-de/foto/madchen-das-weisses-und-schwarz-gestreiftes-langarmhemd-tragt-das-draussen-springt-1848662/