Was ist eigentlich ein Christ?

veröffentlicht in Sonntagsblog

Du bist ja doch unter uns, HERR, und wir heißen nach deinem Namen; verlass uns nicht! Jeremia 14,9 In Antiochia wurden die Jünger zuerst Christen genannt. Apostelgeschichte 11,26

Beide unserer obigen Bibelverse haben damit zu tun, dass eine Gruppe von Menschen nach dem biblischen Gott benannt wurden.
Der erste Vers hat damit zu tun, dass Israel deshalb Israel heißt, weil sein Erzvater Jakob, von Gott den Namen Israel bekommen hatte. Israel bedeutet „der mit Gott kämpft hat“ denn nach dem Jakob in der Nacht am Jabbok mit einem Mann kämpfte und sie voneinander ließen sagte dieser, dass Jakob mit Gott gekämpft habe.
Manche Menschen kämpfen, ohne es zu wissen, mit Gott. Sie kämpfen gegen ihn, in dem sie ihn ablehnen, ignorieren, oder ihn für sich umdeuten. Andere kämpfen mit ihrer Situation, mit dem, was ihnen widerfährt und wissen nicht, dass Gott sie in dieser Situation anhalten will. Dass er sie stoppen will, wie er das bei Bileam und dessen Esel tat, der nicht weiter gehen wollte, weil der unsichtbare Engel Gottes ihm den Weg versperrte.
Jakob kämpft mit einem Mann, den er nicht kennt. Als dieser sich ihm zu erkennen gibt, merkt er in welcher Gefahr er eigentlich schwebte. Und ist dankbar, dass Gott ihn am Leben gelassen hat. Denn er wusste, dass eigentlich niemand Gott sehen kann und am Leben bleiben kann.
Aber in Jesus wurde Gott sichtbar und greifbar. So greifbar, dass die Menschen Jesus, wenn er unterwegs war, berühren wollten, um von ihm geheilt zu werden.
Jakob blieb am Leben und sagt: Meine Seele ist gerettet worden. Damals bedeutete das, dass er am Leben blieb. Aber im übertragenen Sinn wird unsere Seele tatsächlich gerettet, wenn wir mit dem lebendigen Gott, Jesus Christus in Kontakt kommen und uns von ihm retten lassen.
Die Menschen, denen das passierte, die von Jesus gerettet wurden und dann an Jesus den Sohn Gottes glaubend von diesem erzählten wurden von ihren Zeitgenossen als Christianoi als „des Christus“ beschimpft. Für die Jesusnachfolger wurde das Schimpfwort zu einem Ehrentitel. Damit ist jeder der Jesus als dem Messias, dem gesalbten Gottessohn nachfolgt ein Christ, woher er auch ursprünglich kommen mag.
Ein Christ ist also nicht jemand, der als Kind in einer Kirche getauft wurde, sondern einer, der Jesus als Herrn und Erlöser, als Retter und Heiland angenommen hat, und ihm im Gehorsam und zu seiner Ehre nachfolgend, für ihn leben will. Oder mit anderen Worten: Ein Christ ist jemand, dem der souveräne Gott begegnet ist, der ihn berührt hat und ihm neues Leben und Vergebung geschenkt hat, und der ihn zu einem Leben in der Hingabe und Heiligkeit der Jesusnachfolge eingeladen hat und welcher der Einladung folgt bis zu seinem Lebensende.
Und da liegt der Hund der westlichen Welt, des sogenannten christlichen Abendlandes, begraben. Dass wir den Namen haben, dass wir Christen sind, aber es nicht sind. Die Kirchen sind voll von als Kinder besprenkelten Heiden, die weder eine Beziehung zum biblischen Gott haben noch eine solche haben wollen.
Deshalb leben diese sogenannten Christen auch nicht als Jesusnachfolger, sondern wie ihre nicht besprenkelten Zeitgenossen als praktizierende Heiden.
Ihre Religion ist in unserer Zeit die Verehrung des Selbst.
Und diese Religiosität ist deshalb möglich, weil wir trotz allem in einer Zeit ungeheuren Reichtums leben. Selbst der Ärmste lebt in einem Luxus, von dem frühere Generationen keine Ahnung hatten, dass es diesen überhaupt gibt. Nicht einmal Könige verfügten über den Luxus von Strom, fließend Wasser, Heizung, Klimageräte, Fahrzeuge wie heute die meisten genießen können.
Deshalb brauchen wir scheinbar niemanden und genügen uns selbst, und wir suchen die Selbstverherrlichung in den sozialen Medien, den Ruhm und die Ehre, für die wir hart arbeiten und sei es nur an der Playstation.
Unser Land verelendet, weil wir unsere christlichen Wurzeln und Grundlagen nicht mehr kennen und leben. Weil unsere Kirchen nicht mehr die Kirchen Jesu Christi, des für uns gestorbenen und auferstandenen Gottessohnes sind, sondern die Kirchen des Selbst, die Kirchen der Selbstverwirklichung, der Selbstaktualisierung. Die Kirchen, in denen jeder Form des Zeitgeistes gehuldigt wird, die es nur geben mag, aber aus denen der Heilige Geist schon lange ausgezogen ist, wie dies die Herrlichkeit Gottes im Jahre 587 v.Chr. tat, als sie zuerst aus dem Tempel und dann aus Jerusalem auszog und dann Jerusalem den Babyloniern preisgegeben war und erobert und zerstört wurde. Und es ist leider anzunehmen, dass den Ländern, in denen die Kirchen von Gott verlassen sind, dasselbe heute passiert, wenn es nicht zu einer Erweckung und Erneuerung hin zum biblischen Gott kommt.