"Der Grund für die Passion"

veröffentlicht in Monatsbrief

Fastnacht ist vorbei und der närrische Katzenjammer groß. Viele Ehen und Beziehungen sind zerbrochen, Führerscheine weg, Kinder gezeugt und Abtreibungen schon geplant. Seit einem Jahr tobt im Osten Europas ein brutaler Krieg, der schon Hunderttausende das Leben gekostet hat: Verlorene Leben und verlorene Seelen. Das Erdbeben in der Türkei kostete Tausende von Menschen das Leben.

Eine Naturkatastrophe kann man nicht verurteilen. Und dennoch offenbarte sie auf ihre Weise menschliches Versagen und menschliche Schuld. Denn wären die Normen und Bauvorschriften eingehalten worden, wären vermutlich deutlich weniger Menschen unter den neu gebauten Häusern begraben worden.

Alle sind abgewichen, sie sind alle verdorben; da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer.“
(Ps. 14:3)

Unsere Gesellschaft, Krieg und Katastrophen führen uns vor Augen, warum die Passion Christi sein musste:

Im Johannesevangelium heißt es: "Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat." John. 3.16
Dass Leben und damit Seelen verloren gehen, sehen wir in obigen Beispielen.
Das Verlorengehen kann plötzlich geschehen - wie beim Erdbeben, oder vorhersehbar - wie beim Krieg, und unvermeidlich in einer von Gott abgekehrten Gesellschaft.
Aber es passiert! Nur will niemand mehr darüber reden, selbst viele Christen nicht, weil wir niemandem Angst machen wollen.
Weshalb wir uns dann möglicherweise Allversöhnungstheologien nach dem Muster "die Liebe siegt", zurechtschustern.
Aber Jesus ist gekommen, hat gelitten, ist gestorben und auferstanden, damit es einen Ausweg aus der realen Gefahr "des Verlorengehens" gibt.
In einem Weihnachtslied heißt es:
"Welt ging verloren, Christ ist geboren!"
Das ist das Evangelium in einem Satz.
Die Welt und damit die Menschen auf ihr oder in ihr, gingen verloren, als Adam und Eva, der Stimme der Schlange gehorchend, Gott und Sein Wort verwarfen.
Ihre Herrschaftsrechte über die Welt gingen verloren.
Ihre Gottesebenbildlichkeit ging verloren.
Ihre Gottesfreundschaft ging verloren.
Ihr Zugang zum ewigen Leben ging verloren, sie wurden sterblich.
Ihr innerer Kompass und ihr Weg gingen verloren.

Jesus kam und starb für uns als unser Weg, damit wir wieder ewiges Leben haben können, damit Er uns wieder Freunde nennen kann, damit wir in dieser Freundschaft wieder in Sein Bild verwandelt werden können, um mit Ihm zusammen zu herrschen. Zunächst über unseren Körper (und die in uns wohnende Sünde) und unser Leben und dann auch über eine neue Erde.

Jesu stellvertretendes Leiden und Sterben ergibt nur Sinn, wenn es einen Grund dafür gibt! Und den nennt uns Gottes Wort:

Jes 53: 4 „ unsere Leiden — er hat ‹sie› getragen, und unsere Schmerzen — er hat sie auf sich geladen. Wir aber, wir hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt. 5 Doch er war durchbohrt um unserer Vergehen willen, zerschlagen um unserer Sünden willen. Die Strafe lag auf ihm zu unserm Frieden, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden.“

In einer Zeit, in der viele der Dinge, die die Bibel als Sünde bezeichnet, „veredelte Kulturgüter“ werden, will niemand mehr über die Sünde reden. Ja - man redet über Sünde: ein Kuchenstück zu viel, bei der Eissorte zu heftig zugelangt zu haben, die Umweltsünde, die Klimasünde, Rassismus als Sünde etc. Aber das ist bestenfalls ein kleiner Teil dessen, was unsere gefallene menschliche Natur an verwerflichem Verhalten hervorbringt. Die Hässlichkeit der Sünde ist nirgends so deutlich zu sehen wie in einer übersättigten, vom Wohlstand verführten, sich selbst als Hochkultur verstehenden, aber in Dekadenz und Zerfall befindlichen Gesellschaft. Daneben wird dies nur noch im Krieg, der den Gegner entmenschlicht und alle Beteiligten enthemmt, so offensichtlich.

