Vergebung, und dann

veröffentlicht in Sonntagsblog

Bei dir ist die Vergebung, dass man dich fürchte. Psalm 130,4

Das ist eigentlich ein erstaunlicher Satz. Normalerweise fürchten wir uns vor jemandem, von dem wir nichts Gutes erwarten. Wir gehen ihm aus dem Weg. Der Psalmist sagt hier, dass die Vergebung Gottes uns gegenüber, dazu führen soll, dass man Gott fürchtet.

Ganz offensichtlich ist damit eine andere Furcht gemeint, also die, die aus Schuldgefühlen, Angst vor Strafe und vor Gottes Zorn entstehen mag.

Es ist die Furcht vor dem Heiligen Gott, der uns unsere Schuld zu vergeben bereit und in der Lage ist.

Du aber bist ein Gott der Vergebung, gnädig und barmherzig, langsam zum Zorn und groß an Gnade,..
(Neh. 9:17)

Gott ist der einzige, der wirklich vergeben kann. Der die Fähigkeit hat, aus einem blutverschmierten ein neues weißes Blatt zu machen. Aus einem verkorksten Leben ein neues Leben zu machen.

Einen solchen Gott nicht zu fürchten, ihm nicht in anbetender Ehrfurcht zu begegnen wäre töricht.

Seine Vergebung leichtfertig entgegenzunehmen und weiter zu sündigen als wäre nichts geschehen, wäre fahrlässig.

Gott vergibt uns gerne, wenn wir von Herzen diese Vergebung suchen. Aber er möchte auch, dass wir in dieser Vergebung leben, dass wir die Konsequenzen Seiner Gnade ausleben und nicht mehr sündigen. Jesus hatte es bei der Frau, die zu ihm gebracht wurde deutlich gemacht. Als ihre Verkläger einer nach dem anderen davon schlichen, nachdem Jesus ihnen gesagt hatte „Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein“, da sagte er ihr: „Dann verurteile ich dich auch nicht. Geh hin und Sündige nicht mehr.“

In ihm haben wir die Erlösung, die Vergebung der Sünden.
(Kol. 1:14)

Vergebung Gottes durch Jesus Christus soll uns nicht zum mehr Sündigen ermutigen, sondern zum nicht sündigen, wozu uns diese Vergebung auch befähigt. Denn im neuen Testament kommt zur Vergebung noch etwas hinzu. Jesus hat nicht nur unsere Sünde gesühnt, sondern auch unsere Sündennatur mit sich in den Tod genommen. Nun können wir, wenn wir Ihn in unser Leben eingeladen haben, in Seiner Kraft der Sünde widerstehen und den dreieinigen Gott in richtiger Weise fürchten.

Seinen Willen zu tun ist Ausdruck dieser Furcht, dieser Ehrfurcht. Wenn du nie mehr vor Gott Angst haben willst, Seinen Zorn nicht fürchten willst, und gewiss sein willst, dass du nach dem Tod am richtigen Ort ankommst, dann nimm seine Vergebung, die Er dir in Jesus Christus anbietet an und folge Jesus Christus nach.

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