Das Veränderliche und das Unveränderliche!

veröffentlicht in Sonntagsblog

Wer die Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes. Lukas 9,62

„Früher war alles besser“, wird als klischeehafter Ausspruch den Alten in den Mund gelegt. Ob die das wirklich so sagen würden, ist eine Sache; dass wir alle auch gerne zurückschauen, ist eine andere. Denn wir sind ab einem bestimmten Alter alle von Erinnerungen geprägt und die sind ja nicht immer nur schlecht.

In frommen Kreisen kann man manchmal hören. „Die Lieder von früher, die hatten noch Inhalt und Tiefe. Die, die jetzt gesungen werden, haben das kaum noch, da geht’s nur noch um Rhythmus und Sound, der die Emotionen aufpeitscht.“

Singt dem Herrn ein neues Lied, singt dem Herrn, alle Länder der Erde!
(Ps.96:1)

Aber sind wir ehrlich; wie viele Kirchen sind geschmückt mit äußerst kostbaren Orgeln, auf denen die Choräle mit gewaltiger Schallmacht unterstützt werden, geradezu ehrfurchtgebietend. Als ob das nicht die Emotionen anspräche.

Das Reich Gottes ist geprägt von einer Bewegung: nach vorne, hinaus, bis an die Enden der Erde und bis ans Ende der Erdenzeit, also bis in die Zukunft, die das Ende der Welt markiert. Was soll sich bewegen? Die Menschen!

Was soll sich nicht bewegen? Das Wort Gottes, das soll sich nicht verändern!

Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen.“
(Luk. 21:33)

Jesus sagt Seinen Zuhörern: „Denn wahrlich, ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde vergehen, soll auch nicht ein Jota oder ein Strichlein von dem Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist.“ (Math. 5:18);

Weder am Gesetz wird sich etwas bewegen noch an den Worten Jesu. Sie stehen fest.

Heute wollen viele (auch Christen), dass sich das Wort Gottes bewegt, dass es zeitgemäßer wird, wovor Gott in Seinem Wort uns eindringlich warnt vgl. Offb. 22:18ff.

Wenn wir also nicht zurückschauen, sondern nach vorne, in die Richtung, in der wir uns bewegen, bedeutet das, dass sich die Ausdrucksformen unseres Glaubens verändern mögen, ja, sehr wahrscheinlich sogar werden. Denn selbst die „sehr konservativen Kirchengesangbücher“, nehmen immer wieder „neuere Lieder“ auf.

Wir mögen die Gottesdienstform, -länge, -zeit, ja, vielleicht sogar den Tag, an dem wir ihn feiern ändern. Aber der Inhalt, die „Lehre der Apostel“, „das Brotbrechen“, „das Gebet“, „die Gemeinschaft“ darf und soll sich nicht ändern, wie auch die Inhalte des praktischen Gottesdienstes, die Witwen und Waisen in ihrer Trübsal zu besuchen etc..

Das Bild „vom die Hand an den Pflug legen“ versteht heute niemand mehr, wenn er nicht gerade mit der Art der Bodenbearbeitung früherer Jahrhunderte vertraut ist. Heute führt niemand den Pflug mit der Hand. Moderne Maschinen sind inzwischen fast in der Lage diese Arbeit autonom zu erledigen. Aber um eine Ernte einbringen zu können, muss man den Boden gut und vorausschauend bearbeiten und an diesem Prinzip hat sich nichts geändert. Also lasst uns das tun.

 

Foto von Markus Winkler von Pexels