Ja, Jesu Tod am Kreuz hat auch Heilung für unsere Krankheit und Schmerzen ermöglicht. Aber unser Jesajatext sagt es klar und deutlich.

„Doch er war durchbohrt um unserer Vergehen willen, zerschlagen um unserer Sünden willen. Die Strafe lag auf ihm zu unserm Frieden,“

Das Schlimmste in dieser Welt ist nicht unsere physische und psychische Krankheit. Es ist unsere geistliche Krankheit, unsere Verdorbenheit durch die Abkehr von Gott. Wenn wir irgendetwas in dieser Welt verändert sehen möchten, dann kann das nur durch erneuerte Herzen geschehen, die sich von Gewalt, Habgier, Neid, Stolz, Missgunst, Gier, Egoismus, etc. abwenden können und nach Gottes Ordnungen leben wollen. Und diese erneuerten Herzen entstehen nur durch das stellvertretende Leiden und Sterben Jesu und die Kraft Seiner Auferstehung.

Und wenn er gekommen ist, wird er die Welt überführen von Sünde und von Gerechtigkeit und von Gericht.“
(Joh.16:8 )

Jesus kündigte an, dass der kommende (und inzwischen gekommene) Heilige Geist die Menschen überführen würde von Sünde, Gerechtigkeit und Gericht. (Joh. 16:8 )

Aber wen gebraucht der Heilige Geist denn dazu?

Uns, Jesu Jünger, diejenigen, die selbst die erlösende Botschaft empfangen haben und ihre Wirksamkeit erlebt haben!

Manchmal kommt es mir vor, als ob wir alle wie Mose wären. Wir haben die umwerfendste Begegnung mit dem allmächtigen Gott und bekommen die beste Nachricht: „Gott will die Menschen retten durch Jesus“ und wir stehen wie Mose beim brennenden Dornbusch und sagen zu Gott: „Ich kann nicht reden, ich kann nicht gehen, sende, wen du senden willst - nur nicht mich.“

Manche Menschen wissen, dass sie eigentlich Erlösung brauchen: Erlösung von ihren Süchten, Abhängigkeiten, Verhaltensweisen, Charaktereigenschaften. Manche sehen die Gitterstäbe ihres Gefängnisses aus Festlegungen, Zwängen, destruktiven Beziehungen. Und manche erkennen auch, dass das nicht normal ist. Und sie sehnen sich nach Freiheit. Andere glauben der Lüge, dass das normal ist, weil niemand kommt, der ihnen die Wahrheit sagt, dass dieses Gefängnis auch ein Gefängnis der Sünde ist und nur verlassen werden kann, wenn man Jesus an seine Stelle treten lässt. Wenn man zulässt, dass Er für unsere Sünde gestorben ist, dass Er unsere Schuld getragen hat.

Wenn wir die Kraft des Evangeliums neu entfesselt sehen wollen, dann brauchen wir eine Erneuerung unseres Sinnes, sodass wir wieder in der Lage sind, von Sünde und ihrer verheerend destruktiven Wirkung zu sprechen und den Ausweg aus Sünde und Verlorenheit aufzuzeigen.

Alles redet über die Erweckung in Asbury, Kentucky. Was ist dort passiert?

„Am Mittwoch, dem 8. Februar 2023, blieb eine Handvoll Studenten nach einem regulären Gottesdienst in der Kapelle. Die Präsidentin der Studentenschaft, Alison Perfater, war eine von ihnen und erzählte Tucker Carlson, dass sich "die Atmosphäre verändert" habe, nachdem ein Kommilitone beschlossen hatte, der kleinen Gruppe offen einige seiner Sünden zu beichten.“

Müssen wir jetzt alle unsere Sünden öffentlich beichten?

Wenn uns Gott dazu leitet, ja. Ansonsten wäre es ein guter Anfang Sünde und die Vergebung in Jesus Christus wieder so ernst zu nehmen, wie Gott das tut.

 

Foto von cottonbro studio: https://www.pexels.com/de-de/foto/mann-sitzung-kirche-kreuz-9588479/