Ein Gott der sieht und hört

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Neige, HERR, dein Ohr und höre! Öffne, HERR, deine Augen und sieh her! 2.Könige 19,16

Dies ist der Spruch für den Monat August der Herrnhuter Losungen. Es ist das Gebet des Königs Hiskia in der größten Not. Die Truppen der Assyrer waren bis an die Tore der Stadt gekommen und Jerusalem, die Hauptstadt, war kurz vor dem Fall.

Da schrien wir zu dem HERRN, dem Gott unserer Väter, und der HERR hörte unsere Stimme und sah unser Elend und unsere Mühsal und unsere Bedrängnis.
(Deut 26:7)

Das Reich Juda war ein kleiner Abglanz dessen, was das Reich einmal unter Salomo gewesen war. Die Größe hatte er von seinem Vater geerbt, den Reichtum hatte er ins schier Unermessliche gemehrt. Seine Multikulti-Integrationspolitik, jeder Religion, die durch seine vielen Frauen ins Reich kam, einen eigenen Tempel und Schrein zu bauen, führte zu einer Vermischung, Verwässerung und Abwendung vom Glauben an JAHWEH, den Gott des Himmels und der Erde, der Sich doch dieses Volk als Sein Volk erwählt hatte. Selbst Salomo diente all den anderen Göttern mit. Gottes Gericht als Konsequenz war, dass dem Königshaus David / Salomo nur 2 Stämme blieben. Der Rest separierte sich. Dennoch tat das Reich Juda nicht Buße und folgte Jahweh nicht mit ungeteiltem Herzen nach. Es war ein ständiges Auf und Ab im geistlich-moralischen Zustand dieses Volkes. Und nun war man am Tiefpunkt angekommen. Die Not war unerträglich. Da ruft Hiskia zu seinem Gott, denn er weiß, dass dieser Gott antworten wird, wenn er Ihn anruft.

Deutschland hat vielleicht nach der Katastrophe des 3. Reiches und seinem Ende 1945 einen ähnlichen Tiefpunkt erreicht. Und man ging danach wieder in die Kirche, suchte Gott; und Er ließ sich finden, bis man ihn wieder vergaß. „Christopher Street Days“ sind wieder möglich und die Kirchen sind immer noch gehindert ihre Gottesdienste in vollem Umfang durchzuführen. Das sind inzwischen in unserer Kultur der Beliebigkeit die geltenden Wertigkeiten. Wir haben die Corona-Pandemie und nun dazu die Flutkatastrophe. Und man hört von keiner offiziellen Stelle: „Leute lasst uns zu Gott gehen und Ihm unsere Not bringen. Lasst uns ihn suchen, dass er uns hilft.“ Es wäre ja schon viel, wenn man jeden aufforderte zu seinem Gott zu rufen. Aber nicht mal das geschieht. Was Gott in dieser Situation zu sagen hätte, spielt keine Rolle. Und dementsprechend verhalten wir uns als Volk.

rufe mich an am Tag der Not; ich will dich retten, und du wirst mich verherrlichen!«
(Ps 50:15)

Lasst uns als Regiogemeinde Weil nach Gott rufen und Ihm unsere Not und unser Elend bringen, denn Er ist ein lebendiger Gott, der sieht und hört und auch handelt. Lasst uns für unser Land beten und den Mund aufmachen, dass die Menschen Busse tun und Jesus als Herrn und Erlöser erkennen.