Überfließende Gnade

veröffentlicht in Sonntagsblog

Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade. Johannes 1,16

Was hat es mit dieser Fülle auf sich?

 Das Wort wird zunächst einmal für das volle Maß gebraucht und könnte so auch voll, ganz meinen.

 Hier geht es nicht um „irgendein“ volles Maß sondern um Seine, Jesu Fülle, Sein volles Maß. Paulus spricht in seinem Brief an die Kolosser über dieses Maß, diese Fülle. Er schreibt in K 1:19 

 

Denn es hat Gott wohlgefallen, daß in ihm alle Fülle wohnen sollte.
(Kol. 1:19)

Eigentlich heißt es, es „gefiel der Fülle, in ihm zu wohnen“. Die Fülle ist nicht irgend etwas, sie ist hier die Umschreibung für Gott oder Gottheit, denn in K 2:9 heißt es: Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig, (LUT).

Sowohl zu irdischer Lebenszeit als auch jetzt im Himmel wohnt in Jesus Christus die Fülle der Gottheit.

Deshalb bekennen wir mit den alten Bekenntnissen der Kirchengeschichte: Jesus war wahrer Mensch und wahrer Gott zugleich. In dieser Fülle Gottes war unter anderem auch der Aspekt der Gnade eingeschlossen, die sich in Gottes gnädigem Handeln mit dem Menschen auswirkte. Gott gab Seinen einzigen Sohn an unserer Stelle, um für unsere Sünde und Rebellion zu bezahlen, Ihn unsere Schuld abtragen zu lassen, damit wir straffrei ausgingen.

 

Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig,
(Kol 2:9)

 Das ist gemeint, wenn Johannes sagt, dass wir von Ihm Gnade genommen haben, und zwar immer wieder. Bis an unser Lebensende werden wir diese Gnade brauchen, denn bis ans Lebensende werden wir in einer gefallenen Schöpfung leben und in einem sterblichen, der gefallenen Schöpfung unterworfenen Leib und wir werden, obwohl wir es nicht mehr müssen, sündigen. Aber Gott sei Dank: Es gibt diese Gnade, von der wir täglich leben und nehmen dürfen, die ohne Maß ist, die überfließend ist, weil sie aus der Fülle, aus dem ganzen Reichtum unseres dreieinigen Gottes fließt.

 Manchmal nehmen wir diese Gnade auch indirekt, von anderen Menschen, die um dieser göttlichen Gnade willen und aus dieser göttlichen Gnade uns gnädig sind, die uns all das geben, was wir an Geduld, Langmut, Freundlichkeit etc brauchen. Und manchmal nötigen wir es ihnen sogar ab.

 Aber auch hier gilt: Geben ist seliger als nehmen.

 Werden wir solche, die sich von Jesu Gnade füllen lassen und geben sie als ein Kanal an all diejenigen weiter, die ihrer bedürfen, besonders an diejenigen, die sie noch gar nicht kennen.

 

 

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