Brüderliche Wünsche

veröffentlicht in Sonntagsblog

Mein Lieber, ich wünsche, dass es dir in allen Stücken gut gehe und du gesund seist, so wie es deiner Seele gut geht. 3. Joh. 1:2

Zuerst ist hier ein Mann Namens Gajus angesprochen. Sein Name taucht im neuen Testament als Reisebegleiter des Paulus wie auch als dessen Gastgeber auf. Möglicherweise handelt es sich um denselben, den auch Johannes hier anschreibt.

Er schreibt ihn an als den „Geliebten“. Das hat im biblischen Kontext nicht die Bedeutung, die wir dem deutschen Begriff heute zumessen würden. Es ist die Anrede des „geliebten Bruders in Christo“.

Lasst uns aber wahrhaftig sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist, Christus.
(Eph 4:15

Das griechische Wort „agapete“ hat die göttliche Liebe drin. Es geht hier um einen Mann, der Johannes ans Herz gewachsen war, dem er sich durch den Glauben an den gemeinsamen Herrn zutiefst verbunden fühlte und den er aufgrund dieser Verbindung anschreibt.

Als Deutsche fällt uns eine solche Anrede grundsätzlich schwer, da wir, besonders die Männer, Gefühlsäußerungen nur sehr schwer formulieren können.

Johannes wünscht ihm, dass es ihm in jeder Hinsicht gut gehen möge. Dass es uns gut geht und wir uns das gegenseitig wünschen, ist berechtigt. Aber nicht immer meinen wir das vollumfänglich wirklich bewusst, selbst wenn wir das sagen. Denn würden wir das, hätte dies wahrscheinlich viel mehr praktische Konsequenzen.

Wir würden dem anderen auch mehr Gutes tun, mehr Gutes sagen, ihn ermutigen, ihn stärken, ihn loben und ihm danken. Denn das ist die einfachste und unkomplizierteste Art jemandem Gutes zu tun.

Diese haben wir als einen sicheren und festen Anker der Seele, der in das Innere des Vorhangs hineinreicht.
(Heb 6:19 )

Johannes sagt Gaius, dass er ihm wünscht, dass es ihm in allen Stücken gut gehen möchte, wie es seiner Seele gut geht.

Beide Male ist dasselbe Wort im Gebrauch, mit der Bedeutung: gedeihen, erfolgreich sein, gefördert werden, zeitlich oder geistig gedeihen, ein Ziel zu erreichen.

Johannes wünscht seinem Bruder Gaius sein Ziel zu erreichen, wie dies für dessen Seele schon fest steht.

Wenn wir Jesus als Herrn und Erlöser haben, dann werden wir unser Ziel erreichen, wird unsere Seele und unser Geist ans Ziel gelangen. Warum? Weil wir einen festen Anker für unsere Seele haben, der in das himmlische Heiligtum hineinreicht. Dieser ist die vorhandene Hoffnung / Erwartung, die wir in Jesus Christus haben, der uns gerettet hat und uns die Gewissheit seiner Erlösung ins Herz gelegt hat. Hast du diesen Anker?

 

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