Ohne Zorn und Grimm
veröffentlicht in Sonntagsblog
Steh ab vom Zorn und lass den Grimm, entrüste dich nicht, dass du nicht Unrecht tust. Ps. 37,8
So vieles ist in den bald 2 vergangenen Jahren geschehen und so vieles ist ins Rutschen gekommen. Es scheint tatsächlich durch Corona eine andere Welt entstanden zu sein. Aber die Welt verändert sich ständig; mal merken wir es mehr mal weniger. In welche Richtung sie sich verändert, hängt von unserer Wahrnehmung und die wiederum von unseren Werten ab.
Der Verlust unserer Werte wird von uns schmerzhaft bemerkt, für andere ist die Erhebung neuer Werte ein Gewinn.
Wie reagieren wir als Christen auf die Erosion biblisch-christlicher Werte? Wie reagieren wir auf die spürbar enger werdenden Freiräume unseren Glauben offen zu leben? Mit Zorn und Grimm?
Unser Psalmvers fordert uns auf, davon abzulassen, um uns nicht durch unsere Entrüstung am Ende noch ins Unrecht zu setzen.
Ich ermahne nun vor allen Dingen, dass Flehen, Gebete, Fürbitten, Danksagungen getan werden für alle Menschen, für... alle, die in Hoheit sind, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen mögen in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit.
(1.Tim.2:1-2)
Denn es ist ein schmaler Grat zwischen sachlicher Kritik und persönlichem Angriff. Letzteres ist in der Regel verletzend und destruktiv und untergräbt die sachliche Kritik. Daran zu denken fällt uns allen nicht leicht, denn die Spur der persönlichen Angriffe ist schon ausgetreten und man rutscht leicht hinein, auch wenn man es nicht will.
In einer Woche ist Wahl, in der jeder die Möglichkeit hat seine Hoffnungen, seine Zufriedenheit oder auch seine Unzufriedenheit mit seiner Stimme auszudrücken. Wer auch immer bei einer regelkonformen Wahl mit einer Mehrheit gewählt wird, wird mit Recht regieren - ob uns das gefällt oder nicht.
Als Christen wissen wir um unsere eigene Verantwortung, aber auch um Gottes souveränes Handeln in der Geschichte. Er ist es, vor dem jeder Herrschende steht und Rechenschaft ablegen wird, auf welche Weise er auch immer an die Macht gekommen ist. Es mag uns unter dieser Herrschaft gut oder schlecht ergehen. Das Land hat die Regierung, die es verdient.
Dies ist gut und angenehm vor unserem Retter-Gott, welcher will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.
(1.Tim 2:3-4)
Wir sind aufgerufen für unser Land zu beten, für unseren Staat zu beten und die Herrschenden, damit wir ein stilles und ruhiges Leben haben, wie Paulus dies Timotheus im 1. Brief im 2. Kapitel schreibt. Warum? Weil wir nur so Menschen mit dem Evangelium erreichen können. Wenn wir nicht durch Wut, Zorn oder Grimm gehindert sind, von der Liebe Jesu zu allen Menschen zu sprechen und Zeugnis davon zu geben.
Foto von Ric Rodrigues: https://www.pexels.com/de-de/foto/mann-tatowiert-beten-1278566/