Vor Gericht!

veröffentlicht in Sonntagsblog

Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi. 2.Korinther 5,10a

Ein Sprichwort sagt: „Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand.“
Das will sagen, dass wir an beiden Orten nicht wissen, was auf uns wartet und dass wir auch von Desaster überrascht werden können, und deshalb uns am besten Gottes Hand anbefehlen sollten.
Aber inzwischen sind es nur noch Wenige in Deutschland, die sich dieser Hand anbefehlen wollen.
Selbst wenn nominell immer noch etwa die Hälfte der Deutschen einer Kirche angehören, sind es verschwindend Wenige, die tatsächlich auch zur Kirche, also in den Gottesdienst, gehen. Und noch weniger sind es, die dort auch tatsächlich etwas über die gnädige Hand Gottes hören.


Aber warum stehen wir heute dann quasi diesem Vers gegenüber, der davon redet, dass wir alle vor dem Richterstuhl Christi stehen werden?


Wenn Gott doch gnädig ist, warum erwartet dann alle der Richterstuhl.
Nun. Jeder der schon mal mit dem Gericht zu tun hatte, weiß, dass es unterschiedlich aus gehen kann: schuldig oder nicht schuldig.


In der Regel wissen wir, was wir zu erwarten haben, weil wir ja wissen, ob wir etwas getan haben, was der Strafe bedarf oder nicht. Aber mancher mag das wissen und darauf vertrauen, dass er nicht schuldig ist, und wird doch schuldig gesprochen, weil er der passende Täter ist, weil man keinen anderen Schuldigen gefunden hat.

»Siehe, in Schuld bin ich geboren, und in Sünde hat mich meine Mutter empfangen.«
Ps 51:7


Bei Gott wird das nicht so sein. ER kennt unser Herz, was bei der irdischen Rechtsprechung unmöglich ist. ER sieht ins Verborgene und weiß um unsere Gedanken, den daraus resultierenden und resultierten Handlungen.
Und am Ende steht über jedem Leben: „Schuldig, im Sinne der Anklage.“
Weil kein Mensch ohne Sünde ist.
Aber wie kommen wir dann ungeschoren davon?
Nur indem wir uns der Gnade dieses Gottes anvertrauen. Nur, indem wir das gnädige Angebot annehmen, das ER uns in Jesus Christus macht. Sein sündloses Leben für unser sündiges Leben. Nichts anderes wird uns vor dem verdienten Richterspruch retten.
Und dann können wir getrost vor den Richterstuhl Jesu Christi treten und wir müssen uns vor nichts fürchten. Denn dort wird festgestellt: „Die Schuld ist bezahlt, der Schuldschein ist zerrissen.“ Und wir gehen als freie Menschen von diesem Richterstuhl weg.

»Sein Herr sprach zu ihm: Recht so, du guter und treuer Knecht! Über weniges warst du treu, über vieles werde ich dich setzen; geh hinein in die Freude deines Herrn.«
Mt 25:21


Nicht allein das ist der Fall. Zusätzlich wird auch unser Leben, das wir mit Jesus Christus gelebt haben, beurteilt werden und wir werden Lohn empfangen. Wir gehen nicht mit leeren Händen weg, sondern mit dem Urteil des Sohnes Gottes:
„Du guter und treuer Knecht, du bist über wenig treu gewesen, ich will dich über viel setzen.“

Foto von KATRIN BOLOVTSOVA: https://www.pexels.com/de-de/foto/holzern-gericht-richter-legal-6077326/