„Recht auf Glück“

veröffentlicht in Sonntagsblog

Harre des HERRN! Sei getrost und unverzagt und harre des HERRN! Psalm 27,14 Paulus schreibt: Unsre Hoffnung steht fest für euch, weil wir wissen: Wie ihr an den Leiden teilhabt, so habt ihr auch am Trost teil. 2.Kor. 1,7

Wenn man bei „Dr.Google“ eingibt: „Recht auf glücklich sein“ dann kommen Fragenvorschläge und Antworten darauf! Eine Frage ist: „Habe ich ein Recht darauf glücklich zu sein?“ und darauf antwortet jemand bei Pinterest: „Jeder hat ein Recht darauf zu leben und glücklich zu sein, egal wie schmerzhaft Deine Entscheidung vielleicht für Andere ist. Du hast nur ein Leben - also lebe!“

Glücklich, wer achthat auf den Geringen; am Tage des Übels wird der HERR ihn retten.
(Ps 41:2)

Haben wir Christen ein Recht darauf glücklich zu sein? Schaut man die Seligpreisungen in der Bergpredigt an, dann wird schnell deutlich, dass hier eine andere Form von „glück“selig gemeint sein muss.

Unser Glück verwirklicht sich nicht auf Kosten anderer. Unser Glück basiert auch nicht auf diesem einen Leben, das wir hier haben. Deshalb können wir auch auf diesseitiges Glück verzichten, wie z.B. derjenige, der enthaltsam lebt, weil er keinen passenden Partner finden kann. Ist das schmerzhaft? Mit Sicherheit! Warum lässt Gott das dann zu? Weil es wohl, Seiner Meinung nach, noch wichtigeres für mich gibt als mir diesen oder jenen Herzenswunsch zu erfüllen.

Fühle ich mich dabei gut? Wahrscheinlich nicht immer, denn ich muss lernen mit unerfüllten Wünschen zu leben. Das sind unsere Kämpfe und Schmerzen.

Paulus schreibt von Leiden und Schmerzen, die, wenn man die Apostelgeschichte und seine Briefe anschaut, noch viel existenziellerer Natur sind: Er wurde verfolgt, geschlagen, gesteinigt, erlebte Schiffbruch etc. (vgl. 2.Kor.11:24ff). Seinen Briefempfängern schreibt er, dass sie an seinen Leiden teilhaben. Viele Christen haben an den Leiden, die Paulus hatte, auch heute teil. Ja, sie bezahlen ihr Christsein nicht selten mit dem Tod.

Und glückselig ist, wer sich nicht an mir ärgern wird!
(Matt 11:6))

Was würden sie zum Thema „Glücklichsein“, ein gutes Gefühl haben, sich gut fühlen, möglichst alle Wünsche erfüllt zu bekommen denken?

Vielleicht ist ihr einziger Wunsch, in der Anfechtung und im Angesichts des Todes fest zu stehen, Jesus treu zu sein, Ihn nicht zu verleugnen und die Misshandlungen und den Tod nicht als Schande, sondern als Ehre zu erleben.

Ich hoffe zumindest, dass dies mein größter Wunsch ist, sollte ich mich einmal in einer solchen Situation befinden. Bis dahin hilft es mir vielleicht zu lernen Jesus hier und jetzt mehr zu lieben als meine Bequemlichkeit, meine Wünsche erfüllt zu bekommen und möglichst schmerz- und leidensfrei zu leben.

 

 Foto: Pexels/Edu Carvalho