
Für die Schwachen!
veröffentlicht in Sonntagsblog
Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. Jesaja 42,3 Jesus spricht: Seht zu, dass ihr nicht eins dieser Geringen verachtet! Matthäus 18,10
Unsere Texte sprechen von ein und demselben. Davon, dass es Hoffnung gibt für die Schwachen.
Aber wer will schon schwach sein oder seine Schwachheit zugeben.
Und wenn, dann ist es inzwischen Mode sich in seiner Misere als Opfer zu produzieren. „Ich kann nicht anders, denn ich bin ein Opfer, der Umstände, der Gesellschaft, die mir nicht gibt, was ich brauche, um eben auch stark zu sein, … der Umstände, in die ich geboren wurde.“
Und dann öffnen sich alle möglichen Opferkategorien, weshalb die Gesellschaft diesen armen Geschöpfen auch am besten für jede Opferrolle eine Gender- oder sonstige Minderheitenkategorie offeriert.
Das ist hier nicht gemeint. Im Kontext der Schrift geht es um diejenigen, die nichts vor Gott vorzuweisen haben. Im Gegensatz zu den „Reichen“, „Starken“, die sich die Opfer im Tempel leisten können, gibt es die, die in den Tempel gehen und beten: HERR SEI MIR ARMEM SÜNDER GNÄDIG.
Das ist die einzige Möglichkeit dieses glimmenden Dochtes und des geknickten Rohres in einer versöhnten Beziehung mit Gott zu leben.
Manchmal beschämt es auch uns Christen, wenn uns vorgeworfen wird, dass wir Gott doch nur brauchen, weil wir so schwach sind. Das ist menschlich verständlich. Und doch ist es vollkommen auf der Linie dessen, was Jesus über sich und seinen Dienst sagt:
»Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Nicht die Gesunden brauchen einen Arzt, sondern die Kranken; 32 ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder zur Buße.«
Luk. 5:31
Wir kommen nicht umhin zu sagen „Herr sei mir Sünder gnädig“.
Sich als erlösungsbedürftiger Sünder zu begreifen ist der Anfang der Heilung.
Wenn wir dem Arzt nicht alles sagen (bekennen) was uns weh tut, welche Medikamente wir genommen haben, wie wir uns ernährt haben, was wir möglicherweise damit Falsches getan haben, kann uns der Arzt nicht helfen.
So ist es auch mit dem himmlischen Arzt Jesus. Wir müssen vor Ihm alles auf den Tisch legen, quasi den Offenbarungseid leisten, damit er uns wirklich helfen und heilen kann.
Und das ist oft das Problem.
Ein schnelles Übergabegebet, ohne echte Buße und Reue und der Bereitschaft dem himmlischen Arzt in allem Gehorsam zu werden, wird unser Leben nicht wirklich ändern und heilen.
Warum tun wir uns im geistlichen oft so schwer, das zu tun, was wir im Alltag bei unseren Ärzten zu tun bereit sind.
Es hängt oft mit unserem Stolz zusammen und dem Unwillen unseren Zustand einzugestehen und auch dem Wunsch unser Leben möglichst irgendwie doch noch so wie bisher weiter leben zu können.
Aber um echte Heilung, Befreiung und Erneuerung zu erleben gibt es nur die radikale Umkehr des Schwachen.
Foto von Maria Pop: https://www.pexels.com/de-de/foto/flacher-schuss-weizengraser-343250/