Unsere Hoffnung

veröffentlicht in Monatsbrief

Als ich Gott fragte, was ich in diesem Dezemberbrief schreiben soll, da gab Er mir den Gedanken in meinen Sinn: „Schreibe über Hoffnung, schreibe, dass es eine Hoffnung gibt!“

Und dann bin ich bei einem Vers stecken geblieben in Römer 5, in dem es heißt: „Hoffnung lässt nicht zuschanden werden“. (V.5a)

Das verstehen wir Heutigen nicht. Was soll das bedeuten: „zuschanden“ werden?

Das griechische Wort bedeuten „beschämen, Schande machen“

Die Hoffnung von der Paulus in Römer 5 spricht beschämt uns nicht, sie enttäuscht nicht die Erwartungen, die in sie gesetzt werden.

Wenn man den größeren Rahmen anschaut, in dem dieser Vers steht, dann kommt da eine ganze Fülle von Gedanken zu Tage.

Zum Beispiel, warum diese Hoffnung nicht beschämt:

Das wird in den Versen 5b, 6ff und 10 begründet.

Der erste Grund ist: Weil Gott Seine Liebe in die Herzen der an Jesus Glaubenden ausgegossen hat. Diese Liebe sagt uns, wie sehr Gott für uns ist.

Der zweite Grund ist: Jesus starb für uns, als wir noch Feinde Gottes waren, um uns mit Gott zu versöhnen.

Der dritte Grund ist: Jesus lebt in den an Ihn Glaubenden und das bedeutet, dass wir selig, glückselig, gesegnet werden in Ewigkeit.

Die Hoffnung, die wir in Jesus, durch Jesus haben, dass Gott uns eine ewige Herrlichkeit geben wird (V2), die wird in dieser Welt, in der Bedrängnis dieser Welt geprüft.

Gott lässt zu, dass sie geprüft wird durch die Situationen, in denen wir sind und oft auch durch die Menschen, mit denen wir gemeinsam in diesen Situationen sind.

Gepriesen sei ... Gott ... der ... uns wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung ...
(1.Petr. 1:3)

In 1.Petr. 1:3 lesen wir:

„Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der nach seiner großen Barmherzigkeit uns wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten.“

Wenn wir wiedergeboren sind, dann haben wir eine lebendige, in uns wohnende, in die Ewigkeit reichende Hoffnung.

Unsere Hoffnung ist mehr als das, was wir sehen. Sie ist mehr als das, was menschlich machbar, vernünftig, nachvollziehbar ist.

In Römer 8:24 +25 sagt Gottes Wort:

Denn auf Hoffnung hin sind wir gerettet worden. Eine Hoffnung aber, die gesehen wird, ist keine Hoffnung. Denn wer hofft, was er sieht? Wenn wir aber das hoffen, was wir nicht sehen, so warten wir mit Ausharren.

Unsere Hoffnung ist also etwas, was wir „erwarten“, worauf wir „vertrauen“. In diesem Sinne werden die entsprechenden hebräischen Worte im Alten Testament auch oft gebraucht.

Wir erwarten, dass Gott für uns ist, und wir vertrauen darauf.

Warum?

Weil Er uns mit Seinem Allerkostbarsten aus der Herrschaft der Sünde und des Todes herausgekauft hat.

Unser eigener Umgang mit unserem Besitz hängt immer davon ab, wie viel uns etwas gekostet hat im Vergleich zu unserem Gesamtvermögen.

Es fällt uns leicht, einen Verlust zu verschmerzen, wenn wir uns diesen leicht ersetzen können.

Gott hat nicht etwas Vernachlässigbares, Entbehrliches von Seinem Reichtum genommen, um uns freizukaufen. Er hat das Kostbarste gegeben, Seinen einzigen Sohn, Jesus, den Christus.

Deshalb ist Ihm das, was Er mit diesem Sohn gekauft hat, so kostbar, dass Er darauf auch acht hat.

Gott hat acht auf dich und mich, so sehr acht, dass uns nichts aus Seiner Hand reißen kann. Er hat so sehr acht auf uns, dass Seine Augen allezeit auf uns gerichtet sind, dass Er uns hütet wie Seinen Augapfel.

In einer Zeit, in der immer wieder die menschlichen Hoffnungen sich zerschlagen, Versprechen gebrochen und Zusagen nicht eingehalten werden, brauchen wir eine lebendige Hoffnung, eine sichere Hoffnung, eine tragfähige Hoffnung.

Jeder braucht sie, wo immer er sich in der letzten Zeit in der öffentlichen Diskussion positioniert haben mag oder wo auch immer er sich Herausforderungen gegenüber sieht.

In Jeremia 17:5 sagt Gott seinem Volk Israel: „

So spricht der HERR: Verflucht ist der Mann, der auf Menschen vertraut und Fleisch zu seinem Arm macht und dessen Herz vom HERRN weicht!“

Damit will Gott Seinem Volk in seiner Not sagen, dass es keinen Sinn ergibt von Menschen etwas zu erwarten.

ER sagt dann weiter: „Gesegnet ist der Mann, der auf den HERRN vertraut und dessen Vertrauen der HERR ist!“ Man könnte es auch als hoffen und Hoffnung übersetzen: Gesegnet ist der Mensch, der auf den HERRN hofft und dessen Hoffnung der HERR ist.

Die erste Frage im Heidelberger Katechismus heißt:

Was ist dein einziger Trost im Leben und im Sterben?

Man könnte die Frage auch folgendermaßen schreiben

Was ist deine einzige Hoffnung, was ist das, worauf du vertraust im Leben und im Sterben?“

Die Antwort darauf lautet:

„Dass ich mit Leib und Seele im Leben und im Sterben (Röm 14,8) nicht mir, sondern meinem treuen Heiland Jesus Christus gehöre (1Kor 6,19; 3,23), der mit seinem teuren Blut (1Petr 1,18.19) für alle meine Sünden vollkommen bezahlt (1Joh 1,7; 2,2; 3,8) und mich aus aller Gewalt des Teufels befreit hat und so bewahrt (Joh 6,39), dass ohne den Willen meines Vaters im Himmel kein Haar von meinem Kopf fallen kann (Mt 10,29–31; Lk 21,18), ja, dass mir sogar alles zu meinem Heil dienen muss (Röm 8,28). Darum sichert er mir auch durch seinen Heiligen Geist das ewige Leben (2Kor 1,21.22; Eph 1,13.14) zu und macht mich von Herzen willig und bereit, fortan für ihn zu leben (Röm 8,15.16)

Ist diese schöne Zusammenfassung nicht eine gute Grundlage, um in dieser Zeit zu leben?

Sodass wir uns, wenn wir entmutigt, verängstigt und verunsichert sind, gegenseitig ermutigen können: Schau auf Jesus, schau auf das, was du alles durch Ihn und mit Ihm bekommen hast!

Gott ist unsre Zuversicht und Stärke,
(Ps. 46: 2)

Schau auf das, was Sein Wort uns sagt, gerade in diese Zeit hinein:

Ps. 46: 2 Gott ist unsre Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben. 3 Darum fürchten wir uns nicht, wenngleich die Welt unterginge und die Berge mitten ins Meer sänken, 4 wenngleich das Meer wütete und wallte und von seinem Ungestüm die Berge einfielen.... 5 Dennoch soll die Stadt Gottes fein lustig bleiben mit ihren Brünnlein, da die heiligen Wohnungen des Höchsten sind. 6 Gott ist bei ihr drinnen, darum wird sie festbleiben; Gott hilft ihr früh am Morgen. 7 Die Heiden müssen verzagen und die Königreiche fallen, das Erdreich muss vergehen, wenn er sich hören lässt. 8 der HERR der Heerscharen ist mit uns, eine Festung ist uns der Gott Jakobs. ...

Einerseits ist die Stadt Gottes das neue Jerusalem, dessen Kommen wir erwarten. Andererseits hat uns Jesus versprochen, dass Er bei uns sein wird und dass wir Sein Tempel sein werden, was wir auch sind. Deshalb können wir mit Fug und Recht diese Zusage des Psalmes 46 auch für uns in Anspruch nehmen: Jesus ist unsere Zuflucht und unsere Stärke, wir brauchen uns vor nichts und niemandem mehr zu fürchten.

Lassen wir uns die Weihnachtsfreude über den gekommen Erlöser und die Adventsfreude über den wiederkommenden König nicht rauben! Leben wir diese Hoffnung, die uns nicht beschämen wird!