"Leben in der Fülle"

veröffentlicht in Monatsbrief

Wenn dieser Gemeindebrief gelesen wird, haben die meisten schon wieder ihre Ferien hinter sich und denken möglicherweise mit Wehmut an den Sommer zurück, der sich dieses Jahr so spärlich gezeigt hat, dass man meinen könnte, wir hätten ihn verpasst. Dies besonders dann, wenn die Ferien oder der Urlaub auch dieses Jahr nicht wirklich so war, wie man es aus den Jahren vor Corona gewohnt war.

Und man schaut nach vorne und weiß, die kalte Jahreszeit, wird kommen. Mancher freut sich und andere denken mit Schaudern daran. Aber alle merken wir: das Jahr nähert sich mit Windeseile seinem Ende.

Und man fragt sich: War’s das schon? War das alles? Kommt da noch was, was einen mit Freude erfüllen könnte?

Ach ja!

Es kommt noch manches auf uns zu. Die wieder neu einsetzenden verschärften Coronoa-Maßnahmen, die besonders nach der Bundestagswahl ergriffen werden. Und ja, die Wahl selber wird uns wieder einiges bescheren, wovon wir jetzt noch keine Ahnung haben. Von anderem, was danach kommen wird haben wir dagegen schon viel zu viel Vorahnungen.

Wie können wir all das angehen, ohne uns davon und vom trüben Herbstwetter mit seinen Nebeltagen in die Knie zwingen zu lassen?

Ich aber darf dank der Fülle deiner Gnade eingehen in dein Haus; ich bete an zu deinem heiligen Tempel hin , in der Furcht vor dir.
(Ps 5:8)

Indem wir auf das schauen, was wirklich hält, unter allen Umständen, zu allen Zeiten.

Indem wir auf unser Fundament schauen, was uns wirklich trägt, und auf unsere Berufung und Bestimmung, auf das, was wirklich zählt.

Was ist unser Fundament? Jesus, das lebendige Wort Gottes, und das durch Ihn geoffenbarte Wort Gottes, das uns täglich Nahrung sein kann und will, denn Jesus sagte es selbst, als Er vor der Frage stand, was Sein Leben trägt: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein. , sondern von einem jedem Wort das aus dem Mund Gottes geht.“

Dieses Wort spricht von Fülle, einer Fülle, die wir uns unterschiedlich vorstellen, je nach dem in welcher Stimmung und Verfassung wir sind.

Wenn man den Worten Gottes nachgeht, die über diese Fülle sprechen, dann erstaunen diese Worte durch ihre Dimension.

Die Fülle, von der sie sprechen, sind allesamt immaterieller Natur.

Mehrfach spricht die Schrift von der Fülle der Gnade. Und in der Hauptsache ist es die Fülle der Gnade oder auch Gnadenerweisungen, die Gott uns, Seinem Volk zukommen lässt.

Daher spricht der Evangelist Johannes in Johannes 1:16 davon: „Denn aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, und ‹zwar› Gnade um Gnade.“

Ein erfülltes Leben ist ein Leben voll der Gnade Gottes, in dem die Gnade Gottes alles erfüllt, alles durchströmt und aus allem hervorströmt, was wir sind, haben und tun.

Gottes Gnade empfangen hat einen passiven Teil und einen aktiven, auch für den Empfänger.

Wir können nur das empfangen, was uns gegeben wird, aber wir können uns auch ausstrecken nach allem, was uns gegeben wird, um nichts zu verpassen.

Daher spricht Johannes davon, dass wir empfangen haben Gnade um Gnade. Wir geben uns nicht zufrieden mit etwas Gnade, nein wir wollen alles haben, was diese Gnade beinhaltet.

Mehrfach ist von der Fülle des Heils die Rede. Wenn man so will, ist das Heil Gottes Inhalt der Gnade oder äquivalent mit Gnade.

In Psalm 37:11 und 72:7 ist diese Fülle des Heils als „viel Frieden / viel Schalom“ beschrieben. Es ist der Friede, der alles beinhaltet, was man zum Leben braucht und damit ist er das Heil schlechthin. Dieser Friede entsteht da, wo Jesus, unser Friedefürst in unserem Leben regiert.

In Jesaja 33:6 wird „die Fülle von Heil“ als ein „Vorrat an Rettung“ beschrieben. Gottes Rettung in unserem Leben kann nicht ausgeschöpft werden, sie ist absolut ausreichend für alle unsere Sünden.

In Psalm 106:45 wird die „Fülle seiner Gnade“ als „Vielzahl seiner Loyalität“ genannt. Gott ist auf vielerlei Weise uns gegenüber loyal. Er steht uns immer bei, egal wie es uns geht, wie wir uns bewähren oder wie wir versagen.

In einer Zeit wie der unseren können wir vieles falsch machen zu unserem eigenen Schaden, dem Schaden anderer, dem Schaden von Beziehungen und Unternehmungen.

Aber der dreieinige Gott wird uns nicht verlassen, Er wird loyal bei uns sein.

In Jesaja 33:6 lesen wir: „Und sichere Zeiten wirst du haben: Fülle von Heil, von Weisheit und Erkenntnis. Die Furcht des HERRN, sie wird sein1 Schatz sein.“

Das ist eine Zusage Gottes an das Volk Gottes, in einer Zeit, in der es eben nicht sicher war. D.h. unsere Sicherheit kommt nicht aus unseren Umständen. Sie kommt von unserem Gott. Die Fülle Seines Heils, der Vorrat an Rettung ist gepaart mit der Fülle an Weisheit und Erkenntnis.

Je mehr wir Gottes Größe, Seine Liebe, Seine Treue, Seine Macht und Seine Möglichkeiten, Sein Wirken um uns und in uns erkennen, umso mehr werden wir Ihn von Herzen mit echter Ehrfurcht suchen. Dann wird diese Ehrfurcht ein Schatz, ein kostbares Wissen sein, das uns nicht entrissen werden kann.

Strecken wir uns nach Gottes Erkenntnis und nach Seiner Weisheit aus, um in diesen unsicheren Zeiten in der Fülle von Gottes Heil, von Gottes Gnade und von Gottes Freude zu leben.

Denn wenn wir uns nach Ihm ausstrecken werden wir erleben, was Psalm 16:11 jedem von uns sagt: „Du wirst mir kundtun den Weg des Lebens; Fülle von Freuden ist vor deinem Angesicht, Lieblichkeiten in deiner Rechten immerdar.“

Diese „Fülle von Freude“ bedeutet eine Sättigung mit Freude. Gott macht uns satt mit Freude, wir haben keinen Mangel an Freude.

Wann?

Wenn wir uns auf dem Weg des Lebens befinden, wenn wir mit Jesus, dem Weg zusammen und in Seiner Gegenwart sind, uns immer wieder bewusst in Seine Gegenwart stellen, uns bewusst machen, dass Er durch den Heiligen Geist in unserem Leben gegenwärtig ist.

Jeder, der mich (Eugen) kennt, weiß, dass ich hier mir selbst zuallererst predige. Ich muss mir immer wieder vor Augen halten, was das Gute, Wohlgefällige und Vollkommene ist (vgl. Röm. 12.2) und darüber nachdenken was liebenswert, wohllautend und etwas Positives ist (vgl. Phil. 4:8) um mich nicht nach unten ziehen zu lassen.

Aber ich vermute, ich bin nicht allein, sondern manch anderer ist hier ebenso herausgefordert.

Bedeutet dies, dass wir den Kopf in den Sand stecken und uns der Realität nicht stellen? Beileibe nicht.

Es bedeutet gerade im Angesicht der Realität sich den Tisch von Gott decken zu lassen (vgl. Ps. 23) und von all dem Guten, das Gott uns geben will, zu essen, uns zu stärken und uns daran zu erfreuen.

und ihr seid in ihm zur Fülle gebracht. Er ist das Haupt jeder Gewalt und jeder Macht.“
(Kol. 2:10)

Im Kolosserbrief schreibt Paulus: K.2:10 „und ihr seid in ihm zur Fülle gebracht. Er ist das Haupt jeder Gewalt und jeder Macht.“

Wir schauen auf Jesus das Haupt über alles, auch über den Umständen und Zuständen der Gegenwart, und wir sehen auf den, in dem unsere ganze Fülle ist, der all unseren Mangel ausfüllen kann, der uns helfen kann, allen Schwierigkeiten, Situationen, Personen gegenüberzutreten, ohne uns entmutigen zu lassen oder uns zu fürchten.

In Jesus sehen wir in dieser Zeit auf die Ewigkeit, auf die ewige Perspektive, das Zusammensein mit Ihm und dem Vater und dem Heiligen Geist.

In der letzten Zeit werde ich immer mehr herausgefordert, nicht auf das Sichtbare zu schauen, die Umstände, die Zukunft, die Einschränkungen, den Druck von außen, sondern hinzuschauen auf das, was ich in Jesus habe.

Das ist alles unser Fundament!

Du wirst mir kundtun den Weg des Lebens; Füllevon Freuden ist vor deinem Angesicht,
(Ps 16:11)

Unsere Berufung ist es, von diesem Fundament so vielen Menschen wie möglich zu erzählen, sodass viele ein Leben in der Fülle leben können, ein Leben das proklamiert:

Ich bin nie allein, denn Jesus Christus, mein Versöhner, mein Erlöser, mein Tröster, mein Fürsprecher ist durch den heiligen Geist immer bei mir.

Ich bin reich und habe keinen Mangel, weil mein Gott all meinen Mangel ausfüllen kann.

Ich bin nie ohne Hoffnung, weil Jesus die inkarnierte Hoffnung, in meinem Leben eingezogen ist.

Es gibt keine ausweglosen Situationen, weil Jesus selbst der Weg aus der aussichtslosesten Situation, meiner ewigen Verlorenheit, geworden ist.

Ich bin nie ohne Freude, weil die Fülle der Freude vor Gottes Angesicht ist und der Heilige Geist in mir wohnt, der die Freude als Frucht in meinem Leben mitbringt.

Wir haben in der Kinderwoche viel Evangelium weiter geben dürfen. Und wir sind davon überzeugt, dass die Kinder viel mitgenommen haben. Beten wir, dass das, was sie gehört haben, Frucht bringt.

Aber dabei sollte unsere Berufung nicht stehen bleiben. Wir sind darüber hinaus gesandt, den Menschen die gute Nachricht weiterzugeben.

Wer sich selbst nicht so traut, weil er denkt, dass er nicht gut reden kann, kann das auch mit kleinen Traktaten machen. Gute Flyer haben wir auch im Büro. Und nicht zuletzt haben wir unsere Gottesdienste, in denen jeder Prediger bemüht ist das Evangelium zu predigen, sodass die Menschen eine Einladung zur Jesusnachfolge hören können. Der WIR Gottesdiensts ist ja als Gesamtgottesdienst auch eine niederschwellige Möglichkeit gerade Familien mit Kindern einzuladen und als evangelistischer Gottesdienst gedacht.

Die Pusteblume kann eine Möglichkeit sein, nicht nur über Kindererziehung und die damit verbundenen Themen zu sprechen, sondern auch darüber, wohin man seine Kinder eigentlich erziehen will, welches Fundament man ihrem Leben geben will.

Unsere Möglichkeiten sind noch lange nicht ausgeschöpft. Lassen wir uns von unserem Herrn inspirieren, Wege zu finden wie wir unser „Leben in der Fülle“ mit anderen teilen können, und Er wird uns noch weitere Möglichkeiten zeigen.

In diesem Sinne wünschen wir euch ein erfülltes Leben im September

1 Gemeint ist hier das zuvor genannte Zion / Jerusalem.