Im Gehorsam handeln

veröffentlicht in Sonntagsblog

Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser, so schreit meine Seele, Gott, zu dir. Psalm 42,2 Stärke uns den Glauben!  Lukas 17,5

Es gibt Zeiten, in denen uns Gott so fern scheint, dass wir kaum noch glauben können, dass Er in unserem Leben eine Rolle spielen könnte.

Manchmal erleben wir Ihn direkt neben uns, im Leben anderer, ja wir haben sogar für sie gebetet und unser Gebet wurde erhört. Aber das Gebet für uns selbst scheint ungehört zu verhallen, als ob Gott uns vergessen, ja vielleicht sogar verworfen hätte.

Das ist die Situation, in der David sich befindet und das kann auch deine Situation sein. Und du fragst dich: „Bringt’s das noch mit Gott, wenn Er scheinbar kein Interesse an mir hat.“

» Harre auf Gott! - denn ich werde ihn noch preisen das Heil seines Angesichts.«
Ps. 42:6 

David erinnert sich an das, was er alles mit Gott erlebt hat und das kann einerseits den Schmerz vergrößern oder andererseits das Schreien nach Gott intensivieren. Je nachdem wohin wir uns neigen lassen.

David schreit sein Elend heraus, er hält nichts zurück. Und er überlässt seiner Seele nicht das Kommando. Er ergreift Autorität über sie und sagt ihr: „Was bist du so aufgelöst, meine Seele, und stöhnst in mir? Harre auf Gott! - denn ich werde ihn noch preisen das Heil seines Angesichts.“ (Ps. 42:6 )

» Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott. Wann werde ich dahin kommen, dass ich Gottes Angesicht schaue?«
Ps. 42:3

Auf die Bitte der Jünger, dass Jesus ihren Glauben mehren soll antwortet Er ihnen: „Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so würdet ihr zu diesem Maulbeerfeigenbaum sagen: Entwurzele dich und pflanze dich ins Meer! Und er würde euch gehorchen.“ (Luk. 17:6) Der Zusammenhang im Text zeigt, dass sie sich mehr Glauben wünschen, um besser vergeben zu können. Da Jesus ihnen das mit dem Baumversetzen nicht vorgemacht hat, und Er im nachfolgenden Gleichnis am Ende davon spricht, dass die Knechte nur das taten, was ihnen aufgetragen wurde, will Er mit der Antwort von V.6-10 wahrscheinlich deutlich machen: „Vergeben ist nicht eine Sache des Glaubens, sondern des Gehorsams.“ Manchmal müssen wir unserer Seele befehlen gehorsam zu sein. Sie ist nicht die oberste Instanz in unserem Leben. Das ist der aus Gott geborene geistliche Mensch in uns, der die Autorität hat und sie auch ergreifen soll, dies aber nicht immer tut. Und da brauchen wir das frische Wasser des Heiligen Geistes, seine Kraft die uns befähigt zum Gehorsam und auch zum Glauben. Sich seine Sehnsucht nach Gott und nach seinem Handeln von der Seele zu schreien ist dabei ehrlich und biblisch. Mit religiöser Heuchelei hat Gott nichts am Hut . Aber mit einem ehrlichen und vielleicht sogar gebrochenen Herzen kann Gott sehr gut umgehen und ER wird handeln.

Foto von Pixabay: https://www.pexels.com/de-de/foto/frau-die-meer-beim-sitzen-am-strand-betrachtet-247314